Monitoring / Erfolgskontrolle
Mit Luftbildbeflliegungen wurde das Projekt permanent begleitet, um die voranschreitenden Erfolge bei der Vernässung zu dokumentieren.
Abgesehen von Birke und Kiefer, die auf die angehobenen Wasserstände sehr schnell reagieren und ihre Vitalität verlieren und absterben, ist ein verstärktes Wachstum moortypischer Pflanzenarten, insbesondere der Torfmoose, erst mit Verzögerung zu erwarten.
Deutlich sind aber jetzt schon flächige Ausbreitungstendenzen von bereits vorhanden gewesenen Schwingrasen, die bei der Wiedervernässung mit aufgeschwommen sind.
Im Bereich des so genannten Blumenthaler Moores, wo nie Torf abgebaut wurde, haben sich die Bestände des Weißen Schnabelrieds (Rhynchospora alba) erheblich ausgebreitet.
Durch die Wiedervernässung ist eine ganze Reihe von neuen Laichgewässern für den Moorfrosch (Rana arvalis) entstanden, die auch umgehend angenommen wurden. Bereits während der Projektlaufzeit war eine Zunahme der Individuendichte dieser Amphibienart zu verzeichnen.
Der Kranich ist seit 2002 als Brutvogel zurückgekehrt. 2006 konnten bereits 5 Brutpaare und diverse vagabundierende Jungkraniche nachgewiesen werden.
Ein 2005 durchgeführtes Bestandsmonitoring von Libellen und Schmetterlingen erbrachte ein insgesamt erfreuliches Ergebnis. Eine große Anzahl moortypischer Libellen in teilweise hoher Individuendichte konnte nachgewiesen werden.
Für die spezialisierten Indikatorarten Mond-Azurjungfer (Coenagrion lunulatum), Hochmoor-Mosaikjungfer (Aeshna subarctica) und Arktische Smaragdlibelle (Somatochlora arctica) stellt das Gutachten fest, dass durch die Maßnahmen im Rahmen des Life-Projektes eine Vielzahl von günstigen bzw. potenziellen Fortpflanzungshabitaten entstanden ist und Beeinträchtigungen beseitigt wurden. Die Habitatqualität wurde nachhaltig optimiert, weitere Maßnahmen zur Förderung der Arten sind nicht notwendig.
Die FFH-Anhang II-Art Leucorrhinia pectoralis (Große Moosjungfer) konnte in einem Einzelexemplar bestätigt werden. In den Randbereichen des Hohen Moores ist für diese Art das notwendige Entwicklungspotenzial gegeben.
Die Indikatorarten Hochmoor-Perlmutterfalter (Boloria aquilionaris), Hochmoor/Moosbeeren-Bläuling (Plebejus optilete) und Großer Heufalter (Coenonympha tullia) konnten im Gebiet nicht nachgewiesen werden. Die im Rahmen des Life-Projektes durchgeführten Maßnahmen werden jedoch zur Entwicklung potenziell geeigneter Lebensräume (Wollgras-Torfmoos-Schwingrasen) führen.
Die Ergebnisse der Erfassung lassen eindeutig den Schluss zu, dass die ergriffenen Maßnahmen wie vorgesehen die hochmoortypischen Lebensräume und Arten fördern. Insgesamt stimmen die in der kurzen Zeit bis jetzt feststellbaren Erfolge zuversichtlich für die weitere Entwicklung des Gebietes.
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(nicht vollständig barrierefrei)