Neu gemeldetes FFH-Gebiet 164 Klotzberg, noch nicht von der Kommission angenommen
EU-Nr.: DE-3930-332
Zuständige Naturschutzbehörde(n): |
Wolfenbüttel (LK) |
Fläche: |
3,4 ha |
Standarddatenbogen / Vollständige Gebietsdaten: |
- letzte an EU-Kommission übermittelte Fassung - Legende zu Standarddatenbogen / vollständigen Gebietsdaten |
Link zur Karte: | Kartenausschnitt Umweltkarte Niedersachsen |
--> Sicherung, Erhaltungsziele, Management (Dokumente nicht vollständig barrierefrei) |
Das FFH-Gebiet „Klotzberg“ umfasst einen Ausschnitt der südlich ausgerichteten Geländekante am Übergang vom Naturraum des Ostbraunschweiger Hügellands zur Talniederung Großes Bruch südöstlich von Wolfenbüttel nahe der Grenze zu Sachsen-Anhalt.
Im Bereich des Klotzberges ragt eine schmale Schichtrippe aus Sandstein des Keupers einige Meter aus dem Gelände empor. Der Grund dafür liegt in der Schrägstellung der Gesteinsschichten um den südlich gelegenen Höhenzug Großer Fallstein, der durch die Bildung eines Salzkissens im Untergrund tektonisch aufgewölbt wurde. Die darüber liegenden Gesteine unterlagen einer besonderen Erosion und wurden abgetragen, so dass am Klotzberg mit dem Keupersandstein ein relativ altes Gestein zu Tage tritt. Alte Steinbruchwände zeugen davon, dass der Sandstein früher abgebaut wurde.
Bedingt durch die geologischen Voraussetzungen und die Lage im subkontinental geprägten Südosten Niedersachsens befinden sich am Klotzberg landesweit sehr seltene Lebensräume für Pflanzen und Tiere. So findet sich auf sonnenexponierten, flachgründigen Böden mit Felsdurchragungen ein landesweit bedeutendes Vorkommen silikatliebender Pioniervegetation. Dieser lückige und sehr niedrigwüchsige Magerrasen wird durch das landesweit einzigartige Vorkommen des Felsen-Gelbsterns als Kennart charakterisiert. Typische Arten der Silikatpionierrasen, wie der Scharfe Mauerpfeffer, haben sich mit Anpassungsstrategien, wie besonders dicken Blättern, an die ausgeprägte Sommertrockenheit des Extremstandortes angepasst.
Angrenzend liegt ein artenreicher Steppenrasen mit stark gefährdeten Pflanzenarten wie dem Steppen-Lieschgras, der Grauen Skabiose, dem Kleinen Mädesüß oder der extrem seltenen Ungarischen Schafgabe. Früh im Jahr sind die großen, goldgelben Blüten des stark gefährdeten Frühlings-Adonisröschens zu sehen. Steppenrasen erreichen am Klotzberg und der näheren Umgebung den nordwestlichen Rand ihres Verbreitungsgebietes.
Die herausragende Bedeutung für den Naturschutz wird durch Pflegemaßnahmen wie die Beweidung mit Schafen und Ziegen erhalten, indem die zahlreichen konkurrenzschwachen und lichtbedürftigen Arten vor der Verdrängung durch Gehölze geschützt werden.
Management des Gebietes
Allgemeine Hinweise zum Management im Gebiet vorkommender Lebensraumtypen und Arten
(Die Hinweise sind tw. aktualisierungsbedürftig, der Stand ist jeweils angegeben. Einige Hinweise werden zurzeit überarbeitet.)
- Steppenrasen (LRT 6240*) (pdf) (2022) - Download (PDF, 0,90 MB)
- Magere Flachland-Mähwiesen (LRT 6510) (pdf) (2022) - Download (PDF, 1,13 MB)
- Silikatfelsen mit Pionierrasen (8230) (pdf) (2022) - Download (PDF, 1,16 MB)
Hier finden Sie weitere Informationen zu Natura 2000.
Artikel-Informationen
Nds. Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz
Göttinger Chaussee 76 A
D-30453 Hannover