Wasserwirtschaft hat Ostfriesland umgekrempelt
Serie: 100 Jahre Wasserwirtschaft für Ostfriesland
Man schreibt das 1906 und Regierungspräsident Karl Prinz von Ratibor gibt bekannt, dass es ab sofort ein Meliorationsbauamt für Ostfriesland geben wird. Die Hauptaufgabe damals: Die Melioration im Lande fördern. Für Ostfriesland bedeutete das vor allem: Entwässerung von Flächen und Schutz vor Hochwasser und Sturmfluten. Eine Aufgabe, die auch jetzt – 100 Jahre später – noch immer aktuell ist. "Kaum eine andere Region in Deutschland ist in ihrer Entwicklung so stark durch wasserwirtschaftliche Maßnahmen geprägt und heute so auf eine funktionierende Wasserwirtschaft angewiesen wie Ostfriesland: 70 Prozent der Fläche muss vor Sturmfluten geschützt werden, 80 Prozent der Fläche wird über Siele und Schöpfwerke entwässert", sagt Rainer Carstens. Er ist der Leiter der Betriebsstelle Aurich des NLWKN (Niedersächsischer Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz). Der NLWKN versteht sich als Nachfolge-Behörde und hat daher auch zur Feierstunde "100 Jahre Wasserwirtschaft für Ostfriesland" eingeladen, die am 21. Juli 2006 in Aurich stattfand.
Auch wenn das Meliorationsbauamt unter diesem Namen nur elf Jahre bestand – der Grundstock für die staatliche Wasserwirtschaft aus einem Guss für ganz Ostfriesland war gelegt. "Diese Wasserwirtschaft hat Ostfriesland umgekrempelt und die Basis geschaffen für Siedeln und Wirtschaften", betont Carstens. Die Ämter und Behörden wechselten seither häufig ihre Namen - am bekanntesten ist sicher immer noch das "Wasserwirtschaftsamt Aurich", das immerhin 50 Jahre bestand – bis 1989. Doch nicht nur die Bezeichnungen der Ämter änderten sich, auch neue Aufgaben kamen hinzu: Im Laufe der Jahrzehnte kristallisierte sich immer mehr heraus, dass es nicht mehr nur allein um den Schutz vor Wasser geht, sondern auch um den Schutz des Wassers.
Im Kern aber gilt der Auftrag des Meliorationsbauamtes Aurich heute noch unverändert für den NLWKN. Und noch eines haben das Meliorationsbauamt Aurich und der NLWKN gemeinsam: Der Name beschreibt jeweils exakt das Aufgabenfeld. Für den NLWKN bedeutet das: Wasserwirtschaft, Küstenschutz und inzwischen auch den Naturschutz – alles unter einem Dach. Ein moderner Dienstleistungsbetrieb, der nach kaufmännischen und wirtschaftlichen Prinzipien geführt wird.
Anlässlich des Jubiläums "100 Jahre Wasserwirtschaft für Ostfriesland" beschreibt diese Serie, wie die staatliche Wasserwirtschaft im 21. Jahrhundert funktioniert. Die sechs Folgen dieser Serie gibt es in der Info-Spalte zum downloaden!
Thema Grundwasserschutz: "Biogasanlagen - Zukunftsenergie oder Gefahr für das Grundwasser?" (nicht vollständig barrierefrei)
(PDF, 0,05 MB)
Thema Emssperrwerk: "Im Blickpunkt bei spektakulären Überführungen" (nicht vollständig barrierefrei)
(PDF, 0,05 MB)
Thema Küstenschutz: "Meilenstein für Deichbau in Ostfriesland" (nicht vollständig barrierefrei)
(PDF, 0,05 MB)
Thema Ems-Jade-Kanal: "Tourismusförderung: Sieben Tage pro Woche freie Fahrt" (nicht vollständig barrierefrei)
(PDF, 0,05 MB)
Thema Hochwasserschutz: "Probleme wie vor 100 Jahren" (nicht vollständig barrierefrei)
(PDF, 0,05 MB)
Thema Naturnahe Gewässergestaltung: "Coldeborger Sieltief ist kaum wieder zu erkennen" (nicht vollständig barrierefrei)
(PDF, 0,05 MB)
Artikel-Informationen
Ansprechpartner/in:
Dirk Post
Nds. Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz
Oldersumer Straße 48
26603 Aurich
Tel: +49 (0)4941/176-150