FFH-Gebiet 039 Wiestetal, Glindbusch, Borchelsmoor
EU-Nr.: DE-2820-301
Zuständige Naturschutzbehörde(n): |
Rotenburg (Wümme) (LK), Verden (LK) |
Fläche: |
836 ha |
Standarddatenbogen / Vollständige Gebietsdaten: |
- letzte an EU-Kommission übermittelte Fassung - aktualisierte Fassung - bisher nicht an EU-Kommission übermittelt - Legende zu Standarddatenbogen / vollständigen Gebietsdaten |
Link zur Karte: | Kartenausschnitt Umweltkarte Niedersachsen |
--> Sicherung, Erhaltungsziele, Management (Dokumente nicht vollständig barrierefrei) |
Das FFH-Gebiet „Wiestetal, Glindbusch, Borchelsmoor“ liegt nordwestlich von Rotenburg (Wümme) und umfasst mit der Wieste, dem Borchelsmoor sowie den Feucht- und Bruchwäldern des Glindbuschs wertvolle Lebensräume in den Naturräumen Wümmeniederung und Zevener Geest.
Die Wieste, deren Quellgebiet bei Bockel liegt, ist ein kleiner naturnaher Geestfluss, der bei Ottersberg in die Wümme – hier als FFH-Gebiet 038 „Wümmeniederung“ ausgewiesen – mündet und daher Teil eines bedeutenden Fließgewässernetztes mit Anbindung an das Flusssystem der Weser ist. Insbesondere anadrome, also zum Laichen vom Meer in die Flüsse und Bäche wandernde Arten wie Fluss- und Meerneunauge profitieren von dem strukturreichen Flussbett der Wieste. Auch das dauerhaft im Süßwasser lebende Bachneunauge und der Steinbeißer, ein am Gewässergrund lebender Kleinfisch, kommen im Gebiet vor.
Die Niederung der Wieste wird vor allem von ausgedehnten Grünlandflächen geprägt. Unter extensiver Nutzung haben sich kleinflächig magere Flachland-Mähwiesen und Pfeifengraswiesen erhalten; überwiegend ist auf den nährstoffreichen Auenböden aber intensiv genutztes Grünland zu finden. Ein schmaler Saum aus Erlen und Eschen oder Weiden sowie feuchte Hochstaudenfluren und Röhrichte begleiten die Wieste durch die weite Wiesenlandschaft und erhöhen den Strukturreichtum der Ufer, von welchem unter anderem der streng geschützte Fischotter profitiert.
Im Glindbusch, einem kleinen, aber bedeutenden Waldgebiet, bilden Bruchwäldern aus Erlen und Eschen, feuchte Eichen-Hainbuchenwälder, Eichenwälder, kleine Moorbiotope und offene Wasserflächen ein Mosaik wertvoller Habitate. Auch das südöstlich liegende Borchelsmoor – eine naturnahe Restfläche eines vormals ausgedehnten, heute aber weitgehend kultivierten Hochmoors – ist für verschiedene Tier- und Pflanzenarten ein wichtiger Lebensraum. Großflächig wachsen hier lichte Moorwälder, die in kleineren Beständen auch auf vermoorten Standorten in der Niederung der Wieste vorkommen, und die charakteristischen Pflanzenarten renaturierungsfähiger, degradierter Hochmoore. In ehemaligen Torfstichen haben sich kleinflächig nasse Torfmoor-Schlenken entwickelt.
In dem vielfältigen Gebiet finden viele mitunter seltene Tier- und Pflanzenarten geeignete Habitate. So kommt an lichten, wechselfeuchten Standorten unter anderem der unscheinbare und streng geschützte Kriechende Sellerie vor, für dessen Schutz und Erhalt das Gebiet von besonderer Bedeutung ist.
Die Vor-Ort-Betreuung des Natura 2000-Gebietes gewährleistet die Naturschutzstation Wümme.
Sicherung des Gebietes
Das Gebiet ist durch folgende Schutzgebiete gesichert:
Erhaltungsziele des Gebietes
Management des Gebietes
Allgemeine Hinweise zum Management im Gebiet vorkommender Lebensraumtypen und Arten
(Die Hinweise sind tw. aktualisierungsbedürftig, der Stand ist jeweils angegeben. Einige Hinweise werden zurzeit überarbeitet.)
- Natürliche und naturnahe nährstoffreiche Stillgewässer mit Laichkraut- oder Froschbiss-Gesellschaften (LRT 3150) (pdf) (2023) - Download (PDF, 1,07 MB)
- Dystrophe Stillgewässer (LRT 3160) (pdf) (2023) - Download (PDF, 1,02 MB)
- Fließgewässer mit flutender Wasservegetation (LRT 3260) (pdf) (2023) - Download (PDF, 0,96 MB)
- Feuchte Heiden mit Glockenheide (LRT 4010) (pdf) (2022) - Download (PDF, 0,81 MB)
- Renaturierungsfähige degradierte Hochmoore (LRT 7120) (pdf) (2022) - Download (PDF, 1,05 MB)
- Übergangs- und Schwingrasenmoore (LRT 7140) (pdf) (2022) - Download (PDF, 1,02 MB)
- Torfmoor-Schlenken mit Schnabelried-Gesellschaften (LRT 7150) (pdf) (2022) - Download (PDF, 1,21 MB)
- Feuchte Hochstaudenfluren (LRT 6430) (pdf) (2022) - Download (PDF, 1,14 MB)
- Artenreiche Borstgrasrasen (LRT 6230) (pdf) (2022) - Download (PDF, 1,25 MB)
- Pfeifengraswiesen (LRT 6410) (pdf) (2022) - Download (PDF, 1,10 MB)
- Magere Flachland-Mähwiesen (LRT 6510) (pdf) (2022) - Download (PDF, 1,13 MB)
- Bodensaurer Buchenwald: Hainsimsen-Buchenwälder (LRT 9110) sowie Atlantische bodensaure Buchen-Eichenwälder mit Stechpalme (LRT 9120) (pdf) (2020) - Download (PDF, 1,16 MB)
- Feuchter Eichen- und Hainbuchen-Mischwald (LRT 9160) (pdf) (2020) - Download (PDF, 1,22 MB)
- Alte bodensaure Eichenwälder auf Sandböden mit Stieleiche (LRT 9190) (pdf) (2020) - Download (PDF, 1,22 MB)
- Moorwälder (LRT 91D0*) (pdf) (2020) - Download (PDF, 1,33 MB)
- Erlen- und Eschenwälder an Fließgewässern (LRT 91E0*) (pdf) (2020) - Download (PDF, 1,28 MB)
- Weiden-Auwälder (LRT 91E0*) (pdf) (2020) - Download (PDF, 1,11 MB)
- Fischotter (pdf) - Download (PDF, 1,45 MB)
- Flussneunauge (pdf) - Download (PDF, 0,90 MB)
- Bachneunauge (pdf) - Download (PDF, 1,03 MB)
- Steinbeißer, Dorngrundel (pdf) - Download (PDF, 0,74 MB)
- Grüne Flussjungfer - Ophiogomphus cecilia (pdf) - Download (PDF, 0,96 MB)
- Kriechender Sellerie Helosciadium [Apium] repens (pdf) - Download (PDF, 0,51 MB)
Gebietsspezifische Maßnahmen-/Managementpläne
Hier finden Sie weitere Informationen zu Natura 2000.
Artikel-Informationen
Nds. Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz
Göttinger Chaussee 76 A
D-30453 Hannover