FFH-Gebiet 080 Moor- und Heidegebiete im Truppenübungsplatz Munster-Süd
EU-Nr.: DE-3026-302
Zuständige Naturschutzbehörde(n): |
Heidekreis (LK) |
Fläche: |
2.929 ha |
Standarddatenbogen / Vollständige Gebietsdaten: |
- letzte an EU-Kommission übermittelte Fassung - aktualisierte Fassung - bisher nicht an EU-Kommission übermittelt - Legende zu Standarddatenbogen / vollständigen Gebietsdaten |
Link zur Karte: | Kartenausschnitt Umweltkarte Niedersachsen |
Überschneidung mit EU-Vogelschutzgebiet: |
V30 Truppenübungsplätze Munster Nord und Süd |
--> Sicherung, Erhaltungsziele, Management (Dokumente nicht vollständig barrierefrei) |
Das FFH-Gebiet „Moor- und Heidegebiete im Truppenübungsplatz Munster-Süd“ liegt südlich von Munster und umfasst ein weitläufiges Mosaik aus offenen Zwergstrauchheiden, schmalen Bachtälern, naturnahen Stillgewässern und Übergangsmooren. Dabei verhindert die militärische Nutzung ein Fortschreiten der Sukzession und trägt zu dem Erhalt der wertvollen Offenlandbiotope bei.
Charakteristisch für den Naturraum Südheide sind die vorwiegend nährstoffarmen und sandigen Geestböden, über welchen sich entlang der Fließgewässer, in Senken oder über stauenden Bodenschichten kleine Übergangs- oder Hochmoore entwickeln konnten. So konzentrieren sich die Vorkommen der Moorbiotope auf die kleinen, das Gebiet durchfließenden Bachniederungen von zum Beispiel Hollmoorgraben, Meinholzer Moorgraben und Reininger Moorgraben, die teils in die südlich fließende Wietze einmünden. Im Osten grenzt das FFH-Gebiet 081 „Örtze mit Nebenbächen“ an die Moor- und Heidegebiete des Truppenübungsplatzes.
Den größten Flächenanteil nehmen im Gebiet trockene Heiden ein, die durch die wiederkehrenden Störungen eine teils nur spärliche Vegetationsdecke aufweisen. Die unterschiedlichen Altersstadien der Besenheide bilden ein kleinflächiges und dynamisches Standortmosaik. Vereinzelt sind im Gebiet auch artenreiche Borstgrasrasen ausgebildet. Auf feuchten bis nassen, teils anmoorigen Böden finden sich die charakteristischen Pflanzenarten feuchter Heiden, für welche insbesondere die Glockenheide kennzeichnend ist. Außerdem wachsen hier einige seltene Arten wie der Lungen-Enzian. Vielfach gehen die Feuchtheiden in teils torfmoosreiche Übergangs- und Schwingrasenmoore über. Insbesondere in den zentral liegenden Bereichen vom Reininger Moor, Weißen Moor und Sültinger Moor kommen naturnahe Moorbiotope in größerer Ausdehnung vor. Zerstreut finden sich auf Hochmoortorfen auch renaturierungsfähige, degradierte oder lebende Hochmoore.
Mehrere kleine und größere Heideweiher entsprechen im Gebiet je nach Wasserqualität und Vegetationszusammensetzung den Lebensraumtypen der dystrophen – das heißt nährstoffarmen, durch Huminsäuren bräunlich gefärbten – oder der sehr nährstoff- und basenarmen Stillgewässer. Letztere weisen mit Pflanzenarten der Strandlingsvegetation einige botanische Besonderheiten auf. So kommt im Gebiet unter anderem die in Niedersachsen vom Aussterben bedrohte Wasser-Lobelie vor. Auch der namensgebende und stark gefährdete Strandling ist an solchen Standorten zu finden.
In den großflächigen Heide- und Moorbiotopen sowie den kleinen Still- und Fließgewässern finden unter anderem Schlingnatter und Fischotter geeignete Habitate.
Das Gebiet ist nicht nur für den Schutz von Lebensraumtypen und Arten der FFH-Richtlinie wichtig, sondern auch für die Vogelwelt gemäß der EU-Vogelschutzrichtlinie von Bedeutung. Eine Beschreibung hierzu findet sich auf der oben verlinkten Webseite zum EU-Vogelschutzgebiet V30 „Truppenübungsplätze Munster Nord und Süd“.
Sicherung des Gebietes
Das Gebiet ist durch eine Vereinbarung mit dem Bund gesichert:
Erhaltungsziele des Gebietes
(Erhaltungsziele werden noch erstellt.)
Management des Gebietes
Allgemeine Hinweise zum Management im Gebiet vorkommender Lebensraumtypen und Arten
(Die Hinweise sind tw. aktualisierungsbedürftig, der Stand ist jeweils angegeben. Einige Hinweise werden zurzeit überarbeitet.)
- Sehr nährstoff- und basenarme Stillgewässer der Sandebenen mit Strandlings-Gesellschaften (LRT 3110) (pdf) (2023) - Download (PDF, 0,83 MB)
- Dystrophe Stillgewässer (LRT 3160) (pdf) (2023) - Download (PDF, 1,02 MB)
- Fließgewässer mit flutender Wasservegetation (LRT 3260) (pdf) (2023) - Download (PDF, 0,96 MB)
- Feuchte Heiden mit Glockenheide (LRT 4010) (pdf) (2022) - Download (PDF, 0,81 MB)
- Lebende Hochmoore (LRT 7110) (pdf) (2022) - Download (PDF, 0,98 MB)
- Renaturierungsfähige degradierte Hochmoore (LRT 7120) (pdf) (2022) - Download (PDF, 1,05 MB)
- Übergangs- und Schwingrasenmoore (LRT 7140) (pdf) (2022) - Download (PDF, 1,02 MB)
- Torfmoor-Schlenken mit Schnabelried-Gesellschaften (LRT 7150) (pdf) (2022) - Download (PDF, 1,21 MB)
- Trockene Heiden (LRT 4030) (pdf) (2022) - Download (PDF, 1,02 MB)
- Artenreiche Borstgrasrasen (LRT 6230) (pdf) (2022) - Download (PDF, 1,25 MB)
- Moorwälder (LRT 91D0*) (pdf) (2020) - Download (PDF, 1,33 MB)
- Fischotter (pdf) - Download (PDF, 1,45 MB)
- Kammmolch (pdf) - Download (PDF, 1,36 MB)
Gebietsspezifische Maßnahmenblätter, Maßnahmen-/Managementpläne
(Maßnahmen-/Managementplan wird noch erstellt.)
Hier finden Sie weitere Informationen zu Natura 2000.
Artikel-Informationen
Nds. Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz
Göttinger Chaussee 76 A
D-30453 Hannover