EU-Vogelschutzgebiet V67 Schaumburger Wald
DE3520-431
Zuständige Naturschutzbehörde(n): |
Landkreise Nienburg (Weser) und Schaumburg |
Fläche: | 4.156 ha |
Standarddatenbogen / Vollständige Gebietsdaten: |
- letzte an EU-Kommission übermittelte Fassung- aktualisierte Fassung - bisher nicht an EU-Kommission übermittelt - Legende zu Standarddatenbogen / vollständigen Gebietsdaten |
Link zur Karte: |
Kartenausschnitt Umweltkarte Niedersachsen |
Überschneidung mit FFH-Gebiet: |
340 Schaumburger Wald |
--> Sicherung, Erhaltungsziele, Management (Dokumente nicht vollständig barrierefrei) |
Das EU-Vogelschutzgebiet „Schaumburger Wald“ ist ein großes zusammenhängendes Waldgebiet zwischen Minden und dem Steinhuder Meer. Es erstreckt sich entlang des Mittellandkanals und der niedersächsischen Landesgrenze über ca. 20 km mit einer Breite von 1-4,5 km. Die strukturreichen Bestände bestehen zu einem großen Teil aus Eichen- und Buchenlaubwald mit einem wesentlichen Anteil an Altholzbeständen. Teilweise finden sich eingestreute Nadelbaumforste. Das Gebiet ist durchsetzt von zahlreichen Lichtungen mit Grünland, Wildacker und Schlagfluren, kleinen Stillgewässern und einigen im Sommer oft trockenfallenden Bächen.
Der Schaumburger Wald ist besonders als Lebensraum für Vogelgemeinschaften alt- und totholzreicher Laubwälder von Bedeutung, zu denen insbesondere die wertbestimmenden Spechtarten Mittelspecht, Schwarzspecht und Grauspecht gehören.
Der Mittelspecht weist in diesem Gebiet mit die höchste Bestandsdicht in Niedersachsen auf. Die Art ist zur Nahrungssuche auf grobborkige Bäume, wie sie in den alten Eichenbeständen zu finden sind, angewiesen. Der Mittelspecht sucht die Bäume ab und stochert mit seinem im Vergleich zum Buntspecht schmächtigeren Schnabel in der Borke nach Insekten. Der Schwarzspecht besiedelt ausgedehnte, geschlossene Wälder. Insbesondere der hohe Altholzanteil der Buchenbestände ermöglicht es der Art, ihre großen Bruthöhlen bevorzugt in ausreichend breite, astfreie Stämme mit freiem Anflug zu zimmern. Im Vergleich zum Schwarzspecht, der auch holzbewohnende Insekten frisst, ernährt sich der Grauspecht noch ausgeprägter von Ameisen und Ameisenlarven. Der Grauspecht hält sich häufig am Boden um vermodernde Baumstümpfe an sonnigen Waldlichtungen und strukturreichen Waldrändern auf, da dort vermehrt Ameisennester zu finden sind. Das Vogelschutzgebiet stellt eines der nördlichsten zusammenhängenden Vorkommen des Grauspechts in Niedersachsen dar.
Das Gebiet ist nicht nur für den Schutz der Vogelwelt wichtig, sondern in Abschnitten auch für Lebensraumtypen und Arten gemäß der FFH-Richtlinie von Bedeutung. Eine Beschreibung hierzu findet sich auf der oben verlinkten Webseite zum FFH-Gebiet 340 „Schaumburger Wald“.
Sicherung des Gebietes
Das Gebiet ist durch folgende Schutzgebiete gesichert:
Erhaltungsziele des Gebietes
Die Erhaltungsziele des Gebietes sind derzeit in Erarbeitung.
Management des Gebietes
Allgemeine Hinweise zum Management im Gebiet vorkommender Vogelarten
(Die Hinweise sind tw. aktualisierungsbedürftig, der Stand ist jeweils angegeben.)
- Wespenbussard (pdf) - Download (PDF, 0,50 MB)
- Eisvogel (pdf) - Download (PDF, 0,48 MB)
- Wendehals (pdf) - Download (PDF, 0,49 MB)
- Grauspecht (pdf) (2022) - Download (PDF, 0,49 MB)
- Schwarzspecht (pdf) (2022) - Download (PDF, 0,52 MB)
- Mittelspecht (pdf) - Download (PDF, 0,86 MB)
- Neuntöter (pdf) - Download (PDF, 0,47 MB)
Gebietsspezifische Maßnahmenblätter, Maßnahmen-/Managementpläne
Die Maßnahmenplanung des Gebietes ist derzeit in Erarbeitung.
Hier finden Sie weitere Informationen zu Natura 2000.
Artikel-Informationen
Nds. Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz
Göttinger Chaussee 76 A
D-30453 Hannover