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Klimaschutzfunktion von Böden und Bodennutzungen als Beitrag zur Landschaftsrahmenplanung
Informationsdienst Naturschutz Niedersachsen
Heft 3/17, 32 S., 4,- €, Download als PDF in der Infospalte
Inhalt
- Vorwort
- GROTHE, M., M. KASPER & F. RÜCK: Klimaschutzfunktion von Böden und Bodennutzungen als Beitrag zur Landschaftsrahmenplanung in Niedersachsen
- FRANK, H.: Landschaftsrahmenplanung in Niedersachsen – Erfahrungsaustausch 2017
- Fortschreibung von Landschaftsrahmenplänen in Niedersachsen – Hinweise für eine Vergabe nach EU-Vergaberecht im Internet verfügbar
Vorwort
Niedersachsen hat als moorreichstes Bundesland eine besondere Verantwortung für den Moorschutz. 2016 wurde das Programm Niedersächsische Moorlandschaften aufgelegt, dass i.S. des Klimaschutzes auch auf den Torferhalt auf land- und forstwirtschaftlich genutzten Flächen abzielt.
Ende der 1990er Jahre wurden zum Schutzgut Klima/Luft Bearbeitungshinweise mit einer Methodensammlung erstellt[1], um für klima- und immissionsökologische Inhalte Aussagen im LRP zu treffen. Inhalte sind Luftreinhaltung sowie Vermeidung, Verminderung und Ausgleich möglicher Beeinträchtigungen, insbesondere der des örtlichen Klimas.Die Sicherung, Entwicklung und Wiederherstellung klima- und immissionsökologischer, bioklimatischer Verhältnisse, der Luftqualität und Lokalklimata (Frischluftentstehungsbereiche, Luftleitbahnen) sind seitdem noch immer Thema. Thematisch neu ist die globale Dimension von Erderwärmung und Klimawandel und die Frage, wie den vom Menschen verursachten Treibhausgasfreisetzungen und ihren Folgen zu begegnen ist.
Damit gehen auch neue Anforderungen an die Landschaftsplanung einher. So fordert die Bundesregierung im „Aktionsplan Anpassung der Deutschen Anpassungsstrategie an den Klimawandel“[2] die Berücksichtigung der Thematik in Planungsprozessen und führt für die Entwicklung von Konzepten und Lösungsansätzen u. a. die Landschaftsplanung an.
Die „Klimapolitische Umsetzungsstrategie Niedersachsen“[3] formuliert die Notwendigkeit einer konzeptionellen Weiterentwicklung und Fortschreibung der Landschaftsplanung sowie die verstärkte Nutzung ihrer Potenziale für die Klimafolgenanpassung. Zudem sind die Inhalte der Landschaftsplanung zur Beurteilung der Umweltverträglichkeit heranzuziehen[4], was mit der Änderung des Gesetzes über die Umweltverträglichkeitsprüfung (UVPG)[5] und einer differenzierteren Betrachtung der Aspekte Klimawandel und -anpassung zusätzlich an Bedeutung gewinnt.
Durch den regionalen Maßstab und die Konkretisierung landesweiter Vorgaben, insbesondere der Programme Niedersächsische Moorlandschaften und Niedersächsische Gewässerlandschaften, bietet der Landschaftsrahmenplan planerische Ansätze, wie Naturschutz und Landschaftspflege zur Anpassung an den Klimawandel bzw. zum Schutz des Klimas beitragen können. Zum Klimaschutz beitragen können Ökosysteme, die neben ihrer Funktion für den Arten- und Biotopschutz gleichzeitig auch potenzielle CO2-Senken sind. Durch möglichst intakte Moore, Wälder, Auen und Dauergrünland bzw. extensive Nutzungen kann die Freisetzung klimaschädlicher Gase vermindert und die Festlegung von CO2 aus der Atmosphäre erreicht werden.
In der vorliegenden Ausarbeitung befassen sich die Autoren mit der Fragestellung, wie im Landschaftsrahmenplan mit den verfügbaren flächendeckenden Datensätzen die Klimaschutzfunktion von Böden und Bodennutzungen für den jeweiligen Planungsraum ermittelt und differenziert dargestellt werden kann. Der vorgestellte methodische Ansatz basiert auf einer Überlagerung der aktuellen Bodennutzung eines Standortes mit dem anstehenden Bodentyp, um eine Flächenkulisse der potenziellen Treibhausgas-Emissionen bzw. -Retentionen zu erhalten.
Für die identifizierten Bereiche wird ein Vorschlag für eine abgestufte Bewertung gemacht. Auf Basis verfügbarer Datengrundlagen kann so die Bedeutung der Kohlenstoffspeicherfunktion von Böden auf regionaler Ebene dargestellt werden. Auf diese Weise lassen sich Schwerpunkte und Prioritäten für konkrete Klimaschutzmaßnahmen herleiten und für eine Integration in die Regionalplanung nachvollziehbar aufbereiten.
Um der erweiterten Betrachtung des Schutzgutes Klima und Luft im Landschaftsrahmenplan künftig gerecht zu werden, ist die im Folgenden von den Autoren beschriebene Vorgehensweise ein Baustein. Die Darstellung liefert – mit Blick auf die Fortschreibung der Arbeitshilfe Landschaftsrahmenplanung – einen wertvollen Beitrag für die fachliche Diskussion zur Bewertung und Darstellung von Aspekten zum Klimaschutz.
Britta Apelt
[1] MOSIMANN, T., T. FREY & P. TRUTE (1999): Schutzgut Klima/Luft in der Landschaftsplanung, Bearbeitung der klima- und immissionsökologischen Inhalte im Landschaftsrahmenplan und Landschaftsplan. – Inform.d. Naturschutz Niedersachs. 19 (4) (4/99): 201-276.
[2] BUNDESREGIERUNG (2011): Aktionsplan Anpassung der Deutschen Anpassungsstrategie an den Klimawandel. – 93 S., www.bmub.bund.de/fileadmin/bmu-import/files/pdfs/allgemein/application/pdf/aktionsplan_anpassung_klimawandel_bf.pdf.
[3] NIEDERSÄCHSISCHES MINISTERIUM FÜR UMWELT, ENERGIE UND KLIMASCHUTZ (Hrsg.) (2013): Klimapolitische Umsetzungsstrategie Niedersachsen. – 88 S., www.umwelt.niedersachsen.de/download/99655.
[4] BNatSchG § 9 (5)
[5] Gesetz zur Modernisierung des Rechts der Umweltverträglichkeitsprüfung vom 20. Juli 2017, BGBl Teil I, Nr. 52, S. 2808.
Klimaschutzfunktion von Böden und Bodennutzungen als Beitrag zur Landschaftsrahmenplanung in Niedersachsen
von Moritz Grothe, Michael Kasper und Friedrich Rück
Inhalt
1 Kohlenstoffspeicherfunktionen der Böden und Relevanz für den Klimaschutz
1.1 Kohlenstoff-Vorräte der Böden in Niedersachsen
1.2 Treibhausgas-Emissionen aus der Kulturlandschaft in Niedersachsen
1.3 Einfluss der Bodennutzung auf den C-Umsatz (Freisetzung und Speichervermögen)
1.3.1 Treibhausgasemissionen und -retentionen durch Bodennutzungen
1.3.2 Treibhausgasemissionen durch Landnutzungsänderungen
1.3.3 Treibhausgasemissionen aus Mooren in Abhängigkeit von der Nutzungsform
1.3.4 Kohlenstoff-Umsatz bei landwirtschaftlicher Nutzung von Mineralböden
1.3.5 Kohlenstoff-Umsatz in Wäldern
1.4 Maßnahmen für eine klimafreundliche Bodennutzung
1.4.1 Moore
1.4.2 Kohlenstoffreiche Böden
1.4.3 Wälder
2 Klimaschutzfunktionen von Bodennutzungen in der Landschaftsrahmenplanung
2.1 Möglichkeiten des Landschaftsrahmenplans
2.2 Bisherige Praxis der Berücksichtigung in Niedersachsen
3 Entwicklung eines Methodenansatzes zur Berücksichtigung der Klimaschutzfunktion von Böden und Bodennutzungen in der niedersächsischen Landschaftsrahmenplanung
3.1 Ermittlung und Bewertung des gegenwärtigen Zustands von Natur und Landschaft
3.1.1 Ermittlung der Bodennutzungen
3.1.2 Bodenkundliche Informationen
3.1.3 Bewertung der Klimaschutzfunktion von Bodennutzungen
3.2 Berücksichtigung der Klimaschutzfunktion von Böden und Bodennutzungen im Zielkonzept der Landschaftsrahmenplanung
3.3 Umsetzung des Zielkonzeptes
3.3.1 Pflege-, Entwicklungs- und Sicherungsmaßnahmen mit Bezug zu den Klimaschutzfunktionen
3.3.2 Integration landschaftsbezogener Klimaschutzziele in die Regionalplanung
4 Diskussion und Fazit
5 Zusammenfassung
6 Summary
7 Literatur
Zusammenfassung
Böden sind Kohlenstoffspeicher von großer Bedeutung. Sie speichern weltweit mit 1.500 Gigatonnen mehr organischen Kohlenstoff als die Atmosphäre und die Phytomasse zusammen. Sowohl die jeweiligen Landnutzungen und -änderungen, als auch der organische Kohlenstoffvorrat der Böden selber entscheiden in einem erheblichen Umfang darüber, ob ein Boden eine Funktion als Kohlenstoff-Quelle, -Senke oder -Speicher hat. Deutschlandweit haben insbesondere landwirtschaftlich genutzte Böden einen Anteil von 7-8 % an den nationalen Treibhausgasemissionen. Kohlenstoffreiche Böden, wie Moore und hydromorphe Böden, haben bei entsprechender Landnutzung besonders hohe Anteile an den genannten Emissionen.
Als zentraler Fachplan des Naturschutzes beschreibt der Landschaftsrahmenplan den gegenwärtigen Zustand von Natur und Landschaft, die voraussichtlichen Änderungen, die anzustrebenden Ziele des Naturschutzes und der Landschaftspflege sowie die Erfordernisse und Maßnahmen zur Verwirklichung dieser Ziele. In diesem Kontext widmet sich die Landschaftsplanung zunehmend auch den landschaftlichen Anforderungen an den Klimaschutz und den Klimawandel. Dabei geht es nicht nur um die unmittelbaren Auswirkungen des Klimawandels auf Natur und Landschaft sowie Arten und Biotope, sondern auch um die Funktion bestimmter Ökosystemtypen als Treibhausgassenken und den Einfluss auf eine angepasste Bodennutzung zur Reduzierung von Treibhausgasemissionen.
Der vorliegende Beitrag beschreibt einen Methodenansatz zur Berücksichtigung der Klimaschutzfunktionen von Böden und Bodennutzungen in der niedersächsischen Landschaftsrahmenplanung, der sich konzeptionell an der inhaltlichen Bearbeitung des Schutzgutes Klima und Luft orientiert: Ermittlung und Bewertung des gegenwärtigen Zustands von Natur und Landschaft, Zielkonzept und Umsetzung.
Die GIS-gestützte Ermittlung und Bewertung der Klimaschutzfunktionen von Bodennutzungen leitet sich ab aus der Überlagerung von Bodennutzungen (Biotoptypen) und Bodentypen. Das Vorgehen ist mit flächendeckenden und leicht verfügbaren Daten durchführbar und ermöglicht die Ermittlung von potenziellen und absoluten Treibhausgas-Emissionen bzw. -Retentionen je Hektar. Die Bewertung nach Wertstufen erfolgt, in Anlehnung an den Bewertungsrahmen anderer Schutzgüter, in einer fünfstufigen Skala. Weiterhin wird ein Legendenentwurf zur kartographischen Darstellung der Erfassungs- und Bewertungsergebnisse entwickelt.
Die Berücksichtigung der Klimaschutzfunktionen im Zielkonzept der Landschaftsrahmenplanung erfolgt nach dem üblichen Vorgehen und in fünf Zielkategorien. Maßnahmen zum Schutz des Klimas oder zur Anpassung an den Klimawandel müssen gegenüber anderen Zielen des Naturschutzes und der Landschaftspflege abgewogen werden. Es zeigt sich, das Flächen mit besonderer Bedeutung für den Klimaschutz, wie Moore mit naturnaher Dauervegetation, in der Regel auch eine besondere Bedeutung für den Arten- und Biotopschutz aufweisen.
Darüber hinaus wird eine Auswahl an Maßnahmenvorschlägen zur Umsetzung des Zielkonzeptes vorgestellt. Zu den möglichen Maßnahmen zählen beispielsweise die Schaffung und Sicherung von Grünland, Nutzungsextensivierungen, die Wiedervernässung und Renaturierung von Mooren, der Waldumbau und die Verlängerung von Umtriebszeiten in der Fortwirtschaft.
Im Kontext der Regionalplanung bzw. des Landes-Raumordnungsprogramms des Landes Niedersachsen gewinnt der vorliegende Methodenansatz an Bedeutung, da Böden mit hohen Kohlenstoffgehalten in ihrer Funktion als natürliche Speicher für klimarelevante Stoffe erhalten bleiben und Moore dahingehend entwickelt werden sollen, dass sie ihre natürliche Funktion als Kohlenstoffspeicher wahrnehmen können. Gleichzeitig wurde mit den „Vorranggebieten Torferhaltung“ ein neues Planzeichen in die Niedersächsische Raumordnung eingeführt, deren regionale Konkretisierung mit dem beschriebenen Methodenansatz unterstützt werden kann.
Summary
Climate protection functions of soils and land use as a contribution to landscape framework planning in Lower Saxony
Soils are carbon storage of utmost importance. With around 1.500 Gt organic carbon worldwide, soils store more than the atmosphere and the phytomass together. The respective land use and changes, as well as the organic carbon stock of the soils themselves, decide to a considerable extent whether a soil performs a function as carbon source, -sink or -storage. In Germany, agricultural soils have a share between 7-8 % of national greenhouse gas emissions. Carbon rich soils, such as bogs and hydromorphic soils, have with appropriate land use a particularly high proportion of the emissions mentioned.
As a central plan for nature conservation, the landscape framework plan describes the current state of nature and landscape, the likely changes, the objectives to be achieved by nature conservation and landscape management as well as the requirements and arrangements to achieve these aims. In this context, landscape planning is also increasingly focusing on the landscape requirements for climate protection in times of climatic changes. It is not only about the direct impact of climate change on nature and landscape, but also about the function of certain ecosystem types as carbon sinks and the influence on adapted land use to reduce greenhouse gas emissions.
The present article describes a methodological approach to take into account the climate protection functions of soils and soil utilization in the landscape framework planning of Lower Saxony, which is conceptually according to the content of “climate and air”: The identification and evaluation of the present state of nature and landscape, the concept of aims and its implementation.
The GIS-based determination and evaluation of climate protection functions of soil utilization derived from the overlay of the type of soil utilization (biotope types) and soil types. The procedure can be carried out with comprehensive and easily available data and results in potential and absolute GHG emissions or respectively retention per hectare. In accordance with the evaluation framework of other contents in landscape framework planning, valuation based on a five-point scale. Furthermore, a legend for the cartographic representation of the results of the survey and evaluation is devised.
The consideration of the climate protection functions in the concept of aims of landscape framework planning is carried out according to the usual procedure in five categories of targets. Measures to protect the climate or to adapt to climate change must be weighed against other objectives of nature conservation and landscape management. It is found, that areas with particular importance for climate protection, such as bugs with near-natural vegetation, are also generally of high value for species and biotope protection.
In addition, the article presents a selection of measures for the implementation of the target concept. Possible measures include, for example, the establishment and safeguarding of grassland, extensifying the utilisation, the rewetting and renaturation of bogs, forest restructuring and the extension of rotation periods in forestry.
In the context of regional planning, respectively the state spatial planning program of Lower Saxony, the present method approach gains in importance, since soils with high carbon contents are retained as natural reservoirs for climatically relevant substances and bugs are to be developed in such a way, that they can perceive their natural function as carbon storage. At the same time, the “priority areas of peat conservation” introduced a new planning symbol into the regional planning of Lower Saxony, whose regional concretization can be supported by the described method approach.
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Zum sechsten Mal in Folge fand am 07.12.2017 der Erfahrungsaustausch zum Thema Landschaftsrahmenplanung als Kooperationsveranstaltung von NLWKN und NNA statt. Der Schwerpunkt der Veranstaltung lag wie in den Vorjahren auf aktuellen Projekten, die für die Erarbeitung von Landschaftsrahmenplänen von Bedeutung sind.
Einleitend stellten Alexander Harms und Hilda Frank vom NLWKN in ihrem Beitrag den fachbehördlichen Vorentwurf zum neuen Niedersächsischen Landschaftsprogramm vor. Den Schwerpunkt bildete dabei die Vorstellung des Kartenwerks sowie die für die Umsetzung auf Ebene der Landschaftsrahmenplanung wichtigsten Aspekte. Dazu gehören u. a. die weitere Umsetzung des landesweiten Biotopverbundes auf der regionalen Ebene, das Thema historische Kulturlandschaften sowie die stärkere Vereinheitlichung der Landschaftsrahmenpläne hinsichtlich ihrer Datenstruktur.
Im Hinblick auf die planerische Einbindung von Kompensationsflächenpools stellte Michael Hormann (Nds. Ministerium für Umwelt, Energie, Bauen und Klimaschutz) eine aktuelle Umfrage seines Hauses und deren Ergebnisse vor (WEYER et al. 2017). Die Umfrage richtete sich an die unteren Naturschutzbehörden und gibt im Ergebnis eine erste Orientierung über die Nutzung von Kompensationsflächenpools, ihre räumliche Verteilung und ihre Einbindung in bestehende Naturschutzkonzepte.
Das Thema Fortentwicklung der Planinhalte und Planzeichen in der Landschaftsplanung bildete den Schwerpunkt im Vortrag von Professor Andreas Mengel von der Universität Kassel. Er stellte in seinem Vortrag die Methodik und Ergebnisse eines bundesweiten F+E-Vorhabens zu diesem Thema sowie dessen Umsetzung in der Stadt Bad Homburg v.d.H. als aktuelles Praxisbeispiel vor.
Bedauerlicherweise mussten dieses Mal die Praxisberichte aus der Landschaftsrahmenplanung krankheitsbedingt entfallen. Kurzfristig konnte als Ersatz aber Herr Gehrt vom Landesamt für Bergbau, Energie und Geologie gewonnen werden. In seinem Vortrag stellte er die Mitte November 2017 veröffentlichte Bodenkarte 50 (BK50) vor und erläuterte an konkreten Beispielen die Fortentwicklungen gegenüber der Bodenübersichtskarte (BÜK50). Aufgrund des deutlich höheren Konkretisierungsgrades und der Fülle an Auswertungsmöglichkeiten birgt das neue Kartenwerk auch für die Landschaftsrahmenplanung eine verbesserte Grundlage für räumliche Aussagen.
Michael Kasper (Büro Kortemeier und Brokmann Landschaftsarchitekten GmbH) erläuterte gemeinsam mit Moritz Grothe die Klimaschutzfunktionen von Böden und Bodennutzungen als Beitrag zur Landschaftsrahmenplanung (GROTHE et al. 2017 in diesem Heft). Grundlage für diesen Vortrag waren die Ergebnisse der Bachelorarbeit von Herrn Grothe, welcher die jährlichen Treibhausgasemissionen von unterschiedlichen Bodentypen in Bezug auf ihre Nutzung für den Landkreis Grafschaft Bentheim untersucht hat.
Im abschließenden Beitrag stellte Britta Apelt (NLWKN) den Stand der Landschaftsrahmenplanung sowie aktuelle und geplante fachbehördliche Schwerpunkte der Beratung zur Landschaftsrahmenplanung vor. Im Rückblick auf die in der letzten Veranstaltung von den Teilnehmern benannten und priorisierten Schwerpunktthemen für die fachbehördliche Beratung wurde der jeweilige Arbeitsstand vorgestellt. Zum Thema „europaweite Vergabe von Landschaftsrahmenplänen“ ergänzte Georg Grobmeyer (BDLA Niedersachsen) den Vortrag mit einem Statement aus Sicht der Planungsbüros.
Die Veranstaltung 2017 machte erneut deutlich, dass es kontinuierlich einen hohen Bedarf gibt, sich über das umfang- und facettenreiche Thema Landschaftsrahmenplanung auszutauschen. Insbesondere vor dem Hintergrund der Neuaufstellung des Niedersächsischen Landschaftsprogramms wurde in den Diskussionen deutlich, dass für die Umsetzung durch die Landschaftsrahmenplanung Arbeitshilfen notwendig sind, z. B. für die Themen Biotopverbund und historische Kulturlandschaften.
Bernhard Salomon (NNA), der die Veranstaltung auch dieses Jahr wieder fachkundig moderierte, machte in seinem Fazit deutlich, dass sich der jährliche Erfahrungsaustausch mit Blick auf neue Anforderungen und Themen sowie neue fachliche Ansätze etabliert hat und ein wertvolles Forum für die fachliche Diskussion und die Weiterentwicklung der Landschaftsrahmenplanung bietet. Der Termin für die nächste Veranstaltung ist bereits am 11.12.2018 eingeplant.
Hilda Frank
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