Ölwehrübung mit rund 100 Beteiligten in Hooksiel
NLWKN leitet simulierte Ölbekämpfung an verschiedenen Stationen/ Presseinformation vom 20. April 2013
Brake/ Hooksiel – Unter der Leitung des NLWKN (Niedersächsischer Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz) trainierten am Samstagvormittag rund 100 Angehörige unterschiedlicher Institutionen die Bekämpfung eines Ölunfalls im Hafen von Hooksiel. „Neben den Fachleuten des Landesbetriebes aus Brake, Norden und Stade waren Kräfte des Technischen Hilfswerks aus der Region, der Landkreis Friesland, das Deutsche Rote Kreuz aus Jever sowie die Firmen Buhr und Jade Dienst beteiligt“, berichtet Christine Schröder-Jansen vom NLWKN in Brake. Das Szenario: Bei einer Havarie des Schiffes „Clipper Star“ in der Jade sind rund 20 Tonnen Schweröl ausgelaufen, die mit dem Wind auf die Böschung des Hooksieler Hafenbeckens, auf den Molenkopf der Hafeneinfahrt und das nahe gelegene Sandwatt verdriftet wurden. Zudem befand sich ein Teil des Ölteppichs noch auf der Jade südlich des Ortes. „Die verschiedenartigen Untergründe der vier Stationen verlangten jeweils eine andere Herangehensweise des Personals und einen unterschiedlichen Geräteeinsatz“, erläuterte Übungsleiter Hergen Oetken. „So wurde der Ölteppich auf See mit Hilfe eines Schlepperverbandes und eines Spezialschiffes bekämpft, während im Sandwatt zum Beispiel geländegängige Hägglund-Fahrzeuge und motorisierte Schubkarren zum Einsatz kamen“.
Ziel dieser größeren Übung mit mehreren Beteiligten war es, die Kommunikation und die Zusammenarbeit der unterschiedlichen Institutionen weiter zu stärken und die Einsatzkräfte an den unterschiedlichen Spezialgräten in verschiedenen Geländeformen weiter zu schulen. Denn: „Im Ernstfall muss die Abstimmung reibungslos funktionieren und jeder Handgriff sitzen, um Schäden von Mensch und Natur abzuwenden oder zu minimieren“, so Oetken.
Die Stationen im Einzelnen:
Um einen realistischen Übungsablauf zu gewährleisten, wurde eine „Fükom“ genannte Einsatzleitung gebildet, die während der Simulation die Kommunikation zwischen den einzelnen Stationen sicherstellte.
Im Anschluss begaben sich die Einsatzkräfte in den Schwarz-Weiß-Bereich, in dem sie registriert und auf die Stationen aufgeteilt wurden. Ferner empfingen sie hier ihre Schutzausrüstung. Nach Einsatzende wurden sie hier durch Fachpersonal auch wieder entkleidet und gereinigt, um zu verhindern, dass die einzelnen Helfer mit Schadstoffen in Berührung kommen.
An der Steinböschung im Hafen von Hooksiel wurde Öl, das nicht direkt aufgenommen werden konnte, mit Hilfe von Saugschaufeln, Hochdruckreinigern und Trogskimmern in so genannten Bigbags entsorgt. Die Wasserversorgung des Hochdruckreinigers an dieser und der folgenden Station erfolgte durch ein Tanklöschfahrzeug.
Die Böschungsreinigung am Molenkopf erfolgte unter anderem unter Einsatz einer „Flexiboom“ genannten kleinen Ölsperre für den Strandbereich, die verhindert, dass angelandetes Öl wieder abtreibt. Ferner fanden auch hier Trogskimmer, Saugschaufeln und Schlauchpumpen Verwendung sowie ein geländegängiges Hägglunds-Fahrzeug mit Transportbehältern, die das aufgenommene Wasser-Öl-Gemisch zur Sepcon-Anlage beförderten.
Ein Hägglunds-Fahrzeug mit Transportmulden unterstützte auch die Ölaufnahme im Sandwatt, die die Einsatzkräfte in erster Linie mit Hilfe motorisierter Schubkarren bewerkstelligten.
In der Sepcon-Anlage erfolgte eine Trennung des Öl-Wasser-Gemisches.
Die Ölaufnahme im Jade-Fahrwasser übernahmen zwei Schlepper und das Spezialschiff „THOR“ des NLWKN. Dabei wurde eine rund 200 Meter lange Ölsperre von den Schleppern in der so genannten „U-Formation“ ausgebracht, in der die Schlepper die beiden obersten Punkte des „U“ darstellten, während die Sperre den Bogen des Buchstabens bildete, der den imaginären Ölteppich umschloss. Am untersten Punkt des Bogens befand sich eine 15 Meter breite Öffnung, hinter dem das Spezialschiff „THOR“ Position bezog und das ihr über den Durchlass zugeleitete „Öl“ aufnahm. Die „THOR“ nutzte die Übung, um ihre Vorrichtungen zur Ölaufnahme durchzufahren.
Vorbereitung zur Ölaufnahme
Artikel-Informationen
erstellt am:
20.04.2013
Ansprechpartner/in:
Achim Stolz
Nds. Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz
Am Sportplatz 23
26506 Norden
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