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FFH-Gebiet 080 Moor- und Heidegebiete im Truppenübungsplatz Munster-Süd

EU-Nr.: DE-3026-302


Das FFH-Gebiet „Moor- und Heidegebiete im Truppenübungsplatz Munster-Süd“ liegt südlich von Munster und umfasst ein weitläufiges Mosaik aus offenen Zwergstrauchheiden, schmalen Bachtälern, naturnahen Stillgewässern und Übergangsmooren. Dabei verhindert die militärische Nutzung ein Fortschreiten der Sukzession und trägt zu dem Erhalt der wertvollen Offenlandbiotope bei.

Charakteristisch für den Naturraum Südheide sind die vorwiegend nährstoffarmen und sandigen Geestböden, über welchen sich entlang der Fließgewässer, in Senken oder über stauenden Bodenschichten kleine Übergangs- oder Hochmoore entwickeln konnten. So konzentrieren sich die Vorkommen der Moorbiotope auf die kleinen, das Gebiet durchfließenden Bachniederungen von zum Beispiel Hollmoorgraben, Meinholzer Moorgraben und Reininger Moorgraben, die teils in die südlich fließende Wietze einmünden. Im Osten grenzt das FFH-Gebiet 081 „Örtze mit Nebenbächen“ an die Moor- und Heidegebiete des Truppenübungsplatzes.

Den größten Flächenanteil nehmen im Gebiet trockene Heiden ein, die durch die wiederkehrenden Störungen eine teils nur spärliche Vegetationsdecke aufweisen. Die unterschiedlichen Altersstadien der Besenheide bilden ein kleinflächiges und dynamisches Standortmosaik. Vereinzelt sind im Gebiet auch artenreiche Borstgrasrasen ausgebildet. Auf feuchten bis nassen, teils anmoorigen Böden finden sich die charakteristischen Pflanzenarten feuchter Heiden, für welche insbesondere die Glockenheide kennzeichnend ist. Außerdem wachsen hier einige seltene Arten wie der Lungen-Enzian. Vielfach gehen die Feuchtheiden in teils torfmoosreiche Übergangs- und Schwingrasenmoore über. Insbesondere in den zentral liegenden Bereichen vom Reininger Moor, Weißen Moor und Sültinger Moor kommen naturnahe Moorbiotope in größerer Ausdehnung vor. Zerstreut finden sich auf Hochmoortorfen auch renaturierungsfähige, degradierte oder lebende Hochmoore.

Mehrere kleine und größere Heideweiher entsprechen im Gebiet je nach Wasserqualität und Vegetationszusammensetzung den Lebensraumtypen der dystrophen – das heißt nährstoffarmen, durch Huminsäuren bräunlich gefärbten – oder der sehr nährstoff- und basenarmen Stillgewässer. Letztere weisen mit Pflanzenarten der Strandlingsvegetation einige botanische Besonderheiten auf. So kommt im Gebiet unter anderem die in Niedersachsen vom Aussterben bedrohte Wasser-Lobelie vor. Auch der namensgebende und stark gefährdete Strandling ist an solchen Standorten zu finden.

In den großflächigen Heide- und Moorbiotopen sowie den kleinen Still- und Fließgewässern finden unter anderem Schlingnatter und Fischotter geeignete Habitate.

Das Gebiet ist nicht nur für den Schutz von Lebensraumtypen und Arten der FFH-Richtlinie wichtig, sondern auch für die Vogelwelt gemäß der EU-Vogelschutzrichtlinie von Bedeutung. Eine Beschreibung hierzu findet sich auf der oben verlinkten Webseite zum EU-Vogelschutzgebiet V30 „Truppenübungsplätze Munster Nord und Süd“.

Weitläufige Offenlandschaft   Bildrechte: O. v. Drachenfels
Weitläufige Offenlandschaft
LRT 4030 - Trockene Heide im Optimalsstadium mit prägender Besenheide (Calluna vulgaris)   Bildrechte: O. v. Drachenfels
LRT 4030 - Trockene Heide im Optimalsstadium mit prägender Besenheide (Calluna vulgaris)
LRT 7110 - Lebendes Hochmoor   Bildrechte: O. v. Drachenfels
LRT 7110 - Lebendes Hochmoor
LRT 4010 - Feuchte Heiden mit Glockenheide   Bildrechte: O. v. Drachenfels
LRT 4010 - Feuchte Heiden mit Glockenheide
Saal - LRT 3110 - Sehr nährstoff- und basenarmes Stillgewässer der Sandebenen mit Strandlings-Gesellschaften, hier mit Wasser-Lobelie (Lobelia dortmanna)   Bildrechte: O. v. Drachenfels
Saal - LRT 3110 - Sehr nährstoff- und basenarmes Stillgewässer der Sandebenen mit Strandlings-Gesellschaften, hier mit Wasser-Lobelie (Lobelia dortmanna)
LRT 7150 - Torfmoor-Schlenken mit Schnabelried-Gesellschaften   Bildrechte: O. v. Drachenfels
LRT 7150 - Torfmoor-Schlenken mit Schnabelried-Gesellschaften
FFH080  

Sicherung des Gebietes

Das Gebiet ist durch eine Vereinbarung mit dem Bund gesichert:

Erhaltungsziele des Gebietes

(Erhaltungsziele werden noch erstellt.)

Management des Gebietes

Allgemeine Hinweise zum Management im Gebiet vorkommender Lebensraumtypen und Arten

(Die Hinweise sind tw. aktualisierungsbedürftig, der Stand ist jeweils angegeben. Einige Hinweise werden zurzeit überarbeitet.)

 

Gebietsspezifische Maßnahmenblätter, Maßnahmen-/Managementpläne
(Maßnahmen-/Managementplan wird noch erstellt.)

Natura 2000 Bildrechte: Europäische Union

Artikel-Informationen

Nds. Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz
Göttinger Chaussee 76 A
D-30453 Hannover

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