EU-Vogelschutzgebiet V22 Moore bei Sittensen

DE2723-401

Zuständige Naturschutzbehörde(n):	Landkreise Harburg und Rotenburg (Wümme)
Fläche:	1.928 ha
Standarddatenbogen / Vollständige Gebietsdaten:	- letzte an EU-Kommission übermittelte Fassung - aktualisierte Fassung - bisher nicht an EU-Kommission übermittelt - Legende zu Standarddatenbogen / vollständigen Gebietsdaten
Link zur Karte:	Kartenausschnitt Umweltkarte Niedersachsen
Überschneidung mit FFH-Gebiet:	037 Großes Moor bei Wistedt, 038 Wümmeniederung
--> Sicherung, Erhaltungsziele, Management (Dokumente nicht vollständig barrierefrei)

Das EU-Vogelschutzgebiet „Moore bei Sittensen“ umfasst in vier Teilflächen die durch Entwässerung und Torfabbau überprägten Moore Ekelmoor, Großes Moor, Königsmoor und Großes Everstorfer Moor im Naturraum Wümmeniederung. Die flache Niederung – einst als Sander vor den Gletschern der Saale-Kaltzeit entstanden – ist in weiten Bereichen von Hoch- und Niedermooren sowie von grundwasserbeeinflussten Böden geprägt.

Vorherrschend sind verbuschte und verheidete Hochmoor-Degenerationsstadien, pfeifengrasreiche Moorwälder, Kiefernforste, Grünländer auf Moorböden sowie insbesondere im größten der Teilgebiete, dem Ekelmoor, großflächige Wiedervernässungsbereiche im Überstau mit ausgedehnten Flachwasserzonen. Die so entstandene Gewässerlandschaft ist für Hochmoore untypisch, bietet jedoch verschiedenen Wasser- und Watvögeln wertvolle Ersatzlebensräume als Nahrungs-, Brut- und Rastplatz. So nutzt z. B. der störungsempfindliche Kranich als wertbestimmende Brutvogelart kleine Inseln in den flachen Staugewässern bevorzugt als Brutplatz, da diese einen Schutz vor Bodenbeutegreifern und Nesträubern bieten.

Ein Zusammenspiel verschiedener Naturschutzmaßnahmen bedingt zudem eine deutlich positive Entwicklung der Brutbestände von Braunkehlchen, Bekassine und Krickente.

Ein besonderes Naturschauspiel bieten tausende Kraniche zur Zeit des Frühjahrs- und Herbstzuges, die die offenen Hochmoore und leicht überstauten Torfabbau-Folgelandschaften als Rast- und Schlafplätze aufsuchen. Die Rastbestände des Kranichs sind dann regelmäßig von internationaler Bedeutung.

Das Gebiet ist nicht nur für den Schutz der Vogelwelt von Bedeutung, sondern auch für Lebensraumtypen und Arten gemäß der FFH-Richtlinie. Eine Beschreibung hierzu findet sich auf den oben verlinkten Webseiten der FFH-Gebiete 038 „Wümmeniederung“ und 037 „Großes Moor bei Wistedt“.

Die Vor-Ort-Betreuung des Natura 2000-Gebietes gewährleistet in Teilen die Naturschutzstation Wümme.