Spiekeroog: Verstärkung der Schutzdünen im Inselosten
Schauplatz ist die Dünenkette nordöstlich der Hermann-Lietz-Schule/ Pressemitteilung vom 10. August 2018
Norden/ Spiekeroog - Naturnahe Küstenschutzmaßnahmen als effektiver Sturmflutschutz haben auf den Ostfriesischen Inseln eine große Bedeutung: Im Auftrag des Niedersächsischen Landesbetriebes für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN) beginnen in der kommenden Woche auf Spiekeroog die Arbeiten zur Verstärkung der Schutzdünen nordöstlich der Hermann Lietz Schule.
„Die Schutzdünenkette nordöstlich der Schule ist zu niedrig und zu schmal, um zuverlässig gegen Überflutungen in Sturmfluten zu schützen. Dieses haben Untersuchungen des NLWKN gezeigt“ erläutert Prof. Frank Thorenz, Leiter der für die Küstenschutzmaßnahme zuständigen NLWKN-Betriebsstelle Norden-Norderney. Die Dünen müssen auf einer Länge von ca. 400 Metern erhöht und verstärkt werden. Die naturnah gestaltete neue Dünenkette wird mit unterschiedlichen Höhen und wechselnden Böschungsneigungen einer typischen Dünenstruktur nachempfunden. Anschließend erfolgt zunächst eine Abdeckung mit Heu, um eine Verwehung des Sandes zu verhindern. Im Verlauf des Herbstes und des Winters ist eine Bepflanzung mit Strandhafer ist vorgesehen, um eine schnelle Regeneration und Einbindung in die natürliche Dünenlandschaft sicherzustellen.
Bereits in den Jahren 2011/12 hatte der NLWKN die Schutzdünen südlich der Schule durch Bau eines Dünendamms verstärkt. Dadurch wurde ein Ersatz für die bereits in den Jahren 1934 und 1936 zum Schutz der Schule gegen Sturmfluten errichteten Sanddämme geschaffen. Aufgrund der zu steilen Böschungen, mangelnder Höhen und fehlender Abdeckung mit widerstandsfähigem Kleiboden führten Wellenbelastungen in Sturmfluten immer wieder zu erheblichen Schäden.
„Ziel ist es, die aktuelle Maßnahme so schonend für die Natur wie möglich umzusetzen“ sagt Thorenz. Deshalb wird erst nach der Brutzeit mit den Arbeiten begonnen. Ein Abschluss ist im Verlauf des Septembers vorgesehen. Um unvermeidbare Beeinträchtigungen der Natur auszugleichen werden zusammen mit der Dünenverstärkung Renaturierungsmaßnahmen durchgeführt. Da ein Teil der alten Sanddämme nun keine Funktion mehr erfüllt, kann der für die Dünenverstärkung erforderliche Sand durch Rückbau dieser Dämme erfolgen. Gleichzeitig werden hierdurch wertvolle neue Salzwiesen geschaffen. Zudem wird die nicht standortgerechte Kartoffelrose auf größeren Flächen entfernt und eine Reinigung der angrenzenden Dünen von Verunreinigungen vorgenommen.
Nach dem Abschluss der geplanten Baumaßnahme wird der Sturmflutschutz im Bereich der Hermann Lietz-Schule den aktuellen Anforderungen des Küstenschutzes entsprechen. Gleichzeitig wird Raum geschaffen, so dass sich hier die Natur wieder ungestört entwickeln kann. Insgesamt werden für die Maßnahmen ca. 350.000 Euro aus Mitteln der Bund-Länder Gemeinschaftsaufgabe zur Verbesserung der Agrarstruktur und des Küstenschutzes investiert.
Die Insel Spiekeroog wird durch Schutzdünen von 10,5 Kilometern Länge und durch eine 1,6 Kilometer lange Hauptdeichlinie gegen Sturmfluten geschützt.
Schutzdünenverstärkung Hermann-Lietz-Schule/ Maßnahmenübersicht
Artikel-Informationen
erstellt am:
14.08.2018
Ansprechpartner/in:
Achim Stolz
Nds. Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz
Am Sportplatz 23
26506 Norden
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