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Naturschutzgebiet "Bissendorfer Moor"

Kennzeichen: NSG HA 046


Für das Bissendorfer Moor ist die zentrale offene Moorheidefläche besonders charakteristisch. Der Torfkörper ist hier noch großflächig unzerstochen und uhrglasförmig aufgewölbt. Eine Besonderheit im Zentrum des Moores stellt der Muswillensee dar, ein natürlich entstandener Hochmoorkolk.

Durch die ringsum eingekerbten Torfstichrinnen wird es stark entwässert. Dank regelmäßiger Entkusselungsmaßnahmen bleibt diese größtenteils als feuchteres Glockenheide-Moordegenerationsstadium ausgeprägt. Teilflächen sind auch als naturnahes Hochmoor mit typischen Bulten-Schlenkenstrukturen ausgebildet. Bruch- oder Moorwald, tw. mit eingestreuten Wollgras-Torfmoos-Schwingrasen, Wollgras-Torfmoosrasen oder feuchteren Glockenheide-Moordegenerationsstadien sowie offenen Gewässer in Form nährstoffarmer Kleingewässer und dystropher Torfstiche prägen, neben Pfeifengras-Moorwäldern, die Randbereiche. Am Nordrand treten auch etwas größere nährstoffarme Kleingewässer und niedermoorartige Vegetation auf.

Neben den 16 im Gebiet nachgewiesen Torfmoosarten sind als typische Vertreter der Blütenpflanzen z. B. Scheidiges Wollgras (Eriopherum vaginatum), Schmalblättriges Wollgras (Eriopherum angustifolium) und Weißes Schnabelried (Rhynchospora alba) sowie Glockenheide (Erica tetralix), Besenheide (Calluna vulgaris), Rosmarinheide (Andromeda polifolia), Rauschbeere (Vaccinium uliginosum) und Moosbeere (Vaccinium oxycoccos) vertreten. Nur zerstreut wachsen Rundblättriger Sonnentau (Drosera rotundifolia), Mittlerer Sonnentau (Drosera intermedia) und Kleiner Wasserschlauch (Utricularia minor).

Die Vogelgemeinschaft wird von der zentralen offenen Moorfläche geprägt. Neben dem Großen Brachvogel brüten hier auch Arten wie Wiesenpieper, Schwarzkehlchen und Braunkehlchen. An den Rändern der Hochfläche kommen charakteristische Arten wie Kranich, Neuntöter und Nachtschwalbe (Ziegenmelker) hinzu. In den randlichen Moorwäldern brüten zudem Waldschnepfe, Pirol und Kleinspecht. Rotmilan, Rohrweihe und Baumfalke sind regelmäßige Nahrungsgäste in den offenen und halboffenen Bereichen. Das nördlich angrenzende Grünland wird u. a. von Kiebitz, Rebhuhn, Feldlerche, Braunkehlchen und Neuntöter besiedelt.

Mit Waldeidechse, Blindschleiche, Ringelnatter, Schlingnatter und Kreuzotter ist das zu erwartende Reptilienspektrum vollständig.

Unter den besonders moortypischen Libellen sind die Kleine Moosjungfer (Leucorrhinia dubia) und die Nordische Moosjungfer (Leucorrhinia rubicunda) am weitesten verbreitet. Zudem kommen Späte Adonislibelle (Ceriagrion tenellum), Kleine Binsenjungfer (Lestes virens), Torf-Mosaikjungfer (Aeshna juncea), Hochmoor-Mosaikjungfer (Aeshna subarctica) sowie Große Moosjungfer (Leucorrhinia pectoralis) regelmäßig vor.

Die Bestände der hochmoorspezifischen und in Niedersachsen vom Aussterben bedrohten Arten Hochmoor-Bläuling (Plebeius optilete) und Hochmoor-Perlmutterfalter (Boloria aquilonaris) sind von landesweiter Bedeutung.

Das Naturschutzgebiet dient dem Schutz des FFH-Gebietes 096 "Bissendorfer Moor".

Zuständig ist die Region Hannover als untere Naturschutzbehörde.

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Bissendorfer Moor   Bildrechte: NLWKN
Bissendorfer Moor
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Bissendorfer Moor
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Bissendorfer Moor
Übersichtskarte des Schutzgebietes   Bildrechte: NLWKN

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Verbindlich sind für alle Schutzgebiete die im Amtsblatt veröffentlichten Verordnungen bzw. Karten.

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Artikel-Informationen

Nds. Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz
Göttinger Chaussee 76 A
D-30453 Hannover

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