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Historische Brücke auf Reisen für eine Frischzellenkur

NLWKN saniert denkmalgeschützte Überquerung, die durch unsachgemäße Nutzung schwer beschädigt wurde


Mit einem Schwerlastkran wurde die sanierte Brücke „Nöst“ wieder an ihren angestammten Platz in der Gemeinde Hoogstede gehoben. (Foto: Wolfgang Agnes/NLWKN)   Bildrechte: Wolfgang Agnes/NLWKN
Mit einem Schwerlastkran wurde die sanierte Brücke „Nöst“ im Juni 2023 wieder an ihren angestammten Platz in der Gemeinde Hoogstede gehoben. (Foto: Wolfgang Agnes/NLWKN)

Von Josef Schwanken und Fabian Buß

Georgsdorf/Meppen. 22 Meter lang, etwa zwölf Tonnen schwer – Eine Lieferung der besonderen Art erreichte den NLWKN-Betriebshof Georgsdorf im April 2023. Nicht nur wegen des Gewichts und der Länge war bei dieser Lieferung per Schwerlasttransport Vorsicht geboten, sondern auch wegen der historischen Bedeutung der sensiblen Ladung: Auf den Tieflader befand sich die rund 100 Jahre alte Drehbrücke „Nöst“.


22 Meter lang, etwa zwölf Tonnen schwer – beim Transport der historischen Drehbrücke „Nöst“ war Vorsicht geboten. (Foto: NLWKN)   Bildrechte: NLWKN
22 Meter lang, etwa zwölf Tonnen schwer – beim Transport der historischen Drehbrücke „Nöst“ war Vorsicht geboten. (Foto: NLWKN)

Das historische und denkmalgeschützte Bauwerk mit Holzbohlenbelag dient in der Gemeinde Hoogstede im Landkreis Grafschaft Bentheim eigentlich als Überquerung über den Piccardie-Coevorden-Kanal. Die Brücke bzw. das dazugehörige Geländer wurden durch eine unsachgemäße Nutzung eines landwirtschaftlichen Fahrzeugs allerdings so schwer beschädigt, sodass sie gesperrt und für eine umfassende Sanierung abtransportiert werden musste. So kam die Brücke an den Haken, wurde vorsichtig mit einem Schwerlastkran abgehoben und dann per Tieflader auf den NLWKN-Betriebshof Georgsdorf gebracht. Dort nahmen Fachleute des NLWKN dann umfassende Reparaturen vor – teilweise in mühevoller Handarbeit. So wurden der Bohlenbelag sowie das Geländer erneuert und auf alle Stahlbauteile ein neuer Korrosionsschutz aufgebracht. Nach dieser Frischzellenkur ging es dann im Juni 2023 zurück an den angestammten Platz. Per Schwerlastkran wurde die Brücke wieder eingehoben und für den Verkehr freigegeben.

Brücke Nöst leider kein Einzelfall

Der etwa 23,5 km lange Piccardie-Coevorden-Kanal gehört zum historischen linksemsischen Kanalnetz und verbindet die Kanäle der Region mit den niederländischen Wasserstraßen. Das vom NLWKN unterhaltene wasserwirtschaftliche Ensemble steht unter Denkmalschutz. Die Beschädigung historischer Brücken wie im Falle der Brücke „Nöst“ ist dabei leider kein Einzelfall.

Der NLWKN beobachtet mit großer Sorge, dass zunehmend Bauwerke durch unsachgemäße Nutzung beschädigt werden. Dadurch ist der Bestand dieses historischen Schatzes langfristig gefährdet.

Die Schleusendrehbrücke IV bei Wesselink in Laar/Eschebrügge im Landkreis Grafschaft Bentheim muss vom NLWKN ebenfalls umfassend saniert werden. Diese wurde Ende 2022 durch einen LKW so stark beschädigt, sodass sie für den gesamten Verkehr gesperrt werden musste. Ein etwa 40 Tonnen schweres Lastwagengespann hatte die Brücke befahren, obwohl diese nur für eine Belastung mit bis zu drei Tonnen und einer Durchfahrtsbreite von 1,80 Metern freigegeben ist. Beschädigt wurden unter anderem die Widerlager – der massive Unterbau der Brücke. Diese Brücke wurde im März 2023 abtransportiert und vom NLWKN umfassend saniert, sodass sie im Juni 2024 wieder an ihren angestammten Platz zurückkehren konnte.

Das rund 13 Tonnen schwere Brückenteil wurde mit einem Schwerlastkran abgehoben und abtransportiert   Bildrechte: NLWKN
Die Schleusendrehbrücke IV bei Wesselink in Laar/Eschebrügge wurde durch einen 40 Tonnen schweren LKW schwer beschädigt. Im März 2023 wurde das rund 13 Tonnen schwere Brückenteil mit einem Schwerlastkran abgehoben und abtransportiert (Foto: NLWKN)
Nach einer kurzen Fahrt ist das Brückenteil sicher in der Betriebsstelle Georgsdorf angekommen. Dort findet die gutachterliche Beurteilung statt.   Bildrechte: NLWKN
Nach einer kurzen Fahrt war das Brückenteil sicher in der Betriebsstelle Georgsdorf angekommen. Dort fand die gutachterliche Beurteilung statt.

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erstellt am:
18.07.2024

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