KliBiW - Analyse der heutigen und zukünftigen Klimaentwicklung
Das Projekt KliBiW befasst sich mit der Analyse der heutigen und möglichen zukünftigen Klimaentwicklung in Niedersachsen anhand ausgewählter Klimagrößen.
Grundlage für die Untersuchung der vergangenen Verhältnisse sind Stationsmessdaten des Deutschen Wetterdienstes in ganz Niedersachsen. Es wurden Trenduntersuchungen für verschiedene Indizes und Jahreszeiten durchgeführt, sowohl als Gebietsmittel für Niedersachsen als auch anhand der einzelnen Stationszeitreihen.
Die Analyse der möglichen zukünftigen Entwicklung ausgewählter Klimagrößen in Niedersachsen wurde auf Basis von zwei verschiedenen Treibhausgas-Szenarien durchgeführt. In den ersten Projektphasen wurde das Szenario A1B betrachtet, welches von einem zukünftig gemäßigten Anstieg der globalen Treibhausgas-Emissionen ausgeht und zur Familie der SRES-Szenarien gehört (Special Report on Emission Scenarios). In den neueren Projektphasen stand das Szenario RCP8.5 im Fokus, welches von einem deutlichen Anstieg der Treibhausgas-Emissionen bis zum Ende des 21. Jahrhunderts ausgeht und zur Familie der Repräsentativen Konzentrationspfade gehört. Weitere Infos zu den zugrundeliegenden Szenarien und Klimamodellen können hier abgerufen werden.
Die Berechnung der zukünftigen Veränderungen erfolgte zunächst als 30jähriges Mittel für jedes Modell für die Zeitabschnitte 2021-2050 (nahe Zukunft) und 2071-2100 (ferne Zukunft), jeweils gegenüber dem Referenzzeitraum 1971-2000. Das Ergebnis des verwendeten Modell-Ensembles ist eine Bandbreite von Änderungswerten für jeden 30jährigen Zukunftsabschnitt.
Die räumlich differenzierte Betrachtung der zukünftigen klimatischen Veränderungen erfolgt auf Basis der Rasterdaten der verwendeten Klimamodelle als Mittelwert der Bandbreite des Ensembles. Die Ergebnisse zeigen bereits in der nahen Zukunft eine flächendeckende Zunahme der Temperaturen, die gegen Ende des 21. Jahrhunderts noch deutlicher ausgeprägt erscheint, bei einem leichten Südost-Nordwest-Gefälle. Die Niederschlagssummen zeigen bis zur Mitte des Jahrhunderts keine wesentlichen Veränderungen, Erst in der fernen Zukunft nehmen diese leicht zu, bedingt durch Veränderungen im Winterhalbjahr (im Sommerhalbjahr ändern sich die Werte im Mittel kaum). Die maximalen Tagesniederschläge nehmen bereits zur Mitte des Jahrhunderts in weiten Teilen des Landes zu. Diese Zunahmen verstärken sich zum Ende des Jahrhunderts nochmals, vor allem in der südlichen Landeshälfte Die Veränderungen (der Extreme) sind dabei stärker ausgeprägt als die der Niederschlagssummen (bzw. mittleren Verhältnisse).
Eine detaillierte Beschreibung aller Ergebnisse zur Klimaentwicklung kann dem KliBiW-Abschlussbericht von Phase 6 entnommen werden.
Artikel-Informationen
erstellt am:
21.05.2012
zuletzt aktualisiert am:
06.12.2023
Ansprechpartner/in:
Uwe Petry
Nds. Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz
An der Scharlake 39
31135 Hildesheim