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LIFE-Projektantrag „RePeat“

Restoration of Peatlands in the Hannover Region –


Das LIFE + Projekt „Hannoversche Moorgeest“ nähert sich einem erfolgreichen Ende. Jetzt bereiten das Land Niedersachsen und die Region Hannover die Wiederholung in einem Folgeprojekt vor. Der moorreiche Norden der Region Hannover bedarf weiterer Aufmerksamkeit und weiterer Projekte zur Erstinstandsetzung. Das Ziel ist die Wiederherstellung naturnaher Wasserstände in möglichst allen Mooren. Ganz oben stehen nun die verbliebenen Moore im europäischen Schutzgebietssystem Natura 2000: Das Altwarmbüchener Moor, das Rehburger Moor und das Trunnenmoor.


---> Termine von Infoveranstaltungen

Das Altwarmbüchener Moor bietet viel Potential, die Voraussetzungen für eine nachhaltige Moorentwicklung zu schaffen   Bildrechte: M. Hollenbach
Das Altwarmbüchener Moor bietet viel Potential, die Voraussetzungen für eine nachhaltige Moorentwicklung zu schaffen.

Der LIFE-Projektantrag

Im September 2024 wurde daher ein Antrag auf EU-Förderung vom Land Niedersachsen – vertreten durch das Niedersächsische Ministerium für Umwelt, Energie und Klimaschutz (MU) und den Niedersächsischen Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN) – und der Region Hannover über das Förderinstrument LIFE gestellt. Das „RePeat“ betitelte Vorhaben spielt auf die Wiederholung des erfolgreichen Projekts „Hannoversche Moorgeest“ an. Hauptziel des beantragten Projekts ist, naturnahe Moorwasserstände in den drei Moorgebieten wiederherzustellen, um die Voraussetzungen für eine nachhaltige Moorentwicklung zu schaffen. Die Hauptverantwortung liegt erneut beim MU. Die Umsetzung erfolgt durch den NLWKN in Zusammenarbeit mit der Region Hannover.

Der Projektantrag umfasst ein Gesamtvolumen von 34 Millionen Euro. 10 Millionen Euro beträgt die beantragte Projektförderung der EU. Das Land Niedersachsen und die Region Hannover stellen jeweils weitere 12 Millionen Euro für die Kofinanzierung des Vorhabens zur Verfügung.

Die LIFE-Projektgebietskulisse

Projektgebietskulisse zur Herstellung naturnaher Moorwasserstände:

  • Gesamtgebietsgröße: 1.840 ha
  • Teilgebiet 1 - Altwarmbüchener Moor: Fläche: 1.226 ha, Schutzstatus: FFH-Gebiet und Naturschutzgebiet
  • Teilgebiet 2 - Rehburger Moor: Fläche: 447 ha, Schutzstatus: FFH-Gebiet, davon 198 ha Naturschutzgebiet und 249 ha Landschaftsschutzgebiet
  • Teilgebiet 3 - Trunnenmoor: Fläche: 171 ha, Schutzstatus FFH-Gebiet und Naturschutzgebiet
  • FFH-Lebensraumtypen: Fläche: 725 ha, darunter: Moorwälder, entwässerte Hochmoore, offene Hochmoore, nährstoffarme Stillgewässer, Schneidenriede
  • Emissionen Treibhausgase aktuell: ca. 41.500 t CO2 Äq/a
Projektkulisse   Bildrechte: NLWKN

Warum sollen Moore nass sein?

„Moore sind Superhelden“, wenn sie nass genug sind, dass Torfmoose wachsen und langfristig CO2 binden können. Hierfür sind Wasserstände zwischen 5 und 10 cm unter der Geländeoberkante optimal. Sind diese langfristig eingestellt, können Moore nicht nur einen großen Beitrag zum Arten- und Biotopschutz sowie zum Klimaschutz leisten, sondern auch maßgeblich zur Grundwasserneubildung und zum Hochwasserschutz beitragen.

Weite Teile des Altwarmbüchener Moors, des Rehburger Moors und auch des Trunnenmoors wurden über viele Jahrzehnte zur Torfgewinnung oder zur land- und forstwirtschaftlichen Nutzung entwässert. Das hat zur Austrocknung und Mineralisierung der Torfe und somit zu erhöhten CO2-Emissionen geführt. Moortypische geschützte Arten und ihre Lebensräume sind in ihrem Bestand immer weiter zurückgegangen. Damit drohen die von der europäischen Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie (FFH-RL) geschützten Arten und Lebensräume zu verschwinden. Diesem Prozess soll nun aktiv entgegengewirkt werden.

Birken-Kiefern-Moorwald im Altwarmbüchener Moor   Bildrechte: O. v. Drachenfels
Birken-Kiefern-Moorwald im Altwarmbüchener Moor
Besenheide im Rehburger Moor   Bildrechte: O. v. Drachenfels
Besenheide im Rehburger Moor
Übergangsmoor mit Wollgras-Torfmoos-Schwingrasen im Trunnenmoor   Bildrechte: O. v. Drachenfels
Übergangsmoor mit Wollgras-Torfmoos-Schwingrasen im Trunnenmoor

Niedersachsen trägt eine besondere Verantwortung für das stark gefährdete Ökosystem Moor, denn hier finden sich bundesweit die meistern Hochmoore. Für die drei FFH-Gebiete liegen bereits Managementpläne aus dem Jahr 2021 vor (s. Altwarmbüchener Moor, Rehburger Moor, Trunnenmoor). Darin sind nicht nur verbindliche Erhaltungs- und Entwicklungsziele für jedes Gebiet formuliert, sondern auch erste Maßnahmenvorschläge zur Erreichung der Ziele. Für die konkrete Planung der Moorrenaturierung bedürfen die Managementpläne allerdings einer Verfeinerung und vor allem einer Abstimmung auf lokale Interessen und Zwangspunkte.

Es ist beabsichtigt, das Vorhaben mit Flurbereinigungsverfahren in den drei Projektgebieten zu begleiten. Die Federführung hierfür liegt beim Amt für regionale Landesentwicklung (ArL) Leine-Weser.


Die Beteiligung der Öffentlichkeit

Ein Großteil der Flächen in den genannten drei Mooren ist in Privatbesitz. Die Eigentumsstrukturen sind komplex und kleinteilig. Die frühzeitige Information der Flächeneigentümerinnen und Flächeneigentümer sowie der Interessensverbände zum geplanten Projekt, zu den Beteiligungsmöglichkeiten und den verschiedenen Optionen im weiteren Verfahren ist den Projektträgern ein besonders wichtiges Anliegen. Diesem soll mit mehreren Informationsveranstaltungen Rechnung getragen werden. Die Termine dienen nicht nur der einseitigen Informationsvermittlung, sondern stellen den Auftakt zu einem Prozess der Mitarbeit dar. In verschiedenen zu gründenden Gremien, besteht die Möglichkeit, örtliche Belange aller Art einzubringen, um die Planung damit abzurunden und gemeinsame Wege zu klima- und naturschutzoptimierten Mooren zu gestalten.

Termine von Informationsveranstaltungen

Das MU, der NLWKN, die Region Hannover und das ArL Leine-Weser laden alle Interessierten zu nachfolgenden öffentlichen Informationsveranstaltungen ein. Die Veranstaltungen richten sich an alle interessierten Bürgerinnen und Bürger, insbesondere aber an Eigentümerinnen und Eigentümer sowie an fachlich berührte Interessengruppen. Bitte tragen Sie diese Information gern entsprechend weiter.

Teilgebiet Trunnenmoor

  • Wann: 04. Februar 2025 um 18:00 Uhr
  • Wo: Amtshof Burgwedel, Auf dem Amtshof 8, 30938 Burgwedel
  • Thema: Beantragtes LIFE-Projekt „RePeat“ und Bildung eines Arbeitskreises im Flurbereinigungsverfahren

Teilgebiet Altwarmbüchener Moor

Teilgebiet Rehburger Moor

Wir freuen uns auf Ihr zahlreiches Erscheinen!


Ansprechpartner:

Weitere Informationen und eine Verlinkung zu einer späteren Projektwebsite folgen. Bis dahin wenden Sie sich mit Fragen und Anregungen gerne an Thomas Kutter: Mail an Thomas Kutter , Tel: 0511-3034-3352.

Logoreihe  
Torfmoose und Moosbeere   Bildrechte: S. Brosch

Torfmoose und Moosbeere

Große Moosjungfer (Leucorrhinia pectoralis) - eine streng geschützte Art (Anhang II und IV der FFH-Richtlinie)   Bildrechte: N. Janinhoff-Verdaat

Große Moosjungfer (Leucorrhinia pectoralis)

Rosmarinheide, Moosbeere   Bildrechte: LK Nienburg

Rosmarinheide, Moosbeere

Moorfrosch - eine streng geschützte Art (Anhang IV der FFH-Richtlinie)   Bildrechte: N. Janinhoff-Verdaat

Moorfrosch

Rundblättriger Sonnentau   Bildrechte: S. Brosch

Rundblättriger Sonnentau

Artikel-Informationen

Ansprechpartner/in:
Thomas Kutter

Nds. Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz
Betriebsstelle Hannover-Hildesheim
Göttinger Chaussee 76 A
D-30453 Hannover
Tel: +49 (0)511 / 3034-3352

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