FFH-Gebiet 003 Unterelbe
EU-Nr.: DE-2018-331
Zuständige Naturschutzbehörde(n): |
Cuxhaven (LK), Cuxhaven (Stadt), Niedersächsischer Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz, Stade (LK) |
Fläche: |
18.775 ha |
Standarddatenbogen / Vollständige Gebietsdaten: |
- letzte an EU-Kommission übermittelte Fassung - aktualisierte Fassung - bisher nicht an EU-Kommission übermittelt - Legende zu Standarddatenbogen / vollständigen Gebietsdaten |
Link zur Karte: | Kartenausschnitt Umweltkarte Niedersachsen |
Überschneidung mit EU-Vogelschutzgebiet: |
V18 Unterelbe |
--> Sicherung, Erhaltungsziele, Management (Dokumente nicht vollständig barrierefrei) |
Das FFH-Gebiet „Unterelbe“ umfasst den niedersächsischen Teil des Elbästuars – also den zur Nordsee hin trichterförmigen, gezeitenbeeinflussten Mündungsbereich des Flusses – zwischen Cuxhaven und Hamburg und liegt vorwiegend im Naturraum Stader Elbmarschen. Hier an der Unterelbe, im Übergang von Fluss zu Meer, finden sich die von hoher Dynamik geprägten, teils tide- und salzbeeinflussten Lebensräume der Ästuarien, die allerdings durch die wiederholte Vertiefung des Fahrwassers der Elbe, Uferverbau und Deiche stark beeinträchtigt sind.
Am Elbufer sind insbesondere zwischen Otterndorf und Wischhafen im Rhythmus der Gezeiten trockenfallende Wattflächen ausgebildet, welche teils dem Lebensraumtyp der vegetationsfreien Schlick-, Sand- und Mischwattflächen entsprechen, teils von Röhrichten bewachsen sind. Auf nicht mehr regelmäßig überschwemmten, aber noch salzbeeinflussten Außendeichflächen finden sich Atlantische Salzwiesen. Die hier wachsenden Pflanzenarten sind – im Gegensatz zu den auf ausgesüßten Böden im Gebiet vorkommenden charakteristischen Arten der mageren Flachland-Mähwiesen und Weidelgras-Weiden – an eine erhöhte Salzkonzentration des Substrats angepasst.
Insbesondere auf den Flussinseln Schwarztonnensand, Lühesand, Neßsand und Hanskalbsand wachsen Weiden-Auenwälder, zum Teil auch im Komplex mit feuchten Hochstaudenfluren. Andere ästuartypische Lebensräume an der Unterelbe sind fragmentarische Vorkommen von Hartholzauenwäldern und Altwasser oder Bracks wie das Große Brack nördlich Estebrügge, welches dem Lebensraumtyp der naturnahen und nährstoffreichen Stillgewässer entspricht. In besonderer Weise an die sich dynamisch ändernden Standortbedingungen des Elbufers angepasst ist der vom Aussterben bedrohte und ausschließlich an der Unterelbe wachsende, also hier endemisch vorkommende Schierlings-Wasserfenchel, für dessen Schutz und Erhalt das Gebiet von besonderer Bedeutung ist.
Die Elbe selbst ist, wie die ebenfalls im Gebiet liegenden Flussmündungen von Oste und Lühe sowie die Wischhafener Süderelbe, ein geeignetes Habitat für verschiedene Tierarten. Insbesondere für anadrome, also vom offenen Meer zum Laichen in die Flüsse wandernde Arten, ist der Elbstrom ein wichtiger Wanderkorridor und Lebensraum. Im Gebiet finden sich daher Vorkommen von Fluss- und Meerneunauge, Lachs und Finte. In und an der Unterelbe kommen zudem Rapfen sowie Schweinswal, Seehund und Fischotter vor.
Das Gebiet ist nicht nur für den Schutz von Lebensraumtypen und Arten der FFH-Richtlinie wichtig, sondern auch für die Vogelwelt gemäß der EU-Vogelschutzrichtlinie von Bedeutung. Eine Beschreibung hierzu findet sich auf der oben verlinkten Webseite zum EU-Vogelschutzgebiet V18 „Unterelbe“. Die Vor-Ort-Betreuung des Natura 2000-Gebietes gewährleistet die Naturschutzstation Unterelbe.Sicherung des Gebietes
Das Gebiet ist durch folgende Schutzgebiete gesichert:
Erhaltungsziele des Gebietes
- Erhaltungsziele Landkreis Cuxhaven - Download (PDF, 0,38 MB)
- Erhaltungsziele Landkreis Stade - Download (PDF, 0,30 MB)
- Erhaltungsziele NLWKN - Download (PDF, 0,12 MB)
Management des Gebietes
Allgemeine Hinweise zum Management im Gebiet vorkommender Lebensraumtypen und Arten
(Die Hinweise sind tw. aktualisierungsbedürftig, der Stand ist jeweils angegeben. Einige Hinweise werden zurzeit überarbeitet.)
- Ästuare inklusive Biotope der Süßwasser-Tidebereiche (LRT 1130) (pdf) - Download (PDF, 0,40 MB)
- Vegetationsfreies Schlick-, Sand- und Mischwatt (LRT 1140) - Download (PDF, 0,38 MB)
- Atlantische Salzwiesen (LRT 1330) (pdf) - Download (PDF, 0,44 MB)
- Natürliche und naturnahe nährstoffreiche Stillgewässer mit Laichkraut- oder Froschbiss-Gesellschaften (LRT 3150) (pdf) (2023) - Download (PDF, 1,07 MB)
- Feuchte Hochstaudenfluren (LRT 6430) (pdf) (2022) - Download (PDF, 1,14 MB)
- Magere Flachland-Mähwiesen (LRT 6510) (pdf) (2022) - Download (PDF, 1,13 MB)
- Erlen- und Eschenwälder an Fließgewässern (LRT 91E0*) (pdf) (2020) - Download (PDF, 1,28 MB)
- Weiden-Auwälder (LRT 91E0*) (pdf) (2020) - Download (PDF, 1,11 MB)
- Hartholzauewälder (LRT 91F0) (pdf) (2020) - Download (PDF, 1,27 MB)
- Fischotter (pdf) - Download (PDF, 1,45 MB)
- Seehund (pdf) - Download (PDF, 0,86 MB)
- Schweinswal (pdf) - Download (PDF, 1,31 MB)
- Meerneunauge (pdf) - Download (PDF, 0,94 MB)
- Flussneunauge (pdf) - Download (PDF, 0,90 MB)
- Lachs (pdf) - Download (PDF, 0,90 MB)
- Schierling-Wasserfenchel Oenanthe conioides (pdf) - Download (PDF, 0,62 MB)
Gebietsspezifische Maßnahmenblätter, Maßnahmen-/Managementpläne
- Maßnahmenblätter Landkreis Cuxhaven - Download (PDF, 0,76 MB)
- Maßnahmenblätter Landkreis Stade - Download (PDF, 67,43 MB)
- Maßnahmenplan NLWKN - Download (PDF, 32,76 MB)
Einige Infos sind nur für einen Teil der FFH-Gebiete relevant.
Hier finden Sie weitere Informationen zu Natura 2000.
Artikel-Informationen
Nds. Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz
Göttinger Chaussee 76 A
D-30453 Hannover