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EU-Vogelschutzgebiet V24 Lüneburger Heide

DE2725-301


Das EU-Vogelschutzgebiet „Lüneburger Heide“ umfasst weite Flächen der niedersächsischen Geest zwischen Buchholz und Soltau mit einer von ausgedehnten Heideflächen, Mooren, klaren Heidebächen sowie Nadelwäldern und naturnahen Laubwäldern geprägten Landschaft. Die Lüneburger Heide ist ein herausragendes Brutgebiet für zahlreiche gefährdete Vogelarten, vor allem für Bewohner offener bis halboffener, trocken-warmer Lebensräume.

Insbesondere im Bereich einer saalekaltzeitlichen Endmoräne, deren bekannteste Erhebung der Wilseder Berg ist, haben sich durch die traditionelle Heidewirtschaft weitläufige Zwergstrauch- und Wacholderheiden entwickelt und durch Pflegemaßnahmen erhalten. Kennzeichnend ist ein kleinräumiges und dynamisches Sandortmosaik aus unterschiedlichen Altersstadien der Besenheide, offenen Bodenstellen, spärlich bewachsenen Bereichen und vereinzelten, aufgelichteten Strauch- und Baumbeständen. Die karge Heidelandschaft bieten einen Einblick in eine Kulturlandschaft, die früher den größten Teil der Geest einnahm. Heute beherbergt sie eine selten gewordene Vogelgemeinschaft aus u. a. Raubwürger, Heidelerche, Schwarzkehlchen und Steinschmätzer.

Die Heideflächen sind von ausgedehnten Kiefernforsten und naturnahen Eichen- und Buchenwäldern umgeben. In den Wäldern mit teilweise hohem Altholzanteil brüten u. a. der Schwarzspecht und wiederum in alten Höhlen des Spechts der Raufußkauz. In lichten Wäldern und Waldrändern brütet die auch als Ziegenmelker bekannte Nachtschwalbe, die zur nächtlichen Jagd nach Fluginsekten die Offenlandbereiche aufsucht. Tagsüber ruht die Nachtschwalbe gut getarnt am Boden oder auf Ästen. Auch der in Höhlen brütende Wendehals profitiert von lockeren Baumbeständen.

Heidebäche und -flüsse wie Wümme, Böhme und Seeve entspringen im Gebiet. In der Nähe von feuchten Bruch- und Quellwäldern entlang der Fließgewässer lebt bevorzugt die Waldschnepfe als wertbestimmender Brutvogel. Der Weseler Bach speist auch die Holmer Teiche im Nordwesten des Gebietes, eine extensiv genutzte Teichwirtschaft mit ausgedehnten Röhrichtzonen.

Partiell finden sich in der vielfältigen Landschaft Übergangs- und Hochmoore, die im Pietzmoor südöstlich von Schneverdingen auch in größerer Ausdehnung vorkommen. Durch Entwässerung und Torfabbau überprägt, herrschen hier Besenheide- und Pfeifengrasstadien vor. Viele ehemalige Torfstiche sind durch Wiedervernässung zu Stillgewässern geworden, an denen die Krickente brütet.

Die Lüneburger Heide hat eine besondere Bedeutung für eines der letzten Birkhuhnvorkommen in Niedersachsen. Die Art stellt sehr differenzierte Ansprüche an ihren Lebensraum. Sie benötigt u. a. halboffenes, niedrigwüchsiges Gelände für die Gemeinschaftsbalz, lockere Baumbestände als Schlafplatz sowie eine reiche Kraut- und Strauchschicht für die Nahrungssuche. Die Birkhühner der Lüneburger Heide gehören zusammen mit den Vorkommen in den Heiden, Mooren und Waldrändern der umliegenden EU-Vogelschutzgebiete V30 „Truppenübungsplätze Munster Nord und Süd“, V31 „Ostenholzer Moor und Meißendorfer Teiche“, V32 „Truppenübungsplatz Bergen“ und V38 „Große Heide bei Unterlüß und Kiehnmoor“ zum Kernvorkommen im mitteleuropäischen Tiefland.

Das Gebiet ist nicht nur für den Schutz der Vogelwelt von Bedeutung, sondern auch für Lebensraumtypen und Arten gemäß der FFH-Richtlinie. Eine Beschreibung hierzu findet sich auf der oben verlinkten Webseite zum FFH-Gebiet 070 „Lüneburger Heide“.


Birkhuhn - streng geschützte Art sowie im Anhang I der EU-Vogelschutzrichtlinie geführt   Bildrechte: H. Verdaat
Birkhuhn - streng geschützte Art sowie im Anhang I der EU-Vogelschutzrichtlinie geführt
Wendehals - streng geschützte Art sowie im Anhang I der EU-Vogelschutzrichtlinie geführt   Bildrechte: G.-M. Heinze
Wendehals - streng geschützte Art sowie im Anhang I der EU-Vogelschutzrichtlinie geführt
Steinschmätzer - besonders geschützte Art sowie im Anhang I der EU-Vogelschutzrichtlinie geführt   Bildrechte: T. Krüger
Steinschmätzer - besonders geschützte Art sowie im Anhang I der EU-Vogelschutzrichtlinie geführt
V24   Bildrechte: Hans-Jürgen Zietz
Lüneburger Heide
V24   Bildrechte: Hans-Jürgen Zietz
Osterheide bei Schneverdingen
V24   Bildrechte: Hans-Jürgen Zietz
Pietzmoor
V24   Bildrechte: Hans-Jürgen Zietz
Pietzmoor
V24   Bildrechte: Hans-Jürgen Zietz
Wilseder Berg
V24   Bildrechte: Hans-Jürgen Zietz
Wilseder Berg
V24 / FFH 70  
  

Sicherung des Gebietes

Das Gebiet ist durch folgendes Schutzgebiet gesichert:

Erhaltungsziele des Gebietes

Die Erhaltungsziele des Gebietes sind derzeit in Erarbeitung.

Management des Gebietes

Allgemeine Hinweise zum Management im Gebiet vorkommender Vogelarten

(Die Hinweise sind tw. aktualisierungsbedürftig, der Stand ist jeweils angegeben. Einige Hinweise werden zurzeit überarbeitet.)

 

Gebietsspezifische Maßnahmenblätter, Maßnahmen-/Managementpläne
(Maßnahmen-/Managementplan NLF wird noch erstellt.)

(Steht eine Einbindung der betroffenen Flächeneigentümer zu den konzipierten Maßnahmen noch an, ist die konzipierte Maßnahme als vorläufig zu betrachten und entsprechend gekennzeichnet.)
Natura 2000 Bildrechte: Europäische Union

Artikel-Informationen

Nds. Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz
Göttinger Chaussee 76 A
D-30453 Hannover

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