Schutzdünen auf den Inseln - am Beispiel Langeoog
600.000 Euro wurden 2007 investiert für die Verstärkung der Schutzdünen am Pirolata auf Langeoog. "Wir haben die gefährdete Düne mit rund 120.000 Kubikmeter Sand verstärkt", sagte Projektleiter Theo van Hoorn vom NLWKN (Niedersächsischer Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz). Der eingebaute Sand wurde landschaftsgerecht und naturnah in Form natürlicher Dünen mit höher aufragenden Dünenkuppen und unterschiedlichen Böschungsneigungen gestaltet.
Die Arbeiten waren nach dem heftigen Sturmflutwinter 2006/2007 dringend erforderlich. Drei schwere Sturmfluten haben Spuren hinterlassen – auch auf Langeoog. Die brandenden Wellen haben den Strand reduziert und die Dünen im Bereich des Pirolatals angegriffen. "Jetzt sind die vorhandenen Dünen zu schmal geworden, um noch eine ausreichende Sturmflutsicherheit zu gewährleisten", betont Frank Thorenz, Leiter der für den Inselschutz zuständigen Betriebsstelle Norden-Norderney des NLWKN.
2008 hat das Land Niedersachsen rund 760.000 € investiert für die erneute Verstärkung der Schutzdünen vor dem Pirolatal auf einer Länge von 500 Meter. 2009 wurden die Dünen bepflanzt.
Nach weiteren Maßnahmen 2010 und 2013 werden 2017/2018 über 600.000 Kubikmeter Sand über eine Strecke von 1,5 Kilometern im oberen Strandbereich eingespült. Detaillierte Informationen zu den jüngeren Aufspülungen und Küstenschutzmaßnahmen finden sich in den jeweiligen Projekt-Faltblättern.
Die Schutzdüne vor dem Pirolatal ist für Langeoog von zentraler Bedeutung: Sie schützt den Ort der Insel vor Überflutungen. Schon seit 1997 widmet sich der NLWKN mit besonderer Aufmerksamkeit dieser Düne und verstärkt sie regelmäßig. Erst 2005 hatte der NLWKN die Schutzdüne am Pirolatal östlich des Ortes auf Langeoog wieder verstärkt; dafür stellte das Land Niedersachsen rund 1,6 Millionen Euro zur Verfügung. Im Winter 2004/2005 waren im westlichen Teil des Pirolatals wegen des niedrigen Strandes Dünenabbrüche von lokal bis zu 20 Meter Tiefe aufgetreten.
Doch nicht für den Inselschutz ist die Düne wichtig. Die Insel Langeoog deckt ihren Trinkwasserbedarf aus der örtlichen Süßwasserlinse, die sich über das gesamte Pirolatal und die angrenzenden Dünen erstreckt. "Bei einer Überflutung wäre die Trinkwasserversorgung nicht mehr gesichert, weil das Trinkwasser durch das salzhaltige Meerwasser ungenießbar werden würde", erläutert der Experte vom NLWKN.
Mit dem Aufbau der Dünen ist es allein nicht getan: Ohne eine Sicherung würde der eingebaute Sand schnell durch den Wind weggeblasen und so die Düne wieder geschwächt. "Deshalb müssen wir sofort den Strandhafer pflanzen, um die Dünen zu stabilisieren", beschreibt van Hoorn die weiteren Aufgaben. Der für die Küstenschutzmaßnahmen benötigte Strandhafer wird aus intakten Beständen oder aus einer Kultur auf Norderney gewonnen, die eigens für die Nachzucht von Strandhafer für den Küstenschutz angelegt wurde.
Übrigens: Der NLWKN überwacht die Entwicklung der Strände und Dünen mit Hilfe von modernen satellitengestützten Vermessungstechniken und Fernerkundungsverfahren. "So können wir mit Hilfe von computerbasierten Simulationsmodellen beurteilen, ob die Dünen noch breit genug sind, um die Sturmflutsicherheit der Insel zu gewährleisten", sagt Frank Thorenz.
Dünenabbrüche auf Langeoog
Faltblatt zur Strandaufspülung Langeoog 2017/2018 (nicht vollständig barrierefrei)
(PDF, 2,96 MB)
Faltblatt zu Strandaufspülung Langeoog 2013 (nicht vollständig barrierefrei)
(PDF, 0,68 MB)
Flyer: Strandaufspülung Langeoog 2010 (nicht vollständig barrierefrei)
(PDF, 11,01 MB)
Flyer: Dünenverstärkung Langeoog 2007 (nicht vollständig barrierefrei)
(PDF, 5,27 MB)
Artikel-Informationen
erstellt am:
15.01.2009
zuletzt aktualisiert am:
02.08.2018
Ansprechpartner/in:
Frank Thorenz
Nds. Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz
Jahnstraße 1
26506 Norden
Tel: +49 (0)4931/947-152