FFH-Gebiet 431 Hohes Moor bei Kirchdorf
EU-Nr.: DE-3319-331
Zuständige Naturschutzbehörde(n): |
Diepholz (LK), Nienburg (Weser) (LK) |
Fläche: |
630 ha |
Standarddatenbogen / Vollständige Gebietsdaten: |
- letzte an EU-Kommission übermittelte Fassung - aktualisierte Fassung - bisher nicht an EU-Kommission übermittelt - Legende zu Standarddatenbogen / vollständigen Gebietsdaten |
Link zur Karte: | Kartenausschnitt Umweltkarte Niedersachsen |
--> Sicherung, Erhaltungsziele, Management (Dokumente nicht vollständig barrierefrei) |
Das FFH-Gebiet „Hohes Moor bei Kirchdorf“ liegt südöstlich von Sulingen bei Kirchdorf und umfasst einen Hochmoorrest im Naturraum Diepholzer Moorniederung, in welcher der einst hohe, heute aber abgesenkte Grundwasserspiegel großflächige Hoch- und Niedermoorbildungen über mineralischen Geestböden begünstigte.
Die Hochmoortorfe im Gebiet sind durch Entwässerung und Torfabbau stark degradiert und werden in weiten Bereichen landwirtschaftlich genutzt. Vor allem die südlichen und westlichen Gebietsteile werden von zumeist intensiv genutzten Acker- und Grünlandflächen geprägt. Nur kleinflächig finden sich hier mit mageren Flachland-Mähwiesen auch artenreichere Grünlandausprägungen. Im Kernbereich des Moors wachsen sekundäre Moorwälder, in welchen lichte Bestände aus Moor-Birken und Wald-Kiefern, die Bulten des verbreiteten Pfeifengrases und verschiedene Laubmoose zur Strukturvielfalt des Lebensraums beitragen. Auch die typischen und weitgehend gehölzfreien Strukturen degradierter, noch renaturierungsfähiger Hochmoore haben sich im Hohen Moor teilweise erhalten. Offene Wasserflächen in ehemaligen Torfstichen entsprechen dem Lebensraumtyp der dystrophen, das heißt nährstoffarmen, durch Huminsäuren bräunlich gefärbten Stillgewässer.
An der nordöstlichen Gebietsgrenze fließt die Große Aue, welche stellenweise von einem Gürtel aus nach der Weichsel-Kaltzeit aufgewehten Binnendünen begleitet wird. Auch am Hohen Moor liegt eine solche, deren teils nur spärliche Vegetationsbedeckung von verschiedenen Zwergsträuchern und Gräsern dominiert wird. Die Sandheiden und Silbergrasfluren stellen insbesondere für verschiedene Insektenarten bedeutende Habitate dar. Von dem Nebeneinander dystropher Gewässer, teils naturnaher Moorwälder und -heiden sowie trockener Sandheiden profitieren überdies einige mitunter streng geschützte Arten, zu welchen Moorfrosch, Schlingnatter und Zauneidechse gehören.
Zudem liegt das FFH-Gebiet in der Kulisse des IP-LIFE - Projektes "Atlantische Sandlandschaften".
Sicherung des Gebietes
Das Gebiet ist durch folgende Schutzgebiete gesichert:
Erhaltungsziele des Gebietes
Management des Gebietes
Allgemeine Hinweise zum Management im Gebiet vorkommender Lebensraumtypen und Arten
(Die Hinweise sind tw. aktualisierungsbedürftig, der Stand ist jeweils angegeben. Einige Hinweise werden zurzeit überarbeitet.)
- Dystrophe Stillgewässer (LRT 3160) (pdf) (2023) - Download (PDF, 1,02 MB)
- Lebende Hochmoore (LRT 7110) (pdf) (2022) - Download (PDF, 0,98 MB)
- Renaturierungsfähige degradierte Hochmoore (LRT 7120) (pdf) (2022) - Download (PDF, 1,05 MB)
- Übergangs- und Schwingrasenmoore (LRT 7140) (pdf) (2022) - Download (PDF, 1,02 MB)
- Sandheiden mit Besenheide und Ginster auf Binnendünen (LRT 2310) (pdf) (2022) - Download (PDF, 0,69 MB)
- Offene Grasflächen mit Silbergras und Straußgras auf Binnendünen (LRT 2330) (pdf) (2022) - Download (PDF, 0,73 MB)
- Magere Flachland-Mähwiesen (LRT 6510) (pdf) (2022) - Download (PDF, 1,13 MB)
- Alte bodensaure Eichenwälder auf Sandböden mit Stieleiche (LRT 9190) (pdf) (2020) - Download (PDF, 1,22 MB)
- Moorwälder (LRT 91D0*) (pdf) (2020) - Download (PDF, 1,33 MB)
Gebietsspezifische Maßnahmen-/Managementpläne
Hier finden Sie weitere Informationen zu Natura 2000.
Artikel-Informationen
Nds. Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz
Göttinger Chaussee 76 A
D-30453 Hannover