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EU-Vogelschutzgebiet V44 Hildesheimer Wald

DE3825-401


Das EU-Vogelschutzgebiet „Hildesheimer Wald“ umfasst bewaldete Ausschnitte des gleichnamigen Höhenzuges und auf angrenzenden Erhebungen im Süden und Westen von Hildesheim.

Das Zusammenspiel von abwechslungsreicher Geologie und früheren Waldnutzungsformen bedingt im Vogelschutzgebiet die Verbreitung verschiedener, wertvoller Waldtypen. So sind große Bereiche des Hildesheimer Waldes aufgrund des historischen Einflusses des Menschen durch einen hohen Anteil alter Eichen, Hainbuchen und Linden geprägt: Regelmäßige Holzentnahmen förderten die austriebsstarke Hainbuche gegenüber der Rotbuche; Eichen wurden bewusst als Mastbäume und wie die Linde als wertvolles Bau- und Fassholz im Wald belassen.

Die Böden der Höhenzüge werden geprägt durch Gesteine mit sehr unterschiedlichen Eigenschaften. Besonders die nördlichen Erhebungen Lerchenberg und Finkenberg zeichnen sich durch anstehende Kalkgesteine aus und heben sich damit von dem sonst für den Hildesheimer Wald charakteristischen Sandstein ab. Auf den trocken-warmen Hängen wachsen dort besonders artenreiche Buchenwälder. Im Hildesheimer Wald entspringen zudem zahlreiche Bäche. Gesäumt von Auenwäldern aus Erlen und Eschen bereichern die naturnahen Bachtälchen die Strukturvielfalt im Vogelschutzgebiet.

Die ausgedehnten Waldgebiete sind ein Lebensraum für Vogelgemeinschaften störungsarmer, altholzreicher und eichengeprägter Laubwälder. Dazu gehören die wertbestimmenden Vogelarten des Schutzgebietes: Mittelspecht, Schwarzstorch und Wespenbussard.

Für die landesweit bedeutsame Brutpopulation des Mittelspechts stellen die strukturreichen Alteichenbestände einen hochwertigen Lebensraum dar. Die Art ist zur Nahrungssuche auf grobborkige Bäume angewiesen, wie sie besonders in den alten Eichenbeständen vorkommen. Der Mittelspecht sucht die Bäume ab und stochert mit seinem im Vergleich zum Buntspecht schmächtigeren Schnabel in der Borke nach Insekten.

Der Hildesheimer Wald beherbergt ein bedeutendes Brutvorkommen des sehr störungsempfindlichen Schwarzstorchs. Die Art errichtet ihre Horste hoch oben in den Kronen lichter Altbäume. Zur Jagd nach Amphibien und Fischen werden die Bäche und feuchten Täler des Hildesheimer Waldes auch von Schwarzstörchen mit Brutplätzen außerhalb des Vogelschutzgebietes genutzt.

Auch dem Wespenbussard dienen die Altbäume als Horstbäume. Für die Suche nach Wespennestern als Hauptnahrungsquelle findet der Wespenbussard an den klimatisch begünstigten Waldrändern und Säumen rund um das Vogelschutzgebiet geeignete Bedingungen.

Das Gebiet ist nicht nur für den Schutz der Vogelwelt von Bedeutung, sondern auch für Lebensraumtypen und Arten gemäß der FFH-Richtlinie. Eine Beschreibung hierzu findet sich auf der oben verlinkten Webseite zum FFH-Gebiet 115 „Haseder Busch, Giesener Berge, Gallberg, Finkenberg“.


Schwarzstorch - streng geschützte Art sowie im Anhang I der EU-Vogelschutzrichtlinie geführt   Bildrechte: G.-M. Heinze
Schwarzstorch - streng geschützte Art sowie im Anhang I der EU-Vogelschutzrichtlinie geführt
Mittelspecht - streng geschützte Art sowie im Anhang I der EU-Vogelschutzrichtlinie geführt   Bildrechte: N. Janinhoff-Verdaat
Mittelspecht - streng geschützte Art sowie im Anhang I der EU-Vogelschutzrichtlinie geführt
Wespenbussard - streng geschützte Art sowie im Anhang I der EU-Vogelschutzrichtlinie geführt   Bildrechte: G.-M. Heinze
Wespenbussard - streng geschützte Art sowie im Anhang I der EU-Vogelschutzrichtlinie geführt
V44 "Hildesheimer Wald"   Bildrechte: H.-J. Zietz
V44 "Hildesheimer Wald"   Bildrechte: H.-J. Zietz
V44 "Hildesheimer Wald"   Bildrechte: H.-J. Zietz
V44 "Hildesheimer Wald"   Bildrechte: H.-J. Zietz
V44 "Hildesheimer Wald"   Bildrechte: H.-J. Zietz
V44 "Hildesheimer Wald"   Bildrechte: H.-J. Zietz
V44  
 

Erhaltungsziele des Gebietes

Die Erhaltungsziele des Gebietes sind derzeit in Erarbeitung.

Management des Gebietes

Allgemeine Hinweise zum Management im Gebiet vorkommender Vogelarten

(Die Hinweise sind tw. aktualisierungsbedürftig, der Stand ist jeweils angegeben.)

Gebietsspezifische Maßnahmenblätter, Maßnahmen-/Managementpläne

Die Maßnahmenplanung des Gebietes ist derzeit in Erarbeitung.


Natura 2000 Bildrechte: Europäische Union

Artikel-Informationen

Nds. Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz
Göttinger Chaussee 76 A
D-30453 Hannover

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