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Offshore-Basishafen in Cuxhaven endgültig genehmigt

Presseinfo vom 26. Februar 2009 // Komplette Fertigstellung des Hafens ist für Juni 2009 vorgesehen


Endgültig grünes Licht für den Offshore-Basishafen in Cuxhaven: Der NLWKN (Niedersächsischer Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz) hat die Hafenanlage im Bereich des alten Grodener Hafens endgültig genehmigt: Am Donnerstag überreichte Dr. Stefan Birkner, Staatssekretär im Niedersächsischen Ministerium für Umwelt und Klimaschutz, den 75 Seiten starken Planfeststellungsbeschluss an Gerd Meyer-Schwickerath. Er ist Geschäftsführer der Niedersachsen Ports GmbH (N-Ports). Rund 48 Millionen Euro wird N-Ports als Trägerin des Projekts investieren.

"Damit ist ein weiterer großer Schritt zum Ausbau der Offshore-Windenergie gemacht", betonte Dr. Birkner. Ziel der Landesregierung sei es, den Anteil erneuerbarer Energien am Gesamtenergieverbrauch in Niedersachsen bis zum Jahr 2020 auf 25 Prozent zu erhöhen. "Der Offshore-Basishafen Cuxhaven hat dabei eine herausragende Bedeutung. Denn mit seiner günstigen Lage am Eingang zur Nordsee, dem Zugang zum tideunabhängigen, seeschifftiefen Fahrwasser und mit seiner gut ausgebauten Anbindung zum Hinterland ist Cuxhaven ausgezeichnet positioniert, um eine wichtige Rolle beim weiteren Ausbau der Offshore-Windenergie zu spielen", betonte der Staatssekretär. Er lobte gleichzeitig die Genehmigungsbehörde NLWKN für ihre professionelle und schnelle Arbeit: Obwohl die Öffentlichkeit wegen der beantragten Änderungen und Ergänzungen gleich zweimal beteiligt wurde, war das Verfahren nach nur 15 Monaten abgeschlossen.

Der NLWKN hatte im Frühjahr 2008 für Teile der Maßnahme den vorzeitigen Baubeginn zugelassen, so dass der Bau des Offshore-Basishafens bereits weit fortgeschritten ist. Mit dem Planfeststellungsbeschluss werden nunmehr alle beantragten Hafenerweiterungs- und Naturschutzmaßnahmen endgültig genehmigt. Der Hafenliegeplatz wird bereits am 20. März 2009 in Betrieb genommen – nach einer Bauzeit von zwölf Monaten. "Die komplette Fertigstellung des Hafens ist für Juni 2009 vorgesehen", kündigte Gerd Meyer-Schwickerath an.

Im Offshore-Basishafen sollen künftig die großen Gründungskörper verschifft werden, die einen sicheren Stand der neuen Windkraftanlagen der Fünf-Megawatt-Klasse in der Nordsee ermöglichen. "Da Windenergieanlagen auf See sehr viel größer und schwerer sind als ihre Pendants an Land, brauchen wir für die zu verschiffenden Gründungskörper eben auch besondere Hafenanlagen", erläuterte Gerd Meyer-Schwickerath. Die neue Hafenanlage "Offshore-Basishafen" ist etwa 11,5 Hektar groß.

Die Genehmigung umfasst die erforderlichen Kaianlagen für einen Warte- und einen Hafenliegeplatz sowie für einen Stichhafen. Erfolgt sind Rückbauten an den Buhnen und am Deckwerk der Elbe, um dadurch auch die notwendigen Wassertiefen herzustellen. Das Gelände vor dem Deich wurde erhöht. Die erforderlichen Kompensationsmaßnahmen für die Natur werden im Landkreis Cuxhaven im Bereich des Belumer Außendeichs verwirklicht.

Gegen die beantragte Hafenplanung gab es nur drei private Einwendungen. Etwa ein Dutzend Behörden sowie zwei Naturschutzverbände haben Anregungen und Bedenken vorgetragen, die durch Planänderung und Nebenbestimmungen weitestgehend ausgeräumt wurden. Die Sturmflutsicherheit des Hinterlandes wird nicht beeinträchtigt.

Der Planfeststellungsbeschluss sowie die festgestellten Pläne werden in der Stadt Cuxhaven sowie den Samtgemeinden Hadeln und Am Dobrock für zwei Wochen ausgelegt, so dass Interessierte sich informieren können. Die Termine werden rechtzeitig bekannt gegeben.

Weitere Informationen zum Offshore Basishafen Cuxhaven

Baubeginn war am 12. März 2008 auf einer grünen Wiese im Deichvorland. Als erste Schritte wurden 55.000 m³ Deckwerkssteine ausgebaut und weiterverwendet sowie im Mai und Juni 2008 mehr als 600.000 m³ Sand aus der Elbe im Deichvorland aufgespült.

Der Neubau des Liegeplatzes 8 in Cuxhaven umfasst eine Hafenfläche von ca. 11,5 Hektar außerhalb des Deiches entlang der Elbe. Die Oberkante des Hafens befindet sich auf 6,50 Meter über Normal Null und damit über dem in Cuxhaven höchsten je gemessenem Hochwasser. Die Sturmflutsicherheit des Hinterlandes von Cuxhaven ist anhand eines Gutachtens der Forschungsstelle Norderney des NLWKN weiterhin vollständig gewährleistet.

Der Hafenneubau unterteilt sich in drei Schiffsliegeplätze: Der Hafenliegeplatz ist 116 Meter lang und 42 Meter breit und präsentiert sich als dreiseitig umschlossenes Hafenbecken. Der rund 100 Meter lange Warteliegeplatz verläuft senkrecht zur Elbe; der 160 Meter lange Stromliegeplatz liegt parallel zum Fahrwasser. Außerdem werden noch zwei Molen mit einer Gesamtlänge von ca. 200 Metern hergestellt.

Der gesamte Hafenbereich ist für Lasten von 20 Tonnen pro Quadratmeter ausgelegt; das Hafenbecken sowie die Vorstauflächen südlich davon überspannt ein Portalkran mit 65 Metern Spurbreite und eine Lastaufnahme von 600 Tonnen. Die Erschließung des Offshore-Basishafens erfolgt über zwei jeweils 40 Meter bzw. 25 Meter breite Deichrampen, die ebenfalls für Schwerlastverkehr konstruiert sind.

Am 12. Januar 2009 wurde die Vorstaufläche südlich des Hafenbeckens termingerecht fertig gestellt. Die Inbetriebnahme des Hafenliegeplatzes erfolgt am 20. März 2009 nach einer Bauzeit von nur zwölf Monaten. Die komplette Fertigstellung des Hafens ist für Juni 2009 vorgesehen – 21 Monate nach Einreichung der Planfeststellungsunterlagen am 2. Oktober 2007.

Presseinfo

Artikel-Informationen

erstellt am:
26.02.2009
zuletzt aktualisiert am:
27.04.2010

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