Gezeitenlehrpfad auf Baltrum
Der Gezeitenlehrpfad Baltrum wurde im Juli 2006 offiziell eröffnet. Einen wunderbaren Spaziergang über sieben Kilometer bietet der Lehrpfad: Er beginnt mit den Wattflächen am Hafen, führt über den Strandmauerbereich im Westen, quert den Strand und die Insel und endet am Nationalparkhaus. Der Gezeitenpfad führt im Verlauf eines Rundweges mit 18 Stationen durch die inseltypischen Biotope. Mit Hilfe von 36 Informationstafeln und vier interaktiven Modellen lernen die Besucher einige der für das Wattenmeer und die Inseln bedeutenden Naturphänomene und ihre Auswirkung auf den Menschen kennen. Bei der Gestaltung des Lehrpfades wurden inseltypische Materialien verwendet: So kamen neben den für die Küste typischen Dalben auch alte Sandsteinquader zum Einsatz.
Den Besuchern gefallen besonders die interaktiven Modelle: "Plakate allein reichen heute nicht mehr aus, um die Urlauber zu begeistern", sagte Martin Schulze Dieckhoff, der das Projekt für den NLWKN (Betriebsstelle Norden-Norderney) federführend betreut hat. "Vor allem für Kinder ist ein aktiver Naturzugang mit allen Sinnen entscheidend - da bleibt viel mehr im Gedächtnis haften".
Vier Stationen mit besonderen Lernmodulen wurden im Rahmen des Gezeitenpfades realisiert. Diese Stationen bestehen jeweils aus einem Modell für eigene Experimente und zugehörigen Informationstafeln mit Anregungen und Erläuterungen. Die Stationen sind in den Lehrpfad integriert und greifen jeweils Besonderheiten vor Ort auf: Zum Beispiel im Bereich der Dünen das Phänomen des Sandfluges und der Dünenbildung durch das Zusammenspiel von Wind und Pflanzen. "Neben der Möglichkeit für eigene Experimente können die Exponate, vor allem wenn es um die Vermittlung komplexerer Zusammenhänge wie z.B. die Entstehung von Ebbe und Flut geht, auch im Rahmen von Führung eingesetzt werden", betonte Schulze Dieckhoff.
Die vier Stationen mit besonderen Lernmodulen:
Station 1: Erde, Mond, Sonne und die Entstehung der Gezeiten
Bewegliches Modell, bestehend aus Erde, Mond und Sonne, das die Entstehung von Ebbe und Flut begreiflich macht.
Station 2: Sand, Wind und die Entstehung der Dünen
Experimentiertisch mit handgetriebener Windmaschine zur Simulation des Sandfluges mit der Möglichkeit für eigene Experimente.
Station 3: Regen, Sand und die Entstehung der Süßwasserlinse
Wasserpumpe zur Gewinnung von Grundwasser und Verteilungssystem das variiert werden kann.
Station 4: Wasser, Wellen, Sturm und ihre Wirkung auf die Insel
Experimentierbecken mit Wellenmaschine und Modellandschaft sowie der Möglichkeit für eigene Experimente.
Vertreter der beteiligten Institutionen
Artikel-Informationen
Ansprechpartner/in:
Martin Schulze Dieckhoff
Nds. Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz
Jahnstraße 1
26506 Norden
Tel: +49 (0)4931/947-147