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KliBiW - Analyse der heutigen und zukünftigen Klimaentwicklung

Das Projekt KliBiW befasst sich mit der Analyse der heutigen und möglichen zukünftigen Klimaentwicklung in Niedersachsen anhand ausgewählter Klimagrößen.


Grundlage für die Untersuchung der vergangenen Verhältnisse sind Stationsmessdaten des Deutschen Wetterdienstes in ganz Niedersachsen. Es wurden Trenduntersuchungen für verschiedene Indizes und Jahreszeiten durchgeführt, sowohl als Gebietsmittel für Niedersachsen als auch anhand der einzelnen Stationszeitreihen.

Entwicklung der Mitteltemperaturen im Wasserwirtschaftsjahr als Gebietsmittel für Niedersachsen über den Zeitraum 1881-2020   Bildrechte: NLWKN
Entwicklung der Mitteltemperaturen im Wasserwirtschaftsjahr als Gebietsmittel für Niedersachsen über den Zeitraum 1881-2020
Entwicklung der Niederschläge im Wasserwirtschaftsjahr als Gebietsmittel für Niedersachsen über den Zeitraum 1881-2020   Bildrechte: NLWKN
Entwicklung der Niederschläge im Wasserwirtschaftsjahr als Gebietsmittel für Niedersachsen über den Zeitraum 1881-2020
Die Analysen belegen für die Vergangenheit u.a. eine deutliche Zunahme der mittleren Temperaturen. Räumliche Muster sind hierbei nicht erkennbar. Die Niederschlagssummen haben ebenfalls zugenommen, besonders im nördlichen Niedersachsen. Bei den maximalen Tagesniederschlägen kam es vor allem im Winterhalbjahr im nördlichen Niedersachen zu einer (signifikanten) Zunahme.
Trends der mittleren Temperatur (obere Zeile), der Niederschlagssummen (mittlere Zeile) und des max. Tagesniederschlages (untere Zeile) über den Zeitraum 1968-2017   Bildrechte: NLWKN
Trends der mittleren Temperatur (obere Zeile), der Niederschlagssummen (mittlere Zeile) und des max. Tagesniederschlages (untere Zeile) über den Zeitraum 1968-2017

Die Analyse der möglichen zukünftigen Entwicklung ausgewählter Klimagrößen in Niedersachsen wurde auf Basis von zwei verschiedenen Treibhausgas-Szenarien durchgeführt. In den ersten Projektphasen wurde das Szenario A1B betrachtet, welches von einem zukünftig gemäßigten Anstieg der globalen Treibhausgas-Emissionen ausgeht und zur Familie der SRES-Szenarien gehört (Special Report on Emission Scenarios). In den neueren Projektphasen stand das Szenario RCP8.5 im Fokus, welches von einem deutlichen Anstieg der Treibhausgas-Emissionen bis zum Ende des 21. Jahrhunderts ausgeht und zur Familie der Repräsentativen Konzentrationspfade gehört. Weitere Infos zu den zugrundeliegenden Szenarien und Klimamodellen können hier abgerufen werden.


Die Berechnung der zukünftigen Veränderungen erfolgte zunächst als 30jähriges Mittel für jedes Modell für die Zeitabschnitte 2021-2050 (nahe Zukunft) und 2071-2100 (ferne Zukunft), jeweils gegenüber dem Referenzzeitraum 1971-2000. Das Ergebnis des verwendeten Modell-Ensembles ist eine Bandbreite von Änderungswerten für jeden 30jährigen Zukunftsabschnitt.

Bandbreite der zukünftigen Veränderungen der Jahresmitteltemperatur als gleitendes 30-Jahres-Mittel für Niedersachsen (gegenüber 1971-2000) unter dem Szenario RCP8.5   Bildrechte: NLWKN
Bandbreite der zukünftigen Veränderungen der Jahresmitteltemperatur als gleitendes 30-Jahres-Mittel für Niedersachsen (gegenüber 1971-2000) unter dem Szenario RCP8.5
Bandbreite der zukünftigen Veränderungen der Jahresniederschlagssummen als gleitendes 30-Jahres-Mittel für Niedersachsen (gegenüber 1971-2000) unter dem Szenario RCP8.5   Bildrechte: NLWKN
Bandbreite der zukünftigen Veränderungen der Jahresniederschlagssummen als gleitendes 30-Jahres-Mittel für Niedersachsen (gegenüber 1971-2000) unter dem Szenario RCP8.5

Die räumlich differenzierte Betrachtung der zukünftigen klimatischen Veränderungen erfolgt auf Basis der Rasterdaten der verwendeten Klimamodelle als Mittelwert der Bandbreite des Ensembles. Die Ergebnisse zeigen bereits in der nahen Zukunft eine flächendeckende Zunahme der Temperaturen, die gegen Ende des 21. Jahrhunderts noch deutlicher ausgeprägt erscheint, bei einem leichten Südost-Nordwest-Gefälle. Die Niederschlagssummen zeigen bis zur Mitte des Jahrhunderts keine wesentlichen Veränderungen, Erst in der fernen Zukunft nehmen diese leicht zu, bedingt durch Veränderungen im Winterhalbjahr (im Sommerhalbjahr ändern sich die Werte im Mittel kaum). Die maximalen Tagesniederschläge nehmen bereits zur Mitte des Jahrhunderts in weiten Teilen des Landes zu. Diese Zunahmen verstärken sich zum Ende des Jahrhunderts nochmals, vor allem in der südlichen Landeshälfte Die Veränderungen (der Extreme) sind dabei stärker ausgeprägt als die der Niederschlagssummen (bzw. mittleren Verhältnisse).


Eine detaillierte Beschreibung aller Ergebnisse zur Klimaentwicklung kann dem KliBiW-Abschlussbericht von Phase 6 entnommen werden.

Projizierte zukünftige mittlere Änderung der mittleren Temperatur gegenüber dem Zeitraum 1971-2000 auf Basis des Klimaszenarios RCP8.5.   Bildrechte: NLWKN
Projizierte zukünftige mittlere Änderung der mittleren Temperatur gegenüber dem Zeitraum 1971-2000 auf Basis des Klimaszenarios RCP8.5.
Projizierte zukünftige mittlere Änderung der Niederschlagssummen gegenüber dem Zeitraum 1971-2000 auf Basis des Klimaszenarios RCP8.5   Bildrechte: NLWKN
Projizierte zukünftige mittlere Änderung der Niederschlagssummen gegenüber dem Zeitraum 1971-2000 auf Basis des Klimaszenarios RCP8.5
Projizierte zukünftige mittlere Änderung des maximalen Tagesniederschlags gegenüber dem Zeitraum 1971-2000 auf Basis des Klimaszenarios ohne Klimaschutz (RCP8.5)   Bildrechte: NLWKN
Projizierte zukünftige mittlere Änderung des maximalen Tagesniederschlags gegenüber dem Zeitraum 1971-2000 auf Basis des Klimaszenarios ohne Klimaschutz (RCP8.5)
Sonnenuntergang   Bildrechte: NLWKN

Artikel-Informationen

erstellt am:
21.05.2012
zuletzt aktualisiert am:
06.12.2023

Ansprechpartner/in:
Uwe Petry

Nds. Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz
An der Scharlake 39
31135 Hildesheim

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