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Säugetiere

71 Säugetierarten sind in Niedersachsen heimisch. Viele davon sind recht populär. Jeder kennt z. B. Feldhase, Igel oder - als größte landlebende Säugetierart - den Rothirsch. Die zahlreichen Kleinsäugerarten wie z. B. Spitzmäuse und Bilche hingegen dürften den wenigsten Menschen näher bekannt sein.

Die Lebensraumansprüche der Säugetierarten sind vielfältig. Manche Arten leben im und am Wasser (z. B. Fischotter, Wasserspitzmaus), die meisten auf dem Land, einige sind flugfähig (Fledermäuse). Hinsichtlich der Lebensweise reicht das Spektrum von tag- zu nachtaktiven Arten, Pflanzen- zu Fleischfressern, von Waldbewohnern zu Tieren des Offenlandes.

Fast allen gemeinsam ist jedoch, dass sie Platz zur ungestörten Lebensentfaltung benötigen. Zahlreiche Säugetierarten werden aber durch die menschlichen Raumansprüche immer mehr zurückgedrängt. Nur wenige Arten, z. B. der Fuchs oder der Steinmarder, haben sich dagegen als sehr anpassungsfähig erwiesen und profitieren sogar von menschlicher Nähe.

Gefährdung
Viele Säugetierarten erleiden mit der Veränderung unserer Landschaft durch Versiegelung, Zerschneidung und Vergiftung, aber auch durch direkte Verfolgung massive Rückgänge bis hin zum Aussterben.

Viele Fledermausarten und auch der Feldhamster leiden z. B. unter der intensiven Landwirtschaft. Für Fledermäuse ist zusätzlich der Verlust geeigneter Quartiere gravierend, etwa durch Umbaumaßnahmen an Gebäuden. Auch durch Baumfällungen gehen Quartiere in Baumhöhlen verloren.

Die fortschreitende Zerschneidung von Wäldern insbesondere durch vielbefahrene Straßen isoliert z. B. Wildkatzenpopulationen, ganz zu schweigen von Spitzmäusen und anderen Kleinsäugern, und engt deren Lebensraum immer weiter ein.

Erfassung
Erfasst werden 43 ausgewählte Säugetierarten. Für Fledermäuse ist ein Betreuungsnetz aufgebaut worden, dessen ehrenamtliche Mitglieder neben der Erfassung in ganz Niedersachsen Beratungen und Fledermaus-Hilfsmaßnahmen durchführen.

Literatur

  • HECKENROTH, H. (1993): Rote Liste der in Niedersachsen und Bremen gefährdeten Säugetierarten, 1. Fassung vom 1.1.1991. - Inform.d. Naturschutz Niedersachs. 13, Nr. 6: 121-126, Hannover (Heft 6/93).
  • HECKENROTH, H. & B. POTT-DÖRFER (1991): Beiträge zum Fledermausschutz in Niedersachsen II. - Naturschutz Landschaftspfl. Niedersachs. H. 26: 1-174, Hannover.
  • NLÖ (Hrsg.) (1996): Beiträge zur Situation des Fischotters in Niedersachsen. - Inform.d. Naturschutz Niedersachs. 16, Nr. 1: 1-64, Hildesheim (Heft 1/96).
  • NLÖ (Hrsg.) (1998): Zur Situation von Wildkatze und Biber in Niedersachsen. - Inform.d. Naturschutz Niedersachs. 18, Nr. 2: 17-35, Hildesheim (Heft 2/98).
  • NLÖ (Hrsg.) (2002): Beiträge zu Fischotter und Biber in Niedersachsen. - Inform.d. Naturschutz Niedersachs. 22, Nr. 1: 1-56, Hildesheim (Heft 1/02).
  • NLÖ (Hrsg.) (2004): Beiträge zur Situation der Wildkatze in Niedersachsen. - Inform.d. Naturschutz Niedersachs. 24, Nr. 6: 265-284, Hildesheim (Heft 6/04).
  • NLWKN (Hrsg.) (2007): Beiträge zur Situation der Wildkatze in Niedersachsen II. – Inform.d. Naturschutz Niedersachs. 27, Nr. 1: 1-76, hannover (Heft 1/07).
  • POTT-DÖRFER, B., H. HECKENROTH & K. RABE (1994): Zur Situation von Feldhamster, Baummarder und Iltis in Niedersachsen. - Naturschutz Landschaftspfl. Niedersachs. H. 32: 1-61, Hannover.
Luchs Bildrechte: Bade

Artikel-Informationen

Ansprechpartner/in:
Dr. Linus Günther

Nds. Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz
Betriebsstelle Hannover-Hildesheim
Göttinger Chaussee 76 A
D-30453 Hannover
Tel: +49 (0)511 / 3034-3215

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