FFH-Gebiet 060 Gildehauser Venn
EU-Nr.: DE-3708-302
Zuständige Naturschutzbehörde(n): |
Grafschaft Bentheim (LK) |
Fläche: |
644 ha |
Standarddatenbogen / Vollständige Gebietsdaten: |
- letzte an EU-Kommission übermittelte Fassung - aktualisierte Fassung - bisher nicht an EU-Kommission übermittelt - Legende zu Standarddatenbogen / vollständigen Gebietsdaten |
Link zur Karte: | Kartenausschnitt Umweltkarte Niedersachsen |
--> Sicherung, Erhaltungsziele, Management (Dokumente nicht vollständig barrierefrei) |
Das FFH-Gebiet „Gildehauser Venn“ liegt im südwestlichsten Zipfel Niedersachsens an der Landesgrenze zu Nordrhein-Westfalen und wird dem Naturraum Westmünsterland zugeordnet. Eingebettet in landwirtschaftlich genutzte Flächen und kleine Forsten liegen ausgedehnte Moor- und Heidebiotope mit einer Vielzahl von teils natürlich entstandenen Stillgewässern, die dem Gebiet eine hohe Bedeutung für den Schutz verschiedenster Tier- und Pflanzenarten nährstoffarmer Lebensräume verleihen.
Über den vorherrschenden Sandböden entwickelten sich im Gebiet insbesondere im westlichen Teil Hochmoore, die heute jedoch aufgrund von Entwässerung und Abtorfung nur noch in Relikten vorkommen. Die Talsande wurden partiell zu Binnendünen aufgeweht; in Ausblasungsmulden konnten sich Stillgewässer ausbilden. Im Gildehauser Venn bildet das Nebeneinander von Gewässern sowie von sehr trockenen, feuchten und moorigen Standorten ein kleinräumiges Mosaik verschiedener Habitate.
Den größten Flächenanteil nehmen feuchte Heiden ein, welche unter anderem durch die Glockenheide, aber auch durch einige seltene Pflanzenarten wie den Lungen-Enzian gekennzeichnet sind. Auf den geringmächtigen Hochmoorböden und in den Verlandungszonen der zahlreichen Gewässer kommen außerdem torfmoosreiche Übergangs- und Schwingrasenmoore sowie nasse Torfmoor-Schlenken vor. Auch kleine Moorwälder wachsen in dem ansonsten aber weitgehend gehölzfreien Gebiet.
Die Stillgewässer, die teils als sogenannte Schlatts natürlichen Ursprungs sind oder in ehemaligen Torfstichen liegen, entsprechen je nach Wasserqualität und Lebensgemeinschaften unterschiedlichen Lebensraumtypen. Neben dystrophen, das heißt nährstoffarmen, durch Huminsäuren bräunlich gefärbten Stillgewässern finden sich auch mäßig nährstoffreiche bis nährstoffarme Weiher, die bedeutende Lebensräume für mitunter sehr seltene Pflanzenarten sind. So kommt im Gebiet unter anderem das streng geschützte Froschkraut vor.
Auch Tierarten, insbesondere Libellen und Amphibien wie der Moorfrosch profitieren von dem Gewässerreichtum im Gildehauser Venn. Vereinzelt finden sich auf trockenen Böden, zum Beispiel auf flachen, das Gebiet durchziehenden Dünenrücken, weitere Lebensräume wie Zwergstrauchheiden und alte bodensaure Eichenwälder.
Zudem liegt das FFH-Gebiet in der Kulisse des IP-LIFE - Projektes "Atlantische Sandlandschaften".
Sicherung des Gebietes
Das Gebiet ist durch folgende Schutzgebiete gesichert:
Erhaltungsziele des Gebietes
Management des Gebietes
Allgemeine Hinweise zum Management im Gebiet vorkommender Lebensraumtypen und Arten
(Die Hinweise sind tw. aktualisierungsbedürftig, der Stand ist jeweils angegeben. Einige Hinweise werden zurzeit überarbeitet.)
- Sehr nährstoff- und basenarme Stillgewässer der Sandebenen mit Strandlings-Gesellschaften (LRT 3110) (pdf) (2023) - Download (PDF, 0,83 MB)
- Nährstoffarme bis mäßig nährstoffreiche Stillgewässer mit Strandlings- und/oder Zwergbinsenvegetation (LRT 3130) (pdf) (2023) - Download (PDF, 0,88 MB)
- Dystrophe Stillgewässer (LRT 3160) (pdf) (2023) - Download (PDF, 1,02 MB)
- Feuchte Heiden mit Glockenheide (LRT 4010) (pdf) (2022) - Download (PDF, 0,81 MB)
- Übergangs- und Schwingrasenmoore (LRT 7140) (pdf) (2022) - Download (PDF, 1,02 MB)
- Torfmoor-Schlenken mit Schnabelried-Gesellschaften (LRT 7150) (pdf) (2022) - Download (PDF, 1,21 MB)
- Feuchte Hochstaudenfluren (LRT 6430) (pdf) (2022) - Download (PDF, 1,14 MB)
- Sandheiden mit Besenheide und Ginster auf Binnendünen (LRT 2310) (pdf) (2022) - Download (PDF, 0,69 MB)
- Trockene Heiden (LRT 4030) (pdf) (2022) - Download (PDF, 1,02 MB)
- Alte bodensaure Eichenwälder auf Sandböden mit Stieleiche (LRT 9190) (pdf) (2020) - Download (PDF, 1,22 MB)
- Moorwälder (LRT 91D0*) (pdf) (2020) - Download (PDF, 1,33 MB)
- Froschkraut Luronium natans (pdf) - Download (PDF, 0,62 MB)
Gebietsspezifische Maßnahmenblätter, Maßnahmen-/Managementpläne
Hier finden Sie weitere Informationen zu Natura 2000.
Artikel-Informationen
Nds. Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz
Göttinger Chaussee 76 A
D-30453 Hannover