Norddeutsches Monitoring der Asiatischen Hornisse – Ahlert-Nord
AUFRUF ZUR MITARBEIT AN FACHLEUTE UND INTERESSIERTE BÜRGERINNEN UND BÜRGER
Die Asiatische Hornisse (Vespa velutina nigrithorax) ist eine aus Südostasien stammende Art, die in Europa auf der Liste der invasiven gebietsfremden Arten steht. Sie gilt inzwischen als in Deutschland etabliert und kann nicht mehr erfolgreich dauerhaft beseitigt werden, weshalb sie voraussichtlich ab Januar 2025 dem Management nach Artikel 19 der Verordnung (EU) Nr. 1143/2014 (EU-VO) untergeordnet wird. Aus diesem Grund wird aktuell eine Öffentlichkeitsbeteiligung zu Managementmaßnahmen für diese Art durchgeführt.
In Hamburg wurden im Sommer 2019 erstmals einzelne Exemplare der Asiatischen Hornisse entdeckt. Darauffolgende Nestfunde im Jahr 2020 und 2021 bestätigten, dass sich diese als invasiv eingestufte gebietsfremde Art auch in Norddeutschland ansiedelt und vermehrt. In Niedersachsen gab es 2023 die ersten Meldungen der Asiatischen Hornisse aus den Landkreisen Diepholz, Northeim und der Grafschaft Bentheim. Trotz der Bemühungen, die Vorkommen so schnell wie möglich zu finden und zu beseitigen, sind seitdem auch in anderen Landkreisen zahlreiche neue Vorkommen von Südwesten her hinzugekommen.
Jedoch gibt es dadurch keinen Anlass zur Beunruhigung, denn derzeit deutet nichts darauf hin, dass die Asiatische Hornisse in Mitteleuropa eine Gefahr für die natürliche Insektenvielfalt, unsere Bienenvölker oder gar den Menschen darstellt. Nichtsdestotrotz müssen die Vorkommen beobachtet und durch sie entstehende Probleme ernst genommen werden. Genauere Erläuterungen zu diesen und weiteren Themen rund um die Asiatische Hornisse finden sich auf der Webseite des Instituts für Bienenkunde in Celle.
AHlert-Nord – Asiatische Hornissen lokalisieren, erkennen, registrieren und terminieren
Aktuell ist die Asiatische Hornisse als invasive gebietsfremde Art noch in der Kategorie „Früherkennung“ eingestuft und muss daher gemeldet und beseitigt werden (Artikel 16 und 17 der EU-VO). Um dem nachzukommen, haben die Bundesländer Hamburg, Niedersachsen, Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern „AHlert-Nord“ ins Leben gerufen – ein Monitoringprogramm zur Überwachung der Asiatischen Hornisse in der Metropolregion Hamburg (www.AHlert-nord.de). Zusammen mit dem Institut für Bienenkunde in Celle ist der NLWKN in diesem bundesländer-übergreifenden Projekt Ansprechpartner für die Imkerschaft und interessierte Bürgerinnen und Bürger in Niedersachsen.
Basierend auf dem digitalen Meldeportal des Leibniz-Instituts zur Analyse des Biodiversitätswandels (LIB) (www.neobiota-hamburg.de) ist AHlert-Nord ein Monitoring in enger Zusammenarbeit mit den Imkerinnen und Imkern vor Ort. Interessierte Bürgerinnen und Bürgern können ihre Zufallsfunde ebenfalls melden. Dabei ist es sinnvoll, direkt ein Nachweisfoto anzufertigen und mitzusenden, damit die Expertinnen und Experten überprüfen können, ob es sich tatsächlich um die Asiatische Hornisse oder eine Verwechslungsart handelt. Durch die verstärkte mediale Aufmerksamkeit für die Asiatische Hornisse kommt es zu vielen vermeintlichen Funden, bei denen es sich aber meist um die heimische Europäische Hornisse oder Wespen handelt. Charakteristisch für die Asiatische Hornisse sind die schwarz-gelben Beine und der dunkle Hinterleib mit den hellgelben Banden (s. Fotos).
Imker-Monitoring
Der Imkerschaft kommt eine entscheidende Rolle beim rechtzeitigen Auffinden von Nestern zu, da sie ein eventuelles Auftauchen von jagenden Arbeiterinnen der Asiatischen Hornisse an ihren Bienenständen beobachten und dann melden können. Ausgestattet mit Informationsmaterial, Bestimmungshilfen sowie Informationen aus Schulungen beobachten die am Monitoring beteiligten Imkereien an bestimmten Monitoringtagen für jeweils mindestens eine Stunde ihre Bienenstände und melden Sichtungen der Asiatischen Hornisse online über das AHlert-Portal.
Zum Zwecke der Vergleichbarkeit der Erfassungen sollen diese Monitoringtage in abgestimmten Zeitfenstern von jeweils zwei Wochen liegen (in den Kalenderwochen 21/22, 30/31 und 38/39). Gegebenenfalls werden im Anschluss daran die nötigen Schritte zur Beseitigung des Vorkommens eingeleitet.
Registrierung und Meldungen beim Imker-Monitoring:
Interessierte Imkerinnen und Imker müssen sich für die Teilnahme am Monitoring zunächst beim Centrum für Naturkunde der Universität Hamburg online registrieren.
Interessierte Bürgerinnen und Bürger / Wespen- und Hornissen-Beraterinnen und -berater
Parallel zum Imker-Monitoring können alle Interessierten ihre Zufallsfunde der Asiatischen Hornisse hier direkt melden.
Weitere Details zum Monitoring samt Präsentationen der Auftaktveranstaltung vom 11. Mai 2021
Verbreitung Asiatische Hornisse