Hirschkäfer in Niedersachsen – Erfassung und Verbreitung
Beobachtungstipps
Über die Verbreitung und den Bestand des Hirschkäfers in Niedersachsen gibt es trotz seiner Größe nur unzureichende Informationen.
Die meisten Hirschkäfer werden eher zufällig entdeckt. Funde von toten Tieren sind ebenfalls möglich und wichtig. Gezielt suchen kann man Hirschkäfer am besten in ihren bevorzugten Lebensräumen (besonders an Eichensaftflüssen und geeigneten Brutsubstraten). Dies sind z.B.
- Eichen-Althölzer mit einem möglichst hohen Anteil von alten und absterbenden Bäumen (v.a. Eichenstümpfe > 40 cm Durchmesser an lichten, trockenen, südexponierten Stellen)
- Baumreihen, Baumgruppen
- möglichst licht stehende Alt-Eichen, die in Beständen anderer Baumarten eingestreut sind
- alte Parkanlagen und Obstplantagen
- Straßen- und Gebäudelampen in Ortsrandlage.
Am besten kann man die Tiere von Ende Mai bis Juli an warmen, windstillen Abenden in der Dämmerung beobachten. In dieser Zeit schwärmen insbesondere die Männchen mit „Gebrumm“ um ihre Nahrungsbäume.Gegen Ende des Sommers bleiben immer weniger Hirschkäfer übrig. Werden die Tiere nicht von Feinden gefressen, sterben sie nach etwa 60 Tagen an Altersschwäche.
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Bitte melden!
Um dem Hirschkäfer gezielt helfen zu können, ist eine möglichst genaue Kenntnis über sein Vorkommen notwendig. Hierzu können alle beitragen, die sich viel in der freien Natur oder im Garten aufhalten!
Bitte teilen Sie dem NLWKN alle Beobachtungen von Hirschkäfern mit, am besten unter Verwendung des speziellen Hirschkäfer-Meldebogens. Neben der korrekten Artbestimmung ist die genaue Fundortangabe von größter Bedeutung, z. B. sollte die Baumgruppe, die Baumreihe, die Alteichen am Südrand der Forstabteilung Nr. xy, das Feldgehölz o.ä. so genau wie möglich benannt werden. Der Fundort sollte in einer möglichst kleinmaßstäblichen Karte oder einen Luftbildausdruck eingetragen und am besten auf die Rückseite des Meldebogens kopiert werden.
Es geht zur Not aber auch mit einem einfachen Anschreiben, in dem die gefundenen Käfer (Anzahl, Geschlecht) aufgelistet werden und der Fundort so genau wie möglich beschrieben und möglichst in eine Kartenkopie eingezeichnet wird. Belegfotos, vor allem von Weibchen, sind sehr willkommen!
Bitte schicken Sie Ihre Fundmeldungen an:
NLWKN
– Betriebsstelle Hannover-Hildesheim –
Aufgabenbereich Artenschutz
Göttinger Chaussee 76 A
30453 Hannover
naturschutz-meldebogen@nlwkn.niedersachsen.de
André Apel, 0511 / 3034-3207, Mail an André Apel
Bestandssituation
Schwerpunkträume der Verbreitung liegen in Westniedersachsen in den Landkreisen Grafschaft Bentheim, im Süden des Landkreises Emsland, in den Landkreisen Osnabrück und Vechta, in der Göhrde einschließlich ihrer Randbereiche, in Teilen der Lüneburger Heide (hier insbesondere auf dem Truppenübungsplatz Bergen, wo allerdings nutzungsbedingt vermutlich noch viele Daten fehlen) und im Süden in den tieferen Mittelgebirgslagen.
Hirschkäfer-Männchen
(nicht vollständig barrierefrei)
Flyer "Hirschkäfer – Erfassung der Vorkommen in Niedersachsen"
(PDF, 0,37 MB)
Vollzugshinweis F03 – Hirschkäfer - Lucanus cervus (pdf) (ENTWURF)
(PDF, 0,78 MB)
Artikel-Informationen
Ansprechpartner/in:
André Apel
Nds. Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz
Betriebsstelle Hannover-Hildesheim
Göttinger Chaussee 76 A
D-30453 Hannover
Tel: +49 (0)511 / 3034-3207