Das Emssperrwerk: Eines der modernsten Sperrwerke in Europa
Das 476 Meter lange Bauwerk erfüllt zwei Hauptaufgaben.
Zum einen verbessert es den Sturmflutschutz an der Ems und im Leda-Jümme-Gebiet erheblich: Das Sperrwerk kehrt Sturmfluten, die höher als 3,70 Meter über Normalnull auflaufen und gewährleistet dadurch einen deutlich höheren Sicherheitsstandard als eine kontinuierliche Anpassung der 110 Kilometer langen Hauptdeiche entlang der Unterems, die erfahrungsgemäß alle 30 bis 40 Jahre erforderlich wäre. Das Sperrwerk hat sich als Küstenschutzbauwerk längst bewährt: Von Dezember 2005 bis März 2017 wurde das Sperrwerk elfmal aus Sturmflutgründen geschlossen.Die Staufunktion des Sperrwerkes sichert zum anderen die Flexibilität des Schifffahrtsweges Ems zwischen Papenburg und Emden und damit den Erhalt der Wirtschaftskraft der Region. Das maximale Stauziel von 2,70 Metern über Normalnull erlaubt die Überführung von Schiffen mit einem Tiefgang von bis zu 8,50 Metern.
Die juristischen Auseinandersetzungen um die Rechtmäßigkeit des Emssperrwerkes sind inzwischen abgeschlossen. Das Sperrwerk beschäftigte die Gerichte seit 1998: Damals erging zwei Monate nach dem ersten Rammschlag ein Baustopp – angeordnet vom Verwaltungsgericht Oldenburg. Am 5. Dezember 2006 schließlich ging das Verfahren zu Ende – mit einem Vergleich. Das Bundesverwaltungsgericht zog damit einen Schlussstrich unter das seit 1998 anhängige Verfahren. Das Land Niedersachsen hat sich in dem Vergleich verpflichtet, insgesamt neun Millionen Euro für Maßnahmen zur Verbesserung der ökologischen Gesamtsituation an der Ems zur Verfügung zu stellen. Mit dem Vergleich ist der Planfeststellungsbeschluss für das 2002 fertig gestellte Bauwerk in der Ems rechtskräftig (Beschluss siehe hier). Inzwischen gibt es einen weiteren Planfeststellungsbeschluss - den zum Sommerstau der Ems (Beschluss siehe hier).
Das Ende 2007 vorgestellte Gutachten der Bundesanstalt für Wasserbau (BAW) zu den Auswirkungen des Emssperrwerkes auf die Sturmflutwasserstände unterhalb des Bauwerkes finden Sie als pdf-Datei hier, ebenso die Auswertung des ersten und zweiten Probestaus (Auswertung der phsikalisch-chemischen Messdaten).
Alle Plangenehmigungen und Gutachten zum Emssperrwerk finden Sie hier.
Emssperrwerk
(nicht vollständig barrierefrei)
Artikel-Informationen
erstellt am:
04.02.2010
zuletzt aktualisiert am:
07.07.2023