NLWKN Niedersachsen klar Logo

NLWKN veröffentlicht Bericht zur Entwicklung der Grundwasserstände 2022


Von Gunter Wriedt


Die trockenen Witterungsverhältnisse in 2022 haben zu sehr niedrigen Grundwasserstandsverhältnissen in Niedersachsen geführt. Dies zeigt der Sonderbericht des NLWKN zur Grundwasserstandssituation im Jahr 2022.

Der mittlerweile fünfte Sonderbericht im Rahmen des Grundwasserberichts Niedersachsen fasst die Entwicklungen des Grundwasserstands im hydrologischen Jahr 2022 zusammen. Als hydrologisches Jahr bezeichnet man den Zeitraum von November bis Oktober des Folgejahres. Der NLWKN wertet jährlich die Grundwasserstandssituation des Vorjahres auf Basis von insgesamt 1.391 Messstellen aus und veröffentlicht die Ergebnisse in Form der Sonderberichte. Sie enthalten auch Auswertungen zur historischen Einordnung der Grundwasserstandssituation und der zeitlichen Entwicklungen auf landesweiter und regionaler Basis.

Bereits seit 2009 bewegen sich die Grundwasserstände in Niedersachsen auf einem durchschnittlichen bis niedrigen Niveau, die Trockenjahre 2018 und 2019 hatten landesweit zu extrem niedrigen und vielfach auch neuen historischen Tiefstständen geführt, die sich in den Folgejahren nur geringfügig erholten.

So war das hydrologische Jahr 2022 erneut durch eine extreme Trockenheit im Sommer geprägt. Ergebnis waren überregionale Absenkungen des Grundwasserstandes, die im Osten und Süden Niedersachsen besonders deutlich wurden. Die Grundwasserstände fielen im Sommer 2022 auf ein Niveau zurück, das in etwa dem Niveau der extremen Trockenjahre 2018/2019 entsprach, zwischenzeitliche Grundwasserstandsgewinne gingen weitgehend wieder verloren.

Erste Einschätzungen der Grundwasserstandentwicklung in 2023

Die feuchten Witterungsverhältnisse im Jahr 2023 haben sich dagegen günstig auf die Grundwasserstandssituation in Niedersachsen ausgewirkt. Im Vergleich zu den Vorjahren weisen für den Monat November viele Grundwassermessstellen aktuell normale bis sehr hohe Grundwasserstände auf. Das zeigen Daten aus 161 ausgewählten Messstellen des Messprogramms „Klima-Grundwasserstand“, welches vom Landesbetrieb zur Ermittlung klimawandelbedingter Veränderungen des Grundwasserstands in Niedersachsen betrieben wird. Die Messwerte sind seit diesem Jahr auch online tagesaktuell abrufbar (www.grundwasserstandonline.nlwkn.niedersachsen.de).

Der niederschlagreiche Sommer sorgte insgesamt für eine geringere Absenkung der Grundwasserstände, die durch die starken Niederschläge insbesondere der vergangenen Wochen noch einmal deutlich ansteigen konnten. Aus der exemplarischen Betrachtung einzelner Messstellen zeichnet sich ab, dass die Tiefststände im Sommer 2023 deutlich über den Tiefstständen des Vorjahres 2022 und der Trockenjahre 2018/2019 lagen. Aktuell zu Beginn der winterlichen Neubildungsphase bewegen sich die Wasserstände dieses Jahr bereits annähernd auf dem Niveau der vorangegangenen Hochstände im Frühjahr 2023, so die Momentaufnahme. Sofern die feuchten Witterungsverhältnisse über den Winter anhalten, sind weitere Grundwasserstandsanstiege bis zum Frühjahr möglich.

Eine abschließende Bewertung der Grundwasserstandssituation für 2023 und eine Einordnung in den langfristigen Kontext wird jedoch erst im Rahmen der landesweiten Auswertung für die nächste Ausgabe der Sonderberichte 2024 erfolgen. Vor dem Hintergrund der unsicheren Projektionen der zukünftigen Niederschlagsentwicklung im Zuge des Klimawandels wird die Entwicklung der letzten Jahre vom NLWKN aufmerksam beobachtet.


NLWKN-Logo Bildrechte: NLWKN

Artikel-Informationen

erstellt am:
18.07.2024

Ansprechpartner/in:
NLWKN Pressestelle

Nds. Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz
Göttinger Chaussee 76a / Am Sportplatz 23
30453 Hannover / 26506 Norden
Tel: +49 (0)511 3034-3322 sowie +49 (0)4931/ 947 -173 und +49 (0)4931/ 947 -181
Fax: +49 (0)4931/947 - 222

zum Seitenanfang
zur mobilen Ansicht wechseln