Naturschutzgebiet "Dümmer, Hohe Sieben und Ochsenmoor"
Kennzeichen: NSG HA 251
Das Naturschutzgebiet „Dümmer, Hohe Sieben und Ochsenmoor“ setzt sich aus dem West- und Südufer des "Dümmers, den artenreichen Feucht- und Nasswiesen mit Gräben und vereinzelten Bruchwaldbereichen im „Ochsenmoor“ sowie den großflächigen Röhrichten mit Übergängen zu nassen, extensiv genutzten Seggenwiesen in der „Hohen Sieben".
Der Dümmer ist ein eutropher Flachwassersee, der sich auf Sanden der eiszeitlichen Grundmoränen durch den Einschluss einer Eislinse bildete und damals die Ausmaße der heutigen Moorniederung hatte. Im Laufe der Zeit setzten Verlandungsprozesse ein, die zur Entwicklung einer Niedermoorlandschaft an den Rändern des Sees führten. Seit den 1950er Jahren ist der See eingedeicht, so dass eine natürliche Wasserstandsdynamik mit sommerlichem Trockenfallen von Uferbereichen nicht mehr stattfindet.
Der Dümmer beherbergt eine wertvolle Unterwasser-, Schwimmblatt- und Röhrichtvegetation. Außerdem ist er der Lebensraum für seltene Fischarten wie Schlammpeitzger und Steinbeißer, den Fischotter sowie für viele Wasser- und Röhrichtvogelarten.
Die ehemaligen Überflutungsbereiche werden heute größtenteils extensiv als Grünland bewirtschaftet und großflächig wiedervernässt. Sie bilden zusammen mit der westlichen Dümmerniederung einen der größten zusammenhängenden Feuchtgrünlandbereiche Nordwestdeutschlands und sind als Rastgebiet für Wasser- und Watvögel von Bedeutung.
Die Wiesen und Weiden des südlich gelegenen Ochsenmoores werden naturschutzgerecht bewirtschaftet und für die zentralen Teilbereiche besteht ein an den Wiesenvogelschutz angepasstes Wassermanagement. In der Kulturlandschaft des Ochsenmoores kommen vereinzelt Kleingewässer, Hochstaudenfluren und Erlenbruchwaldbereiche vor. Die wiedervernässten Grünlandbereiche sind geprägt von weitflächigen Seggenrieden. Zudem findet sich hier eines der landesweit wenigen Vorkommen des Kriechenden Selleries (Helosciadium repens).
Der See mit seiner offenen Wasserfläche und den Verlandungsbereichen sowie die umgebende Wiesenlandschaft sind sowohl für das Brutgeschäft als auch für die Rast von Wiesen-, Röhricht- und Wasservögeln von zentraler Bedeutung. Der gesamte Lebensraum stellt eines der größten Rast- und Überwinterungsgebiete im niedersächsischen Binnenland für Gänse, Enten, Gänsesäger, Kiebitz, weitere Limikolenarten und die Kornweihe dar. Ein Teil der Rastvogelarten erreicht Bestandsgrößen von internationaler Bedeutung. Weiterhin ist es ein national bedeutendes Brutgebiet für Vogelgemeinschaften der Feuchtwiesen, Röhrichte und Verlandungszonen. Hier brüten seltene Vogelarten wie Kiebitz, Uferschnepfe, Bekassine, Rotschenkel, Großer Brachvogel, Wachtelkönig, Sumpfohreule und Trauerseeschwalbe.
Das NSG dient dem Schutz des FFH-Gebietes Nr. 065 „Dümmer" und des EU-Vogelschutzgebietes V39 „Dümmer“.
Zuständig ist sind die Landkreise Diepholz, Osnabrück und Vechta als untere Naturschutzbehörden.
Wählen Sie in der Infospalte weitere Informationen über das Gebiet aus...
---------------------------------------------------------------------------------------
Verbindlich sind für alle Schutzgebiete die im Amtsblatt veröffentlichten Verordnungen bzw. Karten.
Naturschutzgebiet "Dümmer, Hohe Sieben und Ochsenmoor"
Sie haben verschiedene Möglichkeiten, ein NSG zu finden:
Alle Schutzgebiete Niedersachsens
Artikel-Informationen
Nds. Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz
Göttinger Chaussee 76 A
D-30453 Hannover