NLWKN Niedersachsen klar Logo

Ungewöhnliche Serie von sechs Sturmfluten

In der Nacht zum Sonntag: Wasserstände von mehr als zwei Metern registriert // Presseinformation vom 11. Januar 2015


Die Serie von sechs Sturmfluten hintereinander – das ist das Ungewöhnliche an der derzeitigen Situation an der niedersächsischen Küste. Die höchsten Wasserstände in dieser Serie registrierte der NLWKN (Niedersächsischer Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz) in der Nacht zum Sonntag: Auf dem Festland und auf den meisten Inseln wurde die Zwei-Meter-Marke deutlich überschritten. Zwei weitere leichte Sturmfluten werden für Sonntagnachmittag und in der Nacht zum Montag erwartet: „Dann werden die Wasserstände im Vergleich zum mittleren Tidehochwasser etwa um anderthalb Meter höher ausfallen“, sagte Heiko Knaack, Leiter des Sturmflutwarndienstes im NLWKN. Ab Montagnachmittag beruhigt sich die Lage wieder.

Von diesen Sturmfluten gehen jedoch keine besonderen Gefahren aus. In der Regel stehen bei einem erhöhten Wasserstand von rund zwei Meter über dem mittleren Hochwasser die Strände und die Hafenflächen unter Wasser – also jene Gebiete, die nicht durch einen Deich geschützt sind. Deiche und Deckwerke auf den Inseln und dem Festland sind sicher: „Das haben die schweren Sturmfluten von 2013 und 2006 gezeigt“, sagte Herma Heyken, Sprecherin des NLWKN. Möglich sind Dünenabbrüche auf den Inseln. Hier kann eine Bilanz aber frühestens am Dienstag gezogen werden. Eine detaillierte Vermessung der Strände und Dünen wird in der nächsten Woche vorgenommen, wenn die Wasserstände wieder ein normales Niveau aufweisen.

Die neun Sperrwerk an der Ems, der Hunte, der Weser und der Unterelbe – allesamt vom NLWKN betrieben – wurden geschlossen: Das Emssperrwerk bei Gandersum im Landkreis Leer lediglich in der Nacht zum Sonntag; die sechs Sperrwerke an der Elbe sowie das Hunte- und das Ochtumsperwerk auch schon während der vergangenen vier leichten Sturmfluten. Die Sperrwerke in Cuxhaven, die zum NLWKN gehören, aber von N-Ports betrieben werden, schlossen ebenfalls die Tore.


Die Wasserstände der Flut in der Nacht zum 11. Januar 1015
(Werte über dem durchschnittlichen Hochwasser)
im Vergleich mit schweren Sturmfluten u.a. 2013 und 2006

Pegel

2015

2013

2006

1962 oder
anderes extremes Hochwasser
*

Borkum

197

264

270

270

Norderney

ca. 200

260

285

Langeoog

219

270

Spiekeroog

225

271

Wangerooge West

227

279

Leyhörn

228

298

Bensersiel

222

291

291

324

Emssperrwerk

266

374

390

Knock

235

339

360

Emden

247

350

Vareler Schleuse

ca. 240

342

349

350

Fedderwardersiel

ca. 235

308

349

Wilhelmshaven

244

329

315

Cuxhaven

257

311

Bremerhaven

239

315

Huntesperrwerk

227

285

Ochtumsperrwerk

216

273

Spieka Neufeld

254

347

379

Otterndorf

272

345

396*

Stader Sand

ca. 300

386

433*

Hintergrund-Info: Klassifizierung der Sturmfluten (gilt für Pegel Norderney)

Leichte Sturmflut: Von 0,93 bis 2,01 m über dem normalen Tidehochwasser

Schwere Sturmflut Von 2,01 bis 2,75 über dem normalen Tidehochwasser.

Sehr schwere Sturmflut: Mehr als 2,75 m über dem normalen Tidehochwasser.

Piktogramm @

Artikel-Informationen

erstellt am:
11.01.2015

zum Seitenanfang
zur mobilen Ansicht wechseln