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Hochwasserschutz: NLWKN erneuert Poldersteuerung Sückau-West

Schöpfwerk aus den 1960er-Jahren wird durch einen modernen, steuerbaren Durchlass ersetzt


Von Merle Sandkühler
Zum Projektstart trafen sich am Schöpfwerk (von links): Merle Sandkühler (NLWKN), Oliver Brühling (Bauunternehmen SBI), Frederik Buhr (Planungsbüro H+P), Olaf Borkowsky (ökologische Baubegleitung ökotop) und Hans- Jürgen Niederhoff (Landwirt).   Bildrechte: NLWKN
Zum Projektstart trafen sich am Schöpfwerk (von links): Merle Sandkühler (NLWKN), Oliver Brühling (Bauunternehmen SBI), Frederik Buhr (Planungsbüro H+P), Olaf Borkowsky (ökologische Baubegleitung ökotop) und Hans- Jürgen Niederhoff (Landwirt).

Der NLWKN modernisiert den Hochwasserschutz in der Sudeverwallung (Amt Neuhaus im heutigen Landkreis Lüneburg) und hat eine wichtige Erneuerung an der Poldersteuerung Sückau-West vorgenommen: Das aus den 1960er-Jahren stammende Schöpfwerk wurde durch einen an die heutigen ökologischen und hydraulischen Randbedingungen angepassten steuerbaren Durchlass ersetzt. Der NLWKN hat 2023 mit den Arbeiten für das sogenannte Flutungsbauwerk begonnen.

Der Durchlass besteht aus Wellstahl und kann mit einem Schieber verschlossen werden. Der Wellstahldurchlass wurde 2023 eingebaut. In einem nächsten Schritt erfolgt der Einbau des Schiebers sowie der Rückbau des alten Schöpfwerks. Das Projekt ist Teil des Aktionsprogramms „Niedersächsische Gewässerlandschaften“, mit dem die landesweiten Bemühungen zum Schutz und zur nachhaltigen Entwicklung der heimischen Bach- und Flusslandschaften deutlich verstärkt werden. Sobald die Erneuerung abgeschlossen ist, wird der Durchlass vom NLWKN an den zuständigen Unterhaltungsverband übergeben.

Der Hochwasserschutz an der Sude ist von großer Bedeutung. Die entlang des Gewässers verlaufenden Verwallungen mit ihren wasserwirtschaftlichen Bauwerken schützen die dahinterliegenden Polderflächen vor kleineren und mittleren Hochwasserereignissen. Bei einem größeren Hochwasser, vor allem wenn die Sude bei hohen Elbewasserständen nicht normal abfließen kann, werden diese Flächen geflutet, um Überschwemmungen außerhalb der Polder zu verhindern. Die Bundesländer Niedersachsen und Mecklenburg-Vorpommern haben dafür in einem Hochwassermanagementplan klar festgelegt, in welcher Reihenfolge und bei welchen Wasserständen die einzelnen Polder geflutet werden.

Zur raschen Entwässerung der Polderflächen nach einem Hochwasser wurden in der Vergangenheit Schöpfwerke errichtet, um die Flächen möglichst schnell wieder landwirtschaftlich nutzen zu können. Inzwischen gehören die Flächen im Polder Sückau-West der Naturschutzstiftung Storck-Foundation, die sich für den Schutz der Störche und damit auch für den Erhalt sowie die Entstehung von Feuchtlebensräumen einsetzt. Dadurch wird die aktive Entwässerung der Flächen überflüssig. Daher hat sich der NLWKN für den Bau eines einfachen steuerbaren Durchlasses entschieden. Ein vollständiger Verzicht auf eine Steuerung ist aufgrund des vereinbarten Hochwassermanagements allerdings nicht möglich.

Zur weiteren ökologischen Aufwertung wird im Polder Boden entnommen, um eine Flachwasserzone herzustellen. Mit diesem Boden wird die durch den Rückbau des Schöpfwerks entstehende Lücke gefüllt. Dadurch kann auf unnötige Bodentransporte verzichtet werden. Da sich die Bauarbeiten in naturschutzfachlich hochwertigen Bereichen des Biosphärenreservats stattfinden, können diese erst ab August starten.

„Insgesamt hat sich auch bei dieser vergleichsweise kleinen Baumaßnahme gezeigt, dass eine Umsetzung nur realisierbar ist, wenn alle Akteure aus Wasserwirtschaft und Naturschutz sowie private Anlieger an einem Strang ziehen. In diesem Fall kann durch partnerschaftliche Zusammenarbeit auf Augenhöhe ein Projekt umgesetzt werden, von der sowohl Natur- als auch Hochwasserschutz profitieren“, so die Projektleiterin des NLWKN, Merle Sandkühler.

Blick auf das abhängige Schöpfwerk Sückau-West. Direkt dahinter das neu hergestellte und später steuerbare Flutungsbauwerk. Auf dem Bild noch ohne Verschlussorgan. Der Flutpolder entleert sich in die Sude.   Bildrechte: Jan Oberdiek, NLWKN
Blick auf das abhängige Schöpfwerk Sückau-West. Direkt dahinter das neu hergestellte und später steuerbare Flutungsbauwerk. Auf dem Bild noch ohne Verschlussorgan. Der Flutpolder entleert sich in die Sude.
Betonage des Auslaufs vom neuen Flutungsbauwerk im Jahr 2023   Bildrechte: Merle Sandkühler, NLWKN
Betonage des Auslaufs vom neuen Flutungsbauwerk im Jahr 2023
Einbau des Rohrdurchlasses vom Flutungsbauwerk im Jahr 2023   Bildrechte: Oliver Richter, NLWKN
Einbau des Rohrdurchlasses vom Flutungsbauwerk im Jahr 2023
Erste Flutung des Polders Sückau-West über das neue Flutungsbauwerk im Herbst 2023 – vor dem großen Winterhochwasser Ende 2023   Bildrechte: Merle Sandkühler, NLWKN
Erste Flutung des Polders Sückau-West über das neue Flutungsbauwerk im Herbst 2023 – vor dem großen Winterhochwasser Ende 2023
NLWKN-Logo Bildrechte: NLWKN

Artikel-Informationen

erstellt am:
18.07.2024

Ansprechpartner/in:
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