Neu gemeldetes FFH-Gebiet 157 Sandmagerrasen Camp Reinsehlen, noch nicht von der Kommission angenommen
EU-Nr.: DE-2824-332
Zuständige Naturschutzbehörde(n): |
Heidekreis (LK) |
Fläche: |
178 ha |
Standarddatenbogen / Vollständige Gebietsdaten: |
- letzte an EU-Kommission übermittelte Fassung - Legende zu Standarddatenbogen / vollständigen Gebietsdaten |
Link zur Karte: | Kartenausschnitt Umweltkarte Niedersachsen |
--> Sicherung, Erhaltungsziele, Management (Dokumente nicht vollständig barrierefrei) |
Das FFH-Gebiet „Sandmagerrasen Camp Reinsehlen“ umfasst ausgedehnte und weitestgehend baumlose Sandtrockenrasen in dem Gebiet eines ehemaligen Militärflugplatzes und Militärlagers nordöstlich von Schneverdingen in den Naturräumen Südheide und Wümmeniederung. Infolge früherer militärischer und landwirtschaftlicher Nutzung wurden die Flugsandböden und ursprünglichen Dünenbildungen überwiegend eingeebnet und u. a. durch Umbruch, Bauwerke, Düngung mit Torf und Stallmist verändert. Nach erfolgter Wiederherstellung und Renaturierung sind die heutigen Standortverhältnisse aufgrund der Historie des Gebietes etwas nährstoffreicher als auf vergleichbaren, unveränderten Magerrasen-Standorten in der Umgebung.
Die Offenlandfläche des Camp Reinsehlen weist den größten zusammenhängenden Sandtrockenrasen in Niedersachsen auf und ist daher von großer Bedeutung für den Naturschutz.
Nach dem Ende der militärischen Nutzung blieben wiederkehrende Störungen der obersten Bodenschichten aus, sodass sich der Boden stabilisierte und allmählich mit Humus anreicherte. Unter Beweidung mit Schafen konnten sich in Teilen der Fläche daraufhin weitere Magerrasenarten etablieren und Teile der Sandmagerrasen entwickelten sich weiter zu überwiegend mäßig artenreichen Borstgrasrasen. Diese bilden eines der größten Vorkommen der trocken-geprägten Borstgrasrasen in Niedersachsen. Der Lebensraumtyp der Borstgrasrasen im Camp Reinsehlen weist fließende Übergänge zu Sandmagerrasen und Heiden auf. Dieser Komplex ist Lebensraum vieler schutzbedürftiger Arten, wie der stark gefährdeten Echten Mondraute. Borstgrasrasen waren früher ein verbreiteter Bestandteil der Kulturlandschaft. Heute sind sie insbesondere im niedersächsischen Tiefland durch Nutzungsaufgabe und der damit einhergehenden Bewaldung der Flächen oder aber durch Nutzungsintensivierung mit Düngung in ihrem Bestand bedroht.
Relikte ehemaliger Hute- und Niederwaldnutzung finden sich im Nordosten des Gebietes, wo in einem kleinflächigen Eichenmischwald sowohl breitkronige alte als auch mehrstämmige Eichen stehen. Diese in der Lüneburger Heide als Stühbusch bezeichnete historische Waldform bildet mit den Offenlandlebensräumen ein wertvolles Habitatmosaik für zahlreiche Tierarten.
Management des Gebietes
Allgemeine Hinweise zum Management im Gebiet vorkommender Lebensraumtypen und Arten
(Die Hinweise sind tw. aktualisierungsbedürftig, der Stand ist jeweils angegeben. Einige Hinweise werden zurzeit überarbeitet.)
- Sandheiden mit Besenheide und Ginster auf Binnendünen (LRT 2310) (pdf) (2022) - Download (PDF, 0,69 MB)
- Offene Grasflächen mit Silbergras und Straußgras auf Binnendünen (LRT 2330) (pdf) (2022) - Download (PDF, 0,73 MB)
- Trockene Heiden (LRT 4030) (pdf) (2022) - Download (PDF, 1,02 MB)
- Artenreiche Borstgrasrasen (LRT 6230) (pdf) (2022) - Download (PDF, 1,25 MB)
- Alte bodensaure Eichenwälder auf Sandböden mit Stieleiche (LRT 9190) (pdf) (2020) - Download (PDF, 1,22 MB)
Die Schutzgebietssicherung, die Erhaltungsziele sowie die gebietsspezifische Maßnahmenplanung werden für das neu gemeldete Gebiet noch erarbeitet.
Hier finden Sie weitere Informationen zu Natura 2000.
Artikel-Informationen
Nds. Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz
Göttinger Chaussee 76 A
D-30453 Hannover