Drehsegmenttor in der Hauptschifffahrtsöffnung
Hydraulikzylinder an den beiden Strompfeilern drehen das Tor in die verschiedenen Betriebsstellungen. Diese Antriebszylinder liegen geschützt hinter den Seitenscheiben in Aussparungen der Betonpfeiler.
Das Stauschild wird durch Wasserballast und Auftriebskörper so getrimmt, dass jede Betriebsstellung sicher beherrscht wird.
Bei der Sturmflutkehrung und dem Aufstau der Ems zur Schiffsüberführung kann das Tor mit dieser Ballastierung und den Zylinderkräften problemlos gefahren und gehalten werden.
Für Revisionszwecke muss das Stauschild in die 180°-Position gedreht werden. Bei einem Drehwinkel von 114° zeigen die Hydraulikzylinder in Richtung der Drehachsen der Kreisseitenscheiben. In dieser Stellung (Zylindertotpunkt) können keine Kräfte in eine Drehbewegung umgesetzt werden.
Um den Totpunkt überwinden zu können, wird der Wasserballast (rd. 2.200 m³) über verdeckte Rohrleitungen in das Auffangbecken auf dem nördlichen Betriebsanleger gepumpt. Dadurch erhält der Verschlusskörper jetzt soviel Auftrieb, dass mit Ansteigen des Wasserstandes die Zylinderkräfte wieder wirken können. Beim Absenken wird der Verschlusskörpers mit dem Wasser aus dem Becken wieder ballastiert.
Das Emswasser ist salzhaltig und in hohem Grade mit Schwebstoffen beladen, zur Befüllung des Ballastraumes wurde deshalb Trinkwasser verwendet.
Die dargelegte Konzeption wurde gewählt, um Inspektionen an dem Stauschild auf eine Dauer von 36 Stunden zu begrenzen und gleichzeitig die Ressource Trinkwasser zu schonen da dieses wieder verwendet wird.