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Auswirkungen des Klimawandels auf niedersächsische Grundwasserstände

Niedersächsisches Messprogramm zur Ermittlung klimawandelbedingter Veränderungen des Grundwasserstands


Von Dr. Tobias Holt

Die Trockenjahre 2018 bis 2020 haben gezeigt, welche Auswirkungen langanhaltende Trockenperioden auf die Situation des Grundwasserstands in Niedersachsen haben können. Sie geben zudem einen Eindruck von den möglichen Veränderungen der niedersächsischen Grundwasserstände in Folge des fortschreitenden Klimawandels. Um belastbare Aussagen hinsichtlich der Auswirkungen des Klimawandels auf die Entwicklung des niedersächsischen Grundwasserstands zu erhalten, hat der NLWKN das Messprogramm „Klima-Grundwasserstand“ erstellt. Mit diesem soll eine Datenbasis geschaffen werden, anhand derer weitergehende Analysen hinsichtlich klimawandelbedingter Veränderungen des Grundwasserstands möglich sind.

Der NLWKN betreibt im Rahmen seiner vielfältigen Aufgaben als Dienststelle des Gewässerkundlichen Landesdienstes Niedersachsens zahlreiche Grundwassermessstellen in ganz Niedersachsen, die landesweiten Messprogrammen innerhalb des Gewässerüberwachungssystems Niedersachsen (GÜN) zugeordnet sind und der Ermittlung, Aufbereitung und Dokumentation quantitativer und qualitativer Daten dienen (s. Band 18 der NLWKN-Schriftenreihe Grundwasser). Die sich daraus ergebenden Kenntnisse über den mengenmäßigen Zustand des Grundwassers bilden die Grundlage für eine nachhaltige Grundwasserbewirtschaftung und sind ein wesentliches Element der Daseinsvorsorge. Die niedersächsischen Grundwasserressourcen sind jedoch insbesondere im Hinblick auf den fortschreitenden Klimawandel nicht unbegrenzt nutzbar. Die Trockenjahre 2018 bis 2020 haben vor Augen geführt, welche Auswirkungen langanhaltende Trockenperioden mit hohen Temperaturen und ausbleibenden Niederschlägen auf die Situation des Grundwasserstands haben können. Diese Erkenntnisse geben einen Eindruck von den möglichen Veränderungen der niedersächsischen Grundwasserstände in Folge des fortschreitenden Klimawandels (s. Sonderausgaben des NLWKN zur Grundwasserstandsentwicklung 2018-2020). Mit dem Ziel, belastbare Aussagen hinsichtlich der Auswirkungen des Klimawandels auf die Entwicklung des niedersächsischen Grundwasserstands zu erhalten, hat der NLWKN aktuell das neue landesweite Messprogramm „Klima-Grundwasserstand“ entwickelt, um eine Datenbasis zu schaffen, anhand derer weitergehende Analysen hinsichtlich klimawandelbedingter Veränderungen des Grundwasserstands in Niedersachsen möglich sind. Die Grundlage für das Messprogramm stellten rund 2.300 Grundwassermessstellen dar, die bereits in den bestehenden Messprogrammen betrieben werden. Um Auswirkungen von Klimaveränderungen auf die Entwicklung des Grundwasserstands zu erfassen, waren bei der Auswahl der Grundwassermessstellen für das Messprogramm „Klima-Grundwasserstand“ bestimmte Kriterien zu beachten, die sich an den Auswahlkriterien für das bundesweite Monitoring im Rahmen der Deutschen Anpassungsstrategie an den Klimawandel (DAS, s. Monitoringbericht zur DAS) sowie Empfehlungen der Bund/Länder-Arbeitsgemeinschaft Wasser (LAWA) orientieren und unter anderem die Datenverfügbarkeit und- qualität, die natürliche Dynamik des Grundwasserstands sowie den Ausbau, die räumliche Abdeckung und die homogene Verteilung der Grundwassermessstellen betreffen.

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Rund 2.300 Grundwassermessstellen, die zur Ermittlung und Dokumentation der Verhältnisse des niedersächsischen Grundwasserstands im Gewässerüberwachungssystem Niedersachsen (GÜN) betrieben werden und die die Grundlage für das Messprogramm „Klima-Grundwasserstand“ darstellten.


Anhand der Kriterien wurden 161 Messstellen für das Messprogramm „Klima-Grundwasserstand“ ausgewählt. Diese anthropogen möglichst unbeeinflussten Grundwassermessstellen ermöglichen primär einen landesweiten Überblick über die Auswirkungen des Klimawandels auf die Entwicklung des niedersächsischen Grundwasserstands. Durch die Berücksichtigung der räumlichen Heterogenität beziehungsweise Variabilität Niedersachsens bei der Auswahl der Grundwassermessstellen, die sich beispielsweise aus den hydrogeologischen und naturräumlichen Gegebenheiten ergibt, sind mit Hilfe des Messprogramms aber auch regional differenzierte Analysen und Aussagen möglich.

Darüber hinaus bildet das Klima-Messprogramm die Grundlage für die Auswahl von derzeit 25 niedersächsischen Grundwassermessstellen für das bundesweite Monitoring im Rahmen der DAS und trägt damit dazu bei, einen Überblick über die Entwicklung des Grundwasserstands in Deutschland unter dem Einfluss des Klimawandels zu erhalten (s. Monitoringbericht zur DAS).

Besonders aufgrund der Trockenjahre und im Hinblick auf den fortschreitenden Klimawandel rücken sich verändernde Grundwasserstände und die sich daraus ergebenden Folgen für die Umwelt, Wasser-, Land- und Forstwirtschaft immer mehr in den Fokus der Gesellschaft. Daher werden die Grundwassermessstellen des Klima-Messprogramms auch Bestandteil einer Webanwendung des NLWKN. Diese wird derzeit für die zeitnahe Information der interessierten Öffentlichkeit, Wasserwirtschaftsverwaltung und Politik über die Situation des Grundwasserstands anhand tagesaktueller Grundwasserstandsdaten entwickelt. Somit übernimmt das niedersächsische Klima-Messprogramm auch eine gesellschaftlich deutlich relevante Aufgabe.

Insgesamt dient das Messprogramm „Klima-Grundwasserstand“ aufgrund der Beobachtung und Beurteilung aktueller und langjähriger Entwicklungen des Grundwasserstands der frühzeitigen Feststellung klimawandelbedingter Änderungen der Grundwassermenge sowie der Verbesserung der Wissensbasis über die Folgen des Klimawandels.


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Die Lage der Grundwassermessstellen des niedersächsischen Messprogramms „Klima-Grundwasserstand“ sowie des daraus hervorgehenden niedersächsischen Beitrags für das bundesweite Monitoring im Rahmen der DAS.

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