FFH-Gebiet 002 Unterems und Außenems

Zuständige Naturschutzbehörde(n):	Aurich (LK), Emden (Stadt), Leer (LK), Niedersächsischer Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz
Fläche:	7.371 ha
Standarddatenbogen / Vollständige Gebietsdaten:	- letzte an EU-Kommission übermittelte Fassung - aktualisierte Fassung - bisher nicht an EU-Kommission übermittelt - Legende zu Standarddatenbogen / vollständigen Gebietsdaten
Link zur Karte:	Kartenausschnitt Umweltkarte Niedersachsen
Überschneidung mit EU-Vogelschutzgebiet:	V04 Krummhörn V10 Emsmarsch von Leer bis Emden
--> Sicherung, Erhaltungsziele, Management (Dokumente nicht vollständig barrierefrei)

Das FFH-Gebiet „Unterems und Außenems“ umfasst Teile der Unterems, des Dollarts und der Außenems zwischen Kirchborgum südwestlich von Leer und der Nordspitze der Sandplate „Hund und Paapsand“ (FFH-Gebiet 173). Im Norden und Osten schließen sich im Bereich der offenen Nordsee die Flächen des FFH-Gebiets 001 „Nationalpark Niedersächsisches Wattenmeer“ an. Das Gebiet liegt im Ästuar der Ems – also im zur Nordsee hin trichterförmig geöffneten, gezeitenbeeinflussten Mündungsbereich des Flusses. Die Lebensräume an der Tideems, die im Übergang zwischen Salz- und Süßwasser liegen, werden durch Wattflächen, Salzwiesen, Röhrichte, Weidengebüsche und außendeichs gelegenes Grünland geprägt.

Im gesamten Gebiet ist der hier als Bundeswasserstraße ausgewiesene Lauf der Ems stark überprägt: Begradigt, vertieft und von Deichen umgeben, wurde die Landschaft entlang des Flusses an die menschlichen Bedürfnisse angepasst. Insbesondere die regelmäßigen Überführungen großer Kreuzfahrtschiffe von der Meyer Werft in Papenburg bis zur offenen Nordsee verlangen wiederholt deutliche Eingriffe in Flussbett und Wasserstand der Ems und beeinflussen auch die angrenzenden Lebensräume.

Dennoch finden sich verschiedene und bedeutende Habitate, die in Abhängigkeit von unter anderem Überflutungshäufigkeit und Salzgehalt jeweils unterschiedliche Lebensgemeinschaften beherbergen. Den größten Flächenanteil nehmen weitgehend vegetationsfreie Schlick-, Sand- und Mischwattflächen ein. Kleinflächige Röhrichtbestände und Hochstaudenfluren erhöhen den Strukturreichtum entlang der Ems. Sie werden ergänzt von Weidengebüschen sowie von kleinen Weiden-Auenwäldern. Insbesondere flussabwärts von Oldersum finden sich größere Vorkommen atlantischer Salzwiesen. Die Ems selbst ist trotz ihres Ausbaus ein Lebensraum und Wanderkorridor verschiedener streng geschützter Tierarten. Hierzu gehören die Finte, eine Fischart, sowie die beiden Neunaugenarten Fluss- und Meerneunauge. Alle drei Arten sind anadrom, das heißt, sie wandern zum Laichen vom Meer in die Binnengewässer. Auch Teichfledermaus und Seehund kommen im Gebiet vor.

Das Gebiet ist nicht nur für den Schutz von Lebensraumtypen und Arten der FFH-Richtlinie wichtig, sondern auch für die Vogelwelt gemäß der EU-Vogelschutzrichtlinie von Bedeutung. Eine Beschreibung hierzu findet sich auf den oben verlinkten Webseiten zum EU-Vogelschutzgebiet V04 „Krummhörn“ bzw. zum EU-Vogelschutzgebiet V10 „Emsmarsch von Leer bis Emden“.

Die Vor-Ort-Betreuung des Natura 2000-Gebietes gewährleistet u. a. die Naturschutzstation Ems.

Sicherung des Gebietes

Das Gebiet ist durch folgende Schutzgebiete gesichert:

• Naturschutzgebiet WE 292 Unterems
• Naturschutzgebiet WE 314 Außenems

(Steht eine Einbindung der betroffenen Flächeneigentümer zu den konzipierten Maßnahmen noch an, ist die konzipierte Maßnahme als vorläufig zu betrachten und entsprechend gekennzeichnet.)