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Nach dem Torfabbau ist vor der Renaturierung
Klimaschutz durch Moorentwicklung - Großes Moor bei Gifhorn bereit für den Anstau
Von Meike Müller
Nach zweijähriger Planungs- und Bauzeit wurden im Januar 2023 die umfangreichen Erd- und Wasserbauarbeiten im Naturschutzgebiet „Großes Moor bei Gifhorn“ abgeschlossen.
Zum Zwecke des Klimaschutzes sollen die ausgetrockneten Moorflächen im südlichen Teil des Schutzgebiets wiedervernässt und revitalisiert werden. Die Arbeiten sind Teil des EU-geförderten Projektes „Optimierung des Wasserhaushalts in ausgewählten Mooren der Südheide“.
Das Große Moor bei Gifhorn wurde bisher zur Gewinnung von Torf abgebaut. Damit ist allerdings jetzt Schluss: Ende 2023 liefen die Lizenzen zum Torfabbau aus. Es ist an der Zeit, das Moor auf die Renaturierung vorzubereiten. Das jetzt abgeschlossene Projekt ist ein wichtiger Schritt in diese Richtung.
Ziel der Anstrengungen des Landes ist es, dass auf der Fläche bei Gifhorn wieder ein funktionsfähiges Moor entstehen kann. Intakte Moore leisten einen wichtigen Beitrag zur Entwicklung der biologischen Vielfalt. Nasse Moorflächen dienen aber auch dem Klimaschutz, da die Vernässung des Torfkörpers die Ausdünstung klimaschädlichen CO2-Gases verhindert. Hier hat Niedersachsen als Deutschlands Moorland Nummer 1 mit einem Anteil von 38 Prozent der deutschen Moorflächen eine besondere Verantwortung. Die vergangenen sehr trockenen Sommer unterstreichen die Bedeutung entsprechender Vorhaben wie hier in der Südheide noch einmal deutlich.
Hierfür wurden auf der 200 Hektar großen Projektfläche in den vergangenen 16 Monaten insgesamt knapp 3.700 Meter Torfverwallungen neu errichtet und 2.300 Meter bereits vorhandene Torfverwallungen ertüchtigt. So entstanden unterschiedlich große Polderflächen, in denen sich künftig Wasser bis zu einer festgelegten Höhe sammeln kann. Auf diese Weise sollen sich hier zunächst Torfmoose und langfristig weitere moortypische Pflanzen ansiedeln und so ein neues, lebendiges Moor entstehen.
Für die Wasserversorgung der Polderflächen machen sich die Naturschützerinnen und Naturschützer des NLWKN den bereits vorhandenen Moorkanal zu Nutzen: Er wurde bisher zur Entwässerung des Großen Moores genutzt. Künftig dient der Kanal mit seinen zwei bereits existierenden Stauanlagen und zwei neu erbauten Stauwehren der Vernässung der Projektflächen.
Zu den umgesetzten Arbeiten auf der Projektfläche zählt auch ein 2.000 Meter langer Abfanggraben. Er dient der Sicherung der westlich angrenzenden Siedlungsbereiche und landwirtschaftlich genutzten Flächen. Mit Abschluss der Arbeiten im Großen Moor endet das mit EU- und Landesmitteln des Niedersächsischen Umweltministeriums aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) nach der Richtlinie „Klimaschutz durch Moorentwicklung“ geförderte Projekt „Optimierung des Wasserhaushalts in ausgewählten Mooren in der Südheide“ (KliMo Südheide) nach zwei Jahren Projektlaufzeit.
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