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Informationen zur aktuellen Hochwasserlage im September 2024 an der Elbe

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Wie ist die aktuelle Lage im niedersächsischen Abschnitt der Elbe?

Durch die erheblichen Niederschläge Mitte September vergangenen Wochenendes im Rahmen einer sogenannten 5b-Wetterlage unter anderem in Tschechien sind die Wasserstände der Elbe auch in Deutschland angestiegen. Die Hochwasserwelle hat in den vergangenen Tagen auch im Abschnitt der niedersächsischen Mittelelbe zu deutlich gestiegenen Wasserständen geführt. Der Scheitelpunkt an den niedersächsischen Pegeln wird voraussichtlich Mitte dieser Woche erreicht werden. Nach derzeitiger Einschätzung der in Magdeburg befindlichen gemeinsamen Hochwasserzentrale der Länder Brandenburg, Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen, Sachsen, Sachsen-Anhalt, Schleswig-Holstein und des Bundes wird der Höchststand über einen halben Meter unter dem MHW liegen. Zum Ende der Woche werden wieder abnehmende Wasserstände erwartet.

Wo gibt es Informationen und Prognosen zur Entwicklung des Hochwassers an der Elbe?

Bei einem Hochwasserfall an der Elbe werden von der Hochwasserzentrale Elbe in Magdeburg aktuelle Prognosen zentral für alle deutschen Flussabschnitte erstellt. Die Warnungen sind z.B. über das länderübergreifende Hochwasserportal (www.hochwasserzentralen.de) abrufbar und werden zudem hier veröffentlicht. Bei der Hochwasservorhersagezentrale in Magdeburg handelt es sich um eine gemeinsame Einrichtung der Länder Brandenburg, Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen, Sachsen-Anhalt, Schleswig-Holstein und Niedersachsen und des Bundes für die Bundeswasserstraßen. Eventuelle regionsspezifischen Warnungen werden auch an gängige Warnapps wie NINA, Biwapp und KatWarn weitergegeben.

Was bedeuten die unterschiedlichen Alarmstufen?

Viele der Elbepegel sind durch die regional zuständigen Gefahrenabwehrbehörden mit Alarmstufen gekennzeichnet. Daran sind Maßnahmen gekoppelt, um der Hochwassergefahr angemessen begegnen zu können. Der Landkreis Lüneburg hat in seiner Deichverteidigungsordnung für den Artlenburger sowie dem Neuhauser Deichverband und der Landkreis Lüchow Dannenberg für den Dannenberger Deichverband, dem Gartower Deich- und Wasserverband sowie dem Jeetzel Deichverband Regelungen für zu ergreifenden Maßnahmen bei Auslösen der Alarmstufen 1 bis 4 getroffen.

Alarmstufe I = Spätester Beginn des Kontroll- und Meldedienstes

Alarmstufe II = Spätester Beginn des verstärkten Kontroll- und Meldedienstes bzw. des einfachen Wachdienstes

Alarmstufe III = Spätester Beginn des doppelten Wachdienstes

Alarmstufe IV = Maßnahmen zur Hochwasserabwehr

Welche Faktoren beeinflussen, wie stark sich das Hochwassergeschehen im Oberlauf der Elbe auch in Niedersachsen auswirkt?

  • Die zuletzt vergleichsweise niedrigen Wasserstände der Elbe führen dazu, dass für die Aufnahme des vom Oberlauf zu erwartenden Wassers große Kapazitäten zur Verfügung stehen.
  • Im Gegensatz zum jüngsten Winterhochwasser herrschen aktuell keine weiteren, die Lage zusätzlich verschärfenden Vorbelastungen in Form feuchter und extrem gesättigter Böden vor.
  • Auch der Umstand, dass aus Nebengewässern der Elbe wie die Saale gegenwärtig keine weiteren größeren Zuflüsse zu erwarten sind, wirkt sich günstig auf die für Niedersachsen zu erwartenden Wasserstände aus. Eine Überlagerung mit Hochwasserwellen aus anderen Gewässern ist auf Basis der vorliegenden Daten aktuell nicht abzusehen.
  • Die sich insgesamt beruhigende Wetterlage wirkt sich entlastend auf das Hochwassergeschehen aus.

Der Landesbetrieb, die Landkreise und die Deichverbände stehen im engen fachlichen Austausch und beobachten die Entwicklung weiter aufmerksam.

Wo gibt es Informationen zu Schutzmaßnahmen vor Ort (z.B. Sicherungsmaßnahmen am Deich etc.)?

Für eventuelle Maßnahmen vor Ort, wie beispielsweise Sicherungsmaßnahmen an Deich- und Uferabschnitten, sind die Gefahrenabwehr- bzw. Katastrophenschutzbehörden zuständig. Der NLWKN kann hierzu keine Aussagen treffen. Medienvertretern empfehlen wir, sich bei konkreten Fragen zu Maßnahmen vor Ort an die jeweilige Pressestelle der Katastrophenabwehrbehörden vor Ort zu wenden.

Was können und sollten Anrainerinnen und Anrainer der Elbe tun?

Der NLWKN bittet darum, sich insbesondere regelmäßig über die Pegelstände zu informieren. Die Hochwasservorhersagen für die Elbe werden täglich auf veröffentlicht. Die regionsspezifischen Warnungen werden auch an gängige Warnapps wie NINA und KatWarn weitergereicht.

Anrainerinnen und Anrainer insbesondere in besonders exponierten Ortslagen (z.B. Gorleben, Hitzacker, Bleckede, Hohnstorf) sollten sich darüber hinaus grundsätzlich auf erhöhte Wasserstände im Fluss einstellen und sich im Sinne der Hochwassereigenvorsorge gemäß Wasserhaushaltsgesetz vorbereiten (vgl. hierzu auch die Checkliste für den Hochwasserfall mit wertvollen Tipps).

Auch in Orten mit Hochwasserschutzanlagen kann der Wasserstand auch der Nebengewässer deutlich ansteigen und wird das Grundwasser deutlich ansteigen. Dadurch kann es in niedrig gelegenen Bereichen dazu kommen, dass Gärten oder andere Flächen unter Wasser stehen, oder Grundwasser in Kellerräume eindringt. Anrainerinnen und Anrainer sollten vor diesem Hintergrund ihr Hab und Gut in diesen Bereichen frühzeitig in Sicherheit bringen.

Gefahrenbereiche sollten unbedingt gemieden werden.


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