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FFH-Gebiet 147 Nationalpark Harz (Niedersachsen)

EU-Nr.: DE-4129-302


Das FFH-Gebiet „Nationalpark Harz (Niedersachsen)“ umfasst einen sich zwischen Herzberg im Südwesten, Bad Harzburg im Nordosten und der Odertalsperre im Südosten aufspannenden Teil des gleichnamigen Mittelgebirges in Südostniedersachsen. In dem submontanen bis montanen Gebiet prägen insbesondere Fichten- und Buchenwälder sowie Moore, Fließgewässer und markante Felsstrukturen das Landschaftsbild.

Der aus Gesteinen des Erdaltertums aufgebaute Harz ist insbesondere für seine lange Bergbaugeschichte bekannt, die sein Erscheinungsbild und die Lebensräume bis heute beeinflusst: Kleinflächigen Offenlandbiotopen wie Schwermetallrasen stehen die weitläufigen bodensauren Fichtenwälder gegenüber, die in den Hochlagen in naturnaher Ausprägung wertvolle Biotope darstellen, in den tieferen Lagen des Harzes aber forstlichen Ursprungs sind. Diese durch den hohen Holzbedarf des Bergbaus geförderten Nadelwälder befinden sich derzeit in vielen Bereichen im Umbruch: Stürme, Trockenheit und Borkenkäferbefall leiten nach dem Absterben der Altbestände gemäß den Zielen des Nationalparks sukzessive eine natürliche Waldentwicklung ein.

Auf den vorwiegend sauren Böden im Harz wachsen neben den Fichtenwäldern auch naturnahe Hainsimsen-Buchenwälder. Seltener sind Waldmeister-Buchenwälder auf basenreichem Silikatgestein. Reich strukturierte Auenwälder mit Erlen und Eschen begleiten oftmals die Fließgewässer des Mittelgebirges. Die Bäche und Flüsse, die partiell dem Lebensraumtyp der Fließgewässer mit flutender Wasservegetation entsprechen, zeichnen sich durch schnell fließendes, sauerstoffreiches Wasser und ein grobsteiniges bis felsiges Bach- bzw. Flussbett aus. In den höheren Lagen des Nationalparks kommen lebende Hochmoore im Komplex mit Übergangs- und Schwingrasenmooren sowie Fichten-Moorwäldern vor. Schlucht- und Hangmischwälder bedecken vereinzelt die steileren Hänge im Harz, an welchen vielfach Silikatschutthalden oder Silikatfelsen mit Felsspaltenvegetation zu finden sind. Diese Fels- und Blockhalden verleihen überdies den Landschaften der Hochflächen und Bergkämme ihren rauen Charme. Wertvolle Biotope des Offenlands sind unter anderem die – insbesondere nahe der Ortschaften vorkommenden – Berg-Mähwiesen und Borstgrasrasen. Auf Skihängen des Sonnenbergs finden sich hochmontane Heiden. In diesen artenreichen Lebensräumen wachsen einige stark gefährdete Pflanzenarten wie die Arnika und der Alpen-Flachbärlapp.

Der Nationalpark ist aufgrund der naturnahen Nadel- und Laubwälder und der in weiten Bereichen ungestörten Landschaft ein bedeutender Lebensraum für streng geschützte Tierarten wie Luchs, Wildkatze und verschiedene Fledermausarten, zum Beispiel Mopsfledermaus und Großes Mausohr. Weitere bedeutsame Arten im Gebiet sind unter anderem die Groppe – ein am Gewässergrund der naturnahen Bachläufe lebender Kleinfisch – und das an der Rinde von Laubbäumen wachsende Großsporige Goldhaarmoos (Orthotrichum rogeri). Der Reichtum an Arten und Lebensräumen unterstreicht den wertvollen Beitrag des Gebiets zum Schutz und Erhalt der Biodiversität Deutschlands.

Das Gebiet ist nicht nur für den Schutz von Lebensraumtypen und Arten der FFH-Richtlinie wichtig, sondern auch für die Vogelwelt gemäß der EU-Vogelschutzrichtlinie von Bedeutung. Eine Beschreibung hierzu findet sich auf der oben verlinkten Webseite zum EU-Vogelschutzgebiet V53 „Nationalpark Harz“.

Weitere Informationen finden sich außerdem auf der Webseite des Nationalparks Harz.

Abgestorbene Fichten im großflächigen LRT 9410 - Montane bis alpine bodensaure Fichtenwälder.   Bildrechte: O. v. Drachenfels
Abgestorbene Fichten im großflächigen LRT 9410 - Montane bis alpine bodensaure Fichtenwälder
Verjüngung zwischen toten Fichten im LRT 9410 - Montane bis alpine bodensaure Fichtenwälder.   Bildrechte: O. v. Drachenfels
Verjüngung zwischen toten Fichten im LRT 9410 - Montane bis alpine bodensaure Fichtenwälder
In den niederen Lagen: Ausgedehntes Vorkommen des LRT 9110 - Hainsimsen-Buchenwald.   Bildrechte: O. v. Drachenfels
In den niederen Lagen: ausgedehntes Vorkommen des LRT 9110 - Hainsimsen-Buchenwald
LRT 91D0 - Moorwald. Hochmontan mit Fichten im Sonnenberger Moor.   Bildrechte: O. v. Drachenfels
LRT 91D0 - Moorwald, hochmontan mit Fichten im Sonnenberger Moor
LRT 7110 - Lebendes Hochmoor mit Blick auf den Brocken   Bildrechte: H.-J. Zietz
LRT 7110 - Lebendes Hochmoor mit Blick auf den Brocken
Erlensaum an Gebirgsbach mit Grobsubstrat - LRT 91E0 - Auenwälder mit Erle, Esche, Weide   Bildrechte: H.-J. Zietz
Erlensaum an Gebirgsbach mit Grobsubstrat - LRT 91E0 - Auenwälder mit Erle, Esche, Weide
LRT 8220 - Silikatfelsen mit Felsspaltenvegetation   Bildrechte: H.-J. Zietz
LRT 8220 - Silikatfelsen mit Felsspaltenvegetation
LRT 8110 - Silikatschutthalden der montanen bis nivalen Stufe   Bildrechte: O. v. Drachenfels
LRT 8110 - Silikatschutthalden der montanen bis nivalen Stufe
Luchs - eine streng geschützte Art (Anhang II und IV der FFH-Richtlinie)   Bildrechte: O. Anders
Luchs - eine streng geschützte Art (Anhang II und IV der FFH-Richtlinie)
FFH 147  

Sicherung des Gebietes

Das Gebiet ist durch folgendes Gesetz gesichert:

Erhaltungsziele des Gebietes

Management des Gebietes

Allgemeine Hinweise zum Management im Gebiet vorkommender Lebensraumtypen und Arten

(Die Hinweise sind tw. aktualisierungsbedürftig, der Stand ist jeweils angegeben. Einige Hinweise werden zurzeit überarbeitet.)

 

Gebietsspezifische Maßnahmenblätter, Maßnahmen-/Managementpläne
(Maßnahmen-/Managementplan wird noch erstellt.)

(Steht eine Einbindung der betroffenen Flächeneigentümer zu den konzipierten Maßnahmen noch an, ist die konzipierte Maßnahme als vorläufig zu betrachten und entsprechend gekennzeichnet.)
Natura 2000 Bildrechte: Europäische Union

Artikel-Informationen

Nds. Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz
Göttinger Chaussee 76 A
D-30453 Hannover

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