FFH-Gebiet 045 Untere Haseniederung
EU-Nr.: DE-3210-302
Zuständige Naturschutzbehörde(n): |
Emsland (LK) |
Fläche: |
2.117 ha |
Standarddatenbogen / Vollständige Gebietsdaten: |
- letzte an EU-Kommission übermittelte Fassung - aktualisierte Fassung - bisher nicht an EU-Kommission übermittelt - Legende zu Standarddatenbogen / vollständigen Gebietsdaten |
Link zur Karte: | Kartenausschnitt Umweltkarte Niedersachsen |
--> Sicherung, Erhaltungsziele, Management (Dokumente nicht vollständig barrierefrei) |
Das FFH-Gebiet „Untere Haseniederung“ umfasst den Unterlauf der Hase zwischen Herzlake im Osten und Meppen im Westen. Die Hase entspringt im Teutoburger Wald, durchfließt zunächst in nordwestlicher Richtung das Osnabrücker Berg- und Hügelland und das sich zwischen den Endmoränenzügen Ankumer Höhe und Dammer Berge erstreckende Artland, spaltet sich bei Quakenbrück in einem sogenannten Binnendelta kurzzeitig in die Kleine und die Große Hase auf, die hier ihre Fließrichtung nach Westen ausrichten. Nach Passieren der Ortschaften Löningen, Herzlake und Haselünne mündet die Hase in Meppen in die Ems.
Die Hase fließt im FFH-Gebiet in weiten Mäandern durch die Talsandebene des Lingener Lands und entspricht über weite Strecken dem Lebensraumtyp der Fließgewässer mit flutender Wasservegetation. Flussbegleitend findet sich in der Niederung ein vielfältiges Mosaik unterschiedlicher Lebensräume: Auf nährstoffreichen Auenböden kommen feuchte Hochstaudenfluren und kleinere Erlen-Eschen-Auenwäldern vor. Höhergelegene Bereiche sind Standort artenreicher Hartholzauenwälder. Die kleinen Feuchtwälder liegen eingebettet in ausgedehnte Wiesen und Weiden – großflächig handelt es sich um nährstoffreiches Feuchtgrünland, vereinzelt finden sich aber auch magere Flachland-Mähwiesen.
Ganz andere Standorte stellen die breiten Dünenfelder dar, welche die Hase begleiten. Die sehr nährstoffarmen und trockenen Sande sind von Zwergstrauchheiden oder Magerrasen bewachsen, in welchen an derartige Standorte angepasste Pflanzenarten wie Besenheide oder Silbergras eine teils nur lückige Vegetationsdecke ausbilden. Wertvolle Offenlandbiotope finden sich auch im Haselünner Wacholderhain: Artenreiche Borstgrasrasen und Wacholderhaine schaffen hier wertvolle Lebensräume. Entstanden durch extensive Beweidung sind sie auch heute in ihrem Erhalt von einer solchen abhängig. Auf den Binnendünen und Sandebenen wachsen im Gebiet außerdem bodensaure Eichenwälder mit Stieleiche, die zu dem charakteristischen Erscheinungsbild dieser Flusslandschaft beitragen. In einigen Bereichen gehen sie in Hainsimsen-Buchenwälder über, in welchen die Strauchschicht partiell von der atlantisch verbreiteten Stechpalme dominiert wird. Von den naturnahen Laubwäldern profitiert unter anderem die Bechsteinfledermaus.
Weitere Kennzeichen der Haseniederung sind zahlreiche Flutmulden, Altarme und Altwasser, die Zeugnis geben über die vormals ausgeprägte Dynamik des Flusses. Je nach Wasserqualität entsprechen sie den Lebensraumtypen der nährstoffreichen oder nur mäßig nährstoffreichen Stillgewässer und weisen jeweils charakteristische Lebensgemeinschaften auf. Insbesondere nährstoffärmere Gewässer sind geeignete Standorte für gefährdete Pflanzenarten, wie das streng geschützte Froschkraut. Die Hase und ihre Altarme sind außerdem Lebensraum verschiedener Tierarten. Neben Fischarten wie Bitterling und Steinbeißer kommen im Gebiet auch Flussneunauge, Biber und Fischotter vor.Zudem liegt das FFH-Gebiet in der Kulisse des IP-LIFE - Projektes "Atlantische Sandlandschaften".
Sicherung des Gebietes
Das Gebiet ist durch folgende Schutzgebiete gesichert:
Erhaltungsziele des Gebietes
Management des Gebietes
Allgemeine Hinweise zum Management im Gebiet vorkommender Lebensraumtypen und Arten
(Die Hinweise sind tw. aktualisierungsbedürftig, der Stand ist jeweils angegeben. Einige Hinweise werden zurzeit überarbeitet.)
- Nährstoffarme bis mäßig nährstoffreiche Stillgewässer mit Strandlings- und/oder Zwergbinsenvegetation (LRT 3130) (pdf) (2023) - Download (PDF, 0,88 MB)
- Natürliche und naturnahe nährstoffreiche Stillgewässer mit Laichkraut- oder Froschbiss-Gesellschaften (LRT 3150) (pdf) (2023) - Download (PDF, 1,07 MB)
- Fließgewässer mit flutender Wasservegetation (LRT 3260) (pdf) (2023) - Download (PDF, 0,96 MB)
- Feuchte Hochstaudenfluren (LRT 6430) (pdf) (2022) - Download (PDF, 1,14 MB)
- Sandheiden mit Besenheide und Ginster auf Binnendünen (LRT 2310) (pdf) (2022) - Download (PDF, 0,69 MB)
- Offene Grasflächen mit Silbergras und Straußgras auf Binnendünen (LRT 2330) (pdf) (2022) - Download (PDF, 0,73 MB)
- Wacholderbestände auf Zwergstrauchheiden oder Kalkrasen (LRT 5130) (pdf) (2022) - Download (PDF, 0,94 MB)
- Artenreiche Borstgrasrasen (LRT 6230) (pdf) (2022) - Download (PDF, 1,25 MB)
- Magere Flachland-Mähwiesen (LRT 6510) (pdf) (2022) - Download (PDF, 1,13 MB)
- Bodensaurer Buchenwald: Hainsimsen-Buchenwälder (LRT 9110) sowie Atlantische bodensaure Buchen-Eichenwälder mit Stechpalme (LRT 9120) (pdf) (2020) - Download (PDF, 1,16 MB)
- Alte bodensaure Eichenwälder auf Sandböden mit Stieleiche (LRT 9190) (pdf) (2020) - Download (PDF, 1,22 MB)
- Moorwälder (LRT 91D0*) (pdf) (2020) - Download (PDF, 1,33 MB)
- Erlen- und Eschenwälder an Fließgewässern (LRT 91E0*) (pdf) (2020) - Download (PDF, 1,28 MB)
- Weiden-Auwälder (LRT 91E0*) (pdf) (2020) - Download (PDF, 1,11 MB)
- Hartholzauewälder (LRT 91F0) (pdf) (2020) - Download (PDF, 1,27 MB)
- Biber (pdf) - Download (PDF, 1,69 MB)
- Fischotter (pdf) - Download (PDF, 1,45 MB)
- Flussneunauge (pdf) - Download (PDF, 0,90 MB)
- Bitterling (pdf) - Download (PDF, 0,84 MB)
- Steinbeißer, Dorngrundel (pdf) - Download (PDF, 0,74 MB)
- Froschkraut Luronium natans (pdf) - Download (PDF, 0,62 MB)
Gebietsspezifische Maßnahmenblätter, Maßnahmen-/Managementpläne
Hier finden Sie weitere Informationen zu Natura 2000.
Artikel-Informationen
Nds. Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz
Göttinger Chaussee 76 A
D-30453 Hannover