Häufige Fragen
Um Störungen zu vermeiden, sollten Sie, besonders wenn Sie eine Wochenstube bei sich haben, in der Junge aufgezogen werden, den Dachboden in der Zeit der Jungenaufzucht nicht betreten. Im Herbst begeben sich die Tiere auf ihren Weg zum Winterquartier. In der Zeit können Sie den Dachboden ohne Probleme betreten und ggf. den Kot entfernen bzw. mit fledermausfreundlichen Mitteln desinfizieren. Im seltenen Falle, dass ihr Dach ein Winterquartier darstellt und Fledermäuse im begehbaren Bereich des Dachbodens ihren Winterschlaf halten, meiden Sie bitte die Winterzeit und betreten Sie den Dachboden erst im Frühjahr, wenn die Tiere ausgezogen sind. Wenn überhaupt nutzen Fledermäuse i. d. R. dann aber eher Spalten und Schlitze oder sitzen zwischen der Isolierung.
Da Fledermäuse unter Naturschutz stehen, ist das Halten der Tiere verboten. Da das Versorgen der Tiere besondere Sachkenntnis erfordert, ist stets ein Experte zu kontaktieren. Dieser wird Mehlwürmer, Heimchen oder Motten als Futter für die Tiere verwenden.
Es gibt eine Reihe von nationalen, europäischen und internationalen Gesetzen, Abkommen und Konventionen, die den Schutz der Fledermäuse sicherstellen sollen. Grundsätzlich ist es verboten ist, die Tiere zu töten, zu stören oder ihre Quartiere zu zerstören. Wenn Sie Einschränkungen durch die Tiere haben, setzen Sie sich mit Ihrem Fledermausregionalbetreuer/Ihrer Fledermausregionalbetreuerin in Verbindung oder kontaktieren Sie die untere Naturschutzbehörde Ihrer Stadt oder Ihres Landkreises.
Schützen Sie sich zuerst selbst. Die Wahrscheinlichkeit, sich durch einen Fledermausbiss mit Tollwut zu infizieren, ist zwar äußerst gering. Viele Arten können jedoch kräftig und schmerzhaft beißen, wenn sie angefasst werden. Fassen Sie eine unbekannte Fledermaus also nie mit bloßen Händen an. Benutzen Sie lieber Arbeits- oder Gartenhandschuhe oder umfassen Sie das Tier locker mit einem Stofftuch.
Grundsätzlich geht von europäischen Fledermäusen kaum eine Bedrohung für den Menschen aus, da die meisten Parasiten und Erreger entweder harmlos oder nicht auf den Menschen übertragbar sind. Einzig die Tollwut kann als potentielle Gefährdung angesehen werden. Wer den direkten Kontakt, also das Anfassen von Fledermäusen vermeidet, kann eine Infektion mit absoluter Sicherheit verhindern, da die Tollwuterreger über Speichel bei einem Biss bzw. über eine Wunde übertragen werden. Ist aufgrund der Tätigkeit ein regelmäßiges Anfassen der Fledermäuse nötig, kann eine prophylaktische Tollwutimpfung zu empfehlen sein. Dennoch sollten die Tiere ausschließlich mit bissfesten Handschuhen angefasst werden
Fledermäuse können durchaus von Parasiten befallen sein. Diese sind allerdings entweder absolut harmlos für den Menschen oder übertragen sich erst gar nicht auf ihn. Daher geht keine Gefahr von Parasiten für den Menschen aus.
Ja, Fledermäuse können schmerzhafte Bisse verursachen. Deshalb wird dringend dazu geraten, beim Anfassen von Fledermäusen Handschuhe zu tragen.
Bei Fledermäusen sind in seltenen Fällen Tollwutviren festgestellt worden. Auch wenn eine Übertragung auf Menschen nur extrem selten erfolgt: Fassen Sie Fledermäuse nur geschützt, z. B. mit Handschuhen an und holen Sie sich sofort fachkundige Beratung ein.
Nein. Lediglich drei Fledermausarten in Mittel- und Südamerika ernähren sich vom Blut von Säugetieren oder Vögeln. Diese drei Arten gehören zur Gruppe der Desmodontinae und heißen zu Deutsch Vampirfledermäuse. Alle anderen der mehr als 1.400 Fledermaus- und Flughundarten weltweit ernähren sich von Insekten, Früchten, Nektar, Blättern oder kleineren Wirbeltieren. Wenn man also von „den Fledermäusen“ im Allgemeinen spricht, so ist das Trinken von Blut eine hochspezialisierte Ernährungsweise sehr weniger Arten in den tropischen Regionen der Neuen Welt.
Auch töten Vampirfledermäuse das Tier nicht. Vielmehr ritzen sie mit ihren extrem scharfen Schneidezähnen eine kleine Wunde in die Haut und lecken das herauströpfelnde Blut. Häufig bemerken die Beutetiere diesen Vorgang gar nicht. Dennoch werden Vampirfledermäuse in ihrer Heimat stark verfolgt, da sie Tollwut übertragen können. Als zielgerichtete Bekämpfungsmaßnahme wird einzelnen Tieren Gift ins Fell gestrichen. Da sich die sehr sozial lebenden Vampirfledermäuse gegenseitig putzen, wird das Gift in der ganzen Kolonie verbreitet. Leider werden häufig auch ganze Fledermaushöhlen ausgeräuchert oder verschlossen und damit auch die Populationen vieler anderer Fledermausarten in Mitleidenschaft gezogen.
Nein, dass Fledermäuse gezielt in die Haare fliegen, ist nicht mehr als ein Hollywood-Märchen. Fledermäuse sind friedlich und grundsätzlich nicht angriffslustig, sondern dem Menschen gegenüber eher scheu. Im extrem unwahrscheinlichen Fall, dass dennoch einmal eine Fledermaus auf einem Menschen landet, handelt es sich sicher nicht um einen Angriff, sondern eher um ein Jungtier, das im Flug noch nicht ganz so wendig ist und eine Art „Notlandung“ macht.
Wer Fledermäuse am Haus hat, hat meist dennoch kaum direkten Kontakt zu den Tieren. Oft besteht der einzige Kontakt aus der Ferne, wenn man sie beim Ausflug beobachtet. Man sollte seinen Kindern jedoch beibringen, dass sie eine Fledermaus, die evtl. hilflos am Boden liegt, nicht einfach anfassen sollen. Fledermäuse sind Wildtiere, die sich, wenn Sie sich bedroht fühlen, verteidigen. Dabei sind Bisse nicht auszuschließen.
Die Kotkrümel, die man manchmal auf Fensterbänken oder an bzw. neben Hauswänden findet, sind größtenteils ein ästhetisches Ärgernis. Sie lassen sich leicht durch ein Brettchen vermeiden, das unterhalb der Einflugluke zum Fledermausquartier an die Hauswand gedübelt wird. Bei Arbeiten mit Fledermauskot wird allerdings durch eventuelle Pilzsporen Schutzkleidung (Staubdichter Anzug, Papiermaske sowie ein Satz Gummihandschuhe) empfohlen. Zudem kommt dazu, dass sich häufig auch Taubenkot auf einem Dachstuhl befindet, der des Öfteren mit krankheitserregenden Mikroorganismen belastet ist.
Wer will, kann den "Fledermausguano" gelegentlich einsammeln und als Blumendünger verwenden. Fledermausquartiere im Haus können unter Umständen dann problematisch werden, wenn sie jahrelang von vielen Tieren bewohnt werden: In dem sich häufenden Kot kann sich Ungeziefer ansiedeln, und Wanzen können in Ritzen auf die Rückkehr ihrer Wirte warten. Fledermausquartiere auf dem Dachboden oder im Keller sollten deshalb für Kontrollzwecke zugänglich sein und einmal im Jahr gereinigt – eventuell auch mit einem fledermausverträglichen Mittel desinfiziert – werden, wenn ihre Bewohner für längere Zeit "außer Haus" sind.
Speziell Katzen stellen eine Gefährdung für Fledermäuse dar, da sie junge und kranke Tiere jagen und töten. Umgekehrt kann nicht ausgeschlossen werden, dass kranke Tiere an der Fledermaustollwut erkrankt sind. Es gibt allerdings bisher kaum Nachweise, dass Fledermäuse diese Erkrankung auf Katzen übertragen. Um das Risiko auszuschließen, sollte die Katze vorsorglich gegen Tollwut geimpft werden.
Fledermäuse leben sehr „traditionsbewusst“. Sie nutzen im Jahresverlauf immer dieselben Quartiere. Die Weibchen treffen sich zum Beispiel, um gemeinsam ihre Jungen zur Welt zu bringen, einige Männchen halten auch im Sommer Kontakt zum Winterquartier. Alle Informationen, wo optimale Quartiere zu beziehen sind, werden von den Fledermausmüttern an den Nachwuchs weitergegeben. Allein aus diesem Grund ist eine Umsiedlung von Fledermäusen in der Regel nicht möglich.
Hinzu kommt die Tatsache, dass bis heute nur wenig über die mikroklimatischen Bedingungen bekannt ist, die dazu führen, dass ein Quartier von Fledermäusen genutzt wird und ein anderes, das scheinbar identisch ist, nicht. Es gibt sehr wenige Beispiele, bei denen eine Umsiedlungsaktion erfolgreich war. Diese sind in der Regel Teil finanzstarker Großprojekte und selbst hier scheitern die Umsiedlungsversuche oft. Aus diesem Grund wird stets versucht, bestehende Quartiere zu erhalten.
Kann ein Quartier nicht erhalten werden, etwa weil eine Hauswand verputzt oder ein Gebäude abgerissen werden muss, braucht man den Rat eines Experten und eine behördliche Genehmigung. An optimaler Stelle muss dann ein ähnliches Ersatzquartier geschaffen werden. Ob die Fledermäuse dieses neue Quartier allerdings annehmen, ist im Voraus nicht mit Sicherheit zu beantworten. Um die Wahrscheinlichkeit des Erfolgs, also den Bezug durch die Fledermäuse in Alternativquartiere, zu erhöhen, sollte eine zeitliche Überlappung des zu sanierenden Quartiers und des zur Verfügung gestellten Alternativquartiers gewährleistet sein (z. B. zwei Jahre).
Man kann selbst mit geringem Einsatz zum Schutz der Fledermäuse beitragen. Die Bereitstellung eines Fledermauskastens als potentielles Quartier ist hier eine bewährte Methode. Fledermauskästen gibt es für spalten- wie auch höhlenbewohnende Arten. Man kann diese selbst bauen oder aus dem Fachhandel beziehen. Auch blütenreiche Gärten erhöhen das Nahrungsangebot für Fledermäuse.
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