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EU-Vogelschutzgebiet V36 Wümmewiesen bei Fischerhude

DE2820-402


Das EU-Vogelschutzgebiet „Wümmewiesen bei Fischerhude“ umfasst einen Abschnitt der Wümmeniederung nordöstlich von Bremen. Im Bereich des Vogelschutzgebietes war der Flusslauf ursprünglich in zahlreiche parallele, teilweise miteinander verbundene Flussarme aufgeteilt. Diese Form der Aufspaltung entstand in der flachen Niederung aufgrund der geringen Fließgeschwindigkeit und die dadurch starke Ablagerung von mitgeführten Sedimenten. Die einzelnen Flussarme wuchsen so allmählich in die Höhe. Die sich bei Hochwasser durch Ablagerungen bildenden Uferwälle trennten die einzelnen Flussarme immer weiter voneinander. Die Wümmewiesen, die wegen der Auffächerung des Flusslaufes oft auch als Binnendelta bezeichnet werden, bilden das gemeinsame Überschwemmungsgebiet der verschiedenen Flussarme.

Um die Auenbereiche intensiver landwirtschaftlich nutzen zu können, wurde das natürliche Gewässernetz im letzten Jahrhundert im Wesentlichen auf drei begradigte Hauptarme reduziert. Im äußersten Westen des Gebietes fließen die Flussarme im so genannten Nassen Dreieck wieder zusammen. Durch Naturschutzmaßnahmen konnte in den letzten Jahrzehnten in den Wümmewiesen jedoch eine naturnahe Feuchtniederung mit weitgehend extensiver Nutzung wiederhergestellt werden. Dazu haben u. a. die Anhebung der Gewässersohle und der Rückbau von Deichen beigetragen. Auf Feuchtbrachen konnten sich stellenweise Röhrichte entwickeln und entlang der Fließgewässer sind wieder typische Gehölzstrukturen entstanden. Oberhalb der regelmäßig bei Hochwasser überschwemmten Bereiche wird im Vogelschutzgebiet neben Grünlandnutzung auch Ackerbau betrieben.

Die Wümmewiesen sind ein wichtiges binnenländisches Brutgebiet für Vogelgemeinschaften extensiv genutzter Feuchtwiesen sowie offener Brachflächen. Wertbestimmend sind dabei die wiesenbrütenden Limikolenarten Bekassine, Brachvogel, Kiebitz und Uferschnepfe, von denen jedoch insbesondere die Bestände von Uferschnepfe und Kiebitz dem überregionalen Negativtrend der Wiesenbrüter folgen. Deutlich positiv entwickelt sich dagegen das Brutvorkommen der Schafstelze.

Der Weißstorch ist im Vogelschutzgebiet in erster Linie Nahrungsgast, der die Wiesen auf der Suche nach Kleintieren von Nestern außerhalb der Schutzgebietsgrenzen aufsucht. Der Wachtelkönig findet als Charakterart der Flussniederungen mit hochgewachsenen Wiesen geeignete Lebensräume. Das Braunkehlchen brütet in den halboffenen Säumen trotz Bestandsrückgang in vergleichsweise hoher Dichte. Rohrweihe und Tüpfelsumpfhuhn brüten in Einzeljahren in Röhrichten der Flachwasserzonen.

Das Gebiet ist nicht nur für den Schutz der Vogelwelt von Bedeutung, sondern auch für Lebensraumtypen und Arten gemäß der FFH-Richtlinie. Eine Beschreibung hierzu findet sich auf der oben verlinkten Webseite des FFH-Gebietes 038 „Wümmeniederung“. Die Vor-Ort-Betreuung der Natura 2000-Gebiete gewährleistet die Naturschutzstation Wümme.


Wachtelkönig - streng geschützte Art sowie im Anhang I der EU-Vogelschutzrichtlinie geführt   Bildrechte: M. Varesvuo / blickwinkel.de
Wachtelkönig - streng geschützte Art sowie im Anhang I der EU-Vogelschutzrichtlinie geführt
Braunkehlchen - besonders geschützte Art sowie im Anhang I der EU-Vogelschutzrichtlinie geführt   Bildrechte: G.-M. Heinze
Braunkehlchen - besonders geschützte Art sowie im Anhang I der EU-Vogelschutzrichtlinie geführt
Schafstelze - besonders geschützte Art sowie im Anhang I der EU-Vogelschutzrichtlinie geführt   Bildrechte: T. Krüger
Schafstelze - besonders geschützte Art sowie im Anhang I der EU-Vogelschutzrichtlinie geführt
V36   Bildrechte: Hans-Jürgen Zietz
V36   Bildrechte: Hans-Jürgen Zietz
V36   Bildrechte: Hans-Jürgen Zietz
V36   Bildrechte: Hans-Jürgen Zietz
Fischerhuder Wümmeniederung   Bildrechte: NLWKN
Fischerhuder Wümmeniederung
V36   Bildrechte: Hans-Jürgen Zietz
V36  

Erhaltungsziele des Gebietes

Management des Gebietes

Allgemeine Hinweise zum Management im Gebiet vorkommender Vogelarten

(Die Hinweise sind tw. aktualisierungsbedürftig, der Stand ist jeweils angegeben.)

Gebietsspezifische Maßnahmenblätter, Maßnahmen-/Managementpläne

Die Maßnahmenplanung des Gebietes ist derzeit in Erarbeitung.

Natura 2000 Bildrechte: Europäische Union

Artikel-Informationen

Nds. Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz
Göttinger Chaussee 76 A
D-30453 Hannover

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