September 2021 – Umweltminister Olaf Lies zu Besuch beim LIFE-Projekt

Zum Baubeginn des größten Moorwiedervernässungsprojekts in Niedersachsen besuchte der Niedersächsische Umweltminister Olaf Lies am 29. September 2021 das Otternhagener Moor. Der Projektträger NLWKN hatte den Minister eingeladen und bedankte sich bei einem Festakt vor Ort bei allen Partnern und Unterstützern des LIFE-Projekts (Region Hannover, ArL Leine-Weser, Städte und Gemeinden, Naturschutzverbände, Projektbeirat, Niedersächsische Landesforsten und Bürger für Resse e. V.) für deren Engagement.

Der Umweltminister machte sich vor Ort ein Bild von den bereits begonnenen Renaturierungsarbeiten. „Intakte Moore sind aktive Ökosysteme. Sie sind ein Gewinn für den Naturschutz, den Wasser- und Nährstoffhaushalt und das Klima“, unterstrich Umweltminister Lies. „Mit diesem großen Leuchtturmprojekt steuern wir aktiv in die richtige Richtung.“

Das Maßnahmenpaket für das Otterhagener Moor umfasst den Verschluss Entwässerungsgräben und die Anlage von Verwallungen aus örtlich anstehendem Torf. Dies verhindert den Abfluss von Regenwasser und trägt maßgeblich dazu bei, dass sich der Torfkörper des bis zu 6.000 Jahre alten Moores wieder mit Wasser sättigen kann. Noch in diesem Herbst folgt das Schwarze Moor und im kommenden Jahr beginnen die Arbeiten im Bissendorfer und Helstorfer Moor. Die Planung sieht vor, in allen vier Mooren insgesamt 37 km Entwässerungsgräben zu verschließen und rund 60 km Moordämme zu errichten. Hinzu kommen mehrere regelbare Staueinrichtungen, der Neu- und Ausbau von Gräben sowie der Einbau von Überläufen.

In den kommenden drei bis vier Jahren wird jeweils vom Spätsommer bis ins Frühjahr hinein mit umfangreichem Maschineneinsatz in den Mooren gearbeitet. Der NLWKN vergibt die Maßnahmenumsetzung an Bauunternehmen und überwacht den Baufortschritt. „Viele Hürden wurden in den zurückliegenden neun Jahren im Genehmigungsprozess und im Flurbereinigungsverfahren zum Flächenmanagement gemeinsam mit unseren Partnern genommen“, erläuterte Anne Rickmeyer, Direktorin des NLWKN.

„Die Region Hannover hat mit den Nordhannoverschen Mooren eine besondere Verantwortung im Hochmoorschutz in Niedersachsen“, betonte der scheidende Regionspräsident Hauke Jagau, „wir freuen uns, dass es mit Unterstützung der EU und des Landes gelungen ist, dieses bedeutsame Moorschutzprojekt in die konkrete Umsetzungsphase zu bringen.“

„Auch wenn wir heute einen wichtigen Meilenstein feiern, liegt die eigentliche Arbeit noch vor uns. Voraussichtlich 2027 werden die Baumaßnahmen in den vier Mooren abgeschlossen sein“, ergänzte Susanne Brosch, Projektmanagerin des NLWKN. Sie appellierte an die Akteure, die tatkräftige Mitarbeit im weiteren Projektverlauf fortzusetzen.