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EU-Vogelschutzgebiet V53 Nationalpark Harz

DE4229-402


Das EU-Vogelschutzgebiet „Nationalpark Harz“ ist ein großflächiges, strukturreiches Waldgebiet im gleichnamigen Mittelgebirge in Südostniedersachsen. Es umfasst eine Fläche von Bad Harzburg am Nordrand, über zentrale Gipfel und Täler westlich von Braunlage bis nach Herzberg am Harzer Südrand. Es erstreckt sich dabei von der submontanen bis in die hochmontane Höhenstufe und ist damit das höchstgelegene Vogelschutzgebiet Niedersachsens.

Der Nationalpark Harz bietet der Vogelwelt vielfältige Lebensräume durch ein Mosaik von eng eingeschnittenen Tälern mit Feuchtwäldern und naturnahen Bächen, steilen Hangbereichen mit Hang- und Schluchtwäldern, markanten Felsen und Blockschutthalden sowie Offenlandbiotopen wie intakten Hochmooren, montanen Heiden und artenreichen Berg-Mähwiesen.

Großflächig bestimmen jedoch Nadel- und Laubwälder das Vogelschutzgebiet. In den kühl-feuchten Hochlagen lösen dabei natürliche Bergfichtenwälder die Buchen- und Buchenmischwälder der unteren und mittleren Lagen ab. Die natürliche Verbreitung der Waldgesellschaften ist jedoch vielerorts durch die lange Bergbaugeschichte des Harzes stark überprägt. Der hohe Holzbedarf des Bergbaus förderte Nadelwälder forstlichen Ursprungs in Höhenlagen unterhalb ihrer natürlichen Verbreitung. Stürme, Trockenheit und Borkenkäferbefall haben insbesondere in vielen dieser Bereiche einen Umbruch eingeleitet, der nach dem Absterben der Altbestände sukzessive zu einer natürlichen Waldentwicklung gemäß den Zielen des Nationalparks führt.

Der Nationalpark Harz besitzt eine hohe Bedeutung für Vogelgemeinschaften störungsarmer, alt- und totholzreicher Nadel- und Mischwälder. Von den wertbestimmenden Vogelarten des Vogelschutzgebiets zählt dazu der Schwarzspecht genauso wie die Kleineulenarten Sperlingskauz und Raufußkauz. Der Schwarzspecht tritt dabei besonders für den Raufußkauz als Schlüsselart auf, indem die von ihm angelegten Stammhöhlen dem Kauz die bevorzugten Nistplätze bieten. Zu dem Sperlingskauz ist diese Bindung geringer ausgeprägt, da er als kleinste europäische Eulenart auch in den kleineren Höhlen des Buntspechts nisten kann.

Als sehr störungsempfindliche Art profitiert der Schwarzstorch unter anderem vom reduzierten Wegenetz im Nationalpark. Die Waldschnepfe als typischer Brutvogel von Laub- und Mischwäldern feuchter Standorte kommt ebenfalls im Gebiet vor. Darüber hinaus bieten sich hervorragende Brutbedingungen für Klippen- und Felsbrüter, wie den Wanderfalken.

Zu den wertbestimmenden Vogelarten des Gebiets gehört außerdem das Auerhuhn. Nach erfolglosen Wiederansiedlungsversuchen bis 2003 ist die letzte niedersächsische Population des Auerhuhns erloschen. Ursprünglich besiedelte die Art die Höhenlagen der natürlichen Buchen-Fichten-Mischwälder des Harzes.

Das Gebiet ist nicht nur für den Schutz der Vogelwelt von Bedeutung, sondern auch für Lebensraumtypen und Arten gemäß der FFH-Richtlinie. Eine Beschreibung hierzu findet sich auf der oben verlinkten Webseite zum FFH-Gebiet 147 „Nationalpark Harz (Niedersachsen)“.

Weitere Informationen finden sich zudem auf der Webseite des Nationalparks Harz.



Sperlingskauz - streng geschützte Art sowie im Anhang I der EU-Vogelschutzrichtlinie geführt   Bildrechte: G.-M. Heinze
Sperlingskauz - streng geschützte Art sowie im Anhang I der EU-Vogelschutzrichtlinie geführt
Schwarzspecht - streng geschützte Art sowie im Anhang I der EU-Vogelschutzrichtlinie geführt   Bildrechte: G.-M. Heinze
Schwarzspecht - streng geschützte Art sowie im Anhang I der EU-Vogelschutzrichtlinie geführt
Raufußkauz - streng geschützte Art sowie im Anhang I der EU-Vogelschutzrichtlinie geführt   Bildrechte: M. Varesvuo / blickwinkel.de
Raufußkauz - streng geschützte Art sowie im Anhang I der EU-Vogelschutzrichtlinie geführt
V53   Bildrechte: ALNUS
Hochmoorfläche
V53   Bildrechte: Hans-Jürgen Zietz
Blick vom Brocken
V53   Bildrechte: Hans-Jürgen Zietz
Großes Torfhausmoor
V53   Bildrechte: Hans-Jürgen Zietz
Großes Torfhausmoor
V53   Bildrechte: Hans-Jürgen Zietz
Rabenklippen
V53   Bildrechte: Hans-Jürgen Zietz
Fichtenbestände mit Borkenkäferfraß
V53  

Sicherung des Gebietes

Das Gebiet ist durch folgendes Schutzgebiet gesichert:

Erhaltungsziele des Gebietes

Management des Gebietes

Allgemeine Hinweise zum Management im Gebiet vorkommender Vogelarten

(Die Hinweise sind tw. aktualisierungsbedürftig, der Stand ist jeweils angegeben.)

 

Gebietsspezifische Maßnahmenblätter, Maßnahmen-/Managementpläne
(Nationalparkplan wird noch erstellt.)

(Steht eine Einbindung der betroffenen Flächeneigentümer zu den konzipierten Maßnahmen noch an, ist die konzipierte Maßnahme als vorläufig zu betrachten und entsprechend gekennzeichnet.)
Natura 2000 Bildrechte: Europäische Union

Artikel-Informationen

Nds. Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz
Göttinger Chaussee 76 A
D-30453 Hannover

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