FFH-Gebiet 100 Fahle Heide, Gifhorner Heide
EU-Nr.: DE-3528-301
Zuständige Naturschutzbehörde(n): |
Gifhorn (LK) |
Fläche: |
355 ha |
Standarddatenbogen / Vollständige Gebietsdaten: |
- letzte an EU-Kommission übermittelte Fassung - aktualisierte Fassung - bisher nicht an EU-Kommission übermittelt - Legende zu Standarddatenbogen / vollständigen Gebietsdaten |
Link zur Karte: | Kartenausschnitt Umweltkarte Niedersachsen |
--> Sicherung, Erhaltungsziele, Management (Dokumente nicht vollständig barrierefrei) |
Das FFH-Gebiet „Fahle Heide, Gifhorner Heide“ umfasst einen Teil eines großen Dünenfelds westlich von Gifhorn im südlichen Allerurstromtal und wird dem Naturraum Obere Allerniederung zugeordnet. Zwischen den sandigen Anhöhen der Dünen liegen kleine, partiell vermoorte Senken. Dieses kleinräumige Standortmosaik, zusätzlich gegliedert durch den Allerkanal, bedingt das Nebeneinander verschiedenster Lebensräume. Das Gebiet grenzt südlich an das FFH-Gebiet 090 „Aller (mit Barnbruch), untere Leine, untere Oker“.
Das Breslau-Bremer Urstromtal, in welchem heute die Aller fließt, stellt sich in der Landschaft als eine mehrere Kilometer breite Niederung dar, die von den sich hier ihren Weg zu Nordsee bahnenden Schmelzwassern der Gletscher in der Saale-Kaltzeit gebildet wurde. Fehlende Vegetationsbedeckung am Ende der Weichsel-Kaltzeit sowie in jüngeren Zeiten – dann hervorgerufen durch menschliche Übernutzung der Böden – führte zur Aufwehung sogenannter Binnendünen. Auf diesen wachsen im Gebiet unter anderem die charakteristischen Pflanzenarten der Sandheiden mit Besenheide und Ginster in enger Vergesellschaftung mit offenen Grasflächen mit Silbergras und Straußgras. Diese Lebensraumtypen wurden durch historische Landnutzungsformen stark gefördert und sind daher auch heute noch von regelmäßiger Nutzung bzw. Pflege abhängig.
Die Heideflächen sind wertvolle Biotope für verschiedene Tier- und Pflanzenarten, zum Beispiel für die stark gefährdete, unter anderem auf der Besenheide schmarotzende Quendel-Seide. Die Offenhabitate auf trockenen Sanden werden von alten bodensauren Eichenwäldern mit Stieleiche ergänzt. In den feuchten bis nassen Senken wachsen hingegen reich strukturierte Moorwälder sowie kleinere Heiden feuchter Ausprägung mit Glockenheide. Zudem kommen hier naturnahe Hartholzauenwälder und Auenwälder mit Erlen und Eschen vor. Einige offene Wasserflächen im Gebiet entsprechen in Abhängigkeit ihrer Wasserqualität und vorkommender Pflanzengesellschaften den Lebensraumtypen der naturnahen nährstoffreichen Seen oder der dystrophen Gewässer. In den Verlandungszonen der bestehenden oder ehemaligen kleinen Heideweiher haben sich oftmals torfmoosreiche Übergangs- und Schwingrasenmoore sowie nasse Torfmoor-Schlenken entwickelt. Von den naturnahen Feuchtbiotopen profitieren unter anderem die streng geschützte Große Moosjungfer sowie der Moorfrosch. Auch Biber und Fischotter kommen in dem vielfältigen Gebiet nachgewiesen vor.
Sicherung des Gebietes
Das Gebiet ist durch folgende Schutzgebiete gesichert:
Erhaltungsziele des Gebietes
Management des Gebietes
Allgemeine Hinweise zum Management im Gebiet vorkommender Lebensraumtypen und Arten
(Die Hinweise sind tw. aktualisierungsbedürftig, der Stand ist jeweils angegeben. Einige Hinweise werden zurzeit überarbeitet.)
- Natürliche und naturnahe nährstoffreiche Stillgewässer mit Laichkraut- oder Froschbiss-Gesellschaften (LRT 3150) (pdf) (2023) - Download (PDF, 1,07 MB)
- Dystrophe Stillgewässer (LRT 3160) (pdf) (2023) - Download (PDF, 1,02 MB)
- Feuchte Heiden mit Glockenheide (LRT 4010) (pdf) (2022) - Download (PDF, 0,81 MB)
- Übergangs- und Schwingrasenmoore (LRT 7140) (pdf) (2022) - Download (PDF, 1,02 MB)
- Torfmoor-Schlenken mit Schnabelried-Gesellschaften (LRT 7150) (pdf) (2022) - Download (PDF, 1,21 MB)
- Sandheiden mit Besenheide und Ginster auf Binnendünen (LRT 2310) (pdf) (2022) - Download (PDF, 0,69 MB)
- Offene Grasflächen mit Silbergras und Straußgras auf Binnendünen (LRT 2330) (pdf) (2022) - Download (PDF, 0,73 MB)
- Trockene Heiden (LRT 4030) (pdf) (2022) - Download (PDF, 1,02 MB)
- Magere Flachland-Mähwiesen (LRT 6510) (pdf) (2022) - Download (PDF, 1,13 MB)
- Alte bodensaure Eichenwälder auf Sandböden mit Stieleiche (LRT 9190) (pdf) (2020) - Download (PDF, 1,22 MB)
- Moorwälder (LRT 91D0*) (pdf) (2020) - Download (PDF, 1,33 MB)
- Erlen- und Eschenwälder an Fließgewässern (LRT 91E0*) (pdf) (2020) - Download (PDF, 1,28 MB)
- Hartholzauewälder (LRT 91F0) (pdf) (2020) - Download (PDF, 1,27 MB)
- Biber (pdf) - Download (PDF, 1,69 MB)
- Fischotter (pdf) - Download (PDF, 1,45 MB)
- Große Moosjungfer - Leucorrhinia pectoralis (pdf) - Download (PDF, 0,80 MB)
Gebietsspezifische Maßnahmen-/Managementpläne
Hier finden Sie weitere Informationen zu Natura 2000.
Artikel-Informationen
Nds. Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz
Göttinger Chaussee 76 A
D-30453 Hannover