Verstärktes Vorgehen der Naturschutzbehörde gegen die nordamerikanische Kulturheidelbeere
Die Kulturheidelbeere wird aufgrund dieser Eigenschaften vom Bundesamt für Naturschutz als invasiver Neophyt eingestuft. Besonders dichte und wüchsige Bestände sind im Bissendorfer und Helstorfer Moor zu finden. Der Handlungsdruck hat sich nicht zuletzt wegen des aktuell laufenden LIFE+ Projektes stark erhöht. Die Kulturheidelbeeren verdrängen wertvolle europarechtlich geschützte Arten und Lebensraumtypen, für deren Erhalt und Entwicklung das Land Niedersachsen eine große Verantwortung trägt.
Mit der geplanten Anhebung des Moorwasserspiegels im Rahmen des LIFE+ Projektes besteht eine realistische Hoffnung die Art dauerhaft zu reduzieren. Allerdings bleiben auch zukünftig trockenere Teilbereiche zurück. Bis zum Verschluss der Moorgräben und dem Bau von Moordämmen werden noch mehrere Jahre vergehen. Um die weitere Ausbreitung bis dahin zu reduzieren, müssen jetzt die wesentlichen Samenträger zurückgeschnitten werden. Der Fokus liegt dabei auf dem Schutz der wertvollsten Flächen im Moor.
Aufgrund der kleinteiligen Parzellierung der Flurstücke und der sehr weit fortgeschrittenen Ausbreitung der Kulturheidelbeere können sich praktisch auf jedem Grundstück einzelne Keimlinge bis großbuschige Bestände befinden. Die untere Naturschutzbehörde der Region Hannover hat nach § 40 Bundesnaturschutzgesetz die konkrete gesetzliche Verpflichtung zur Bekämpfung von invasiven Neophyten. Für eine effektive Bekämpfung müssen nicht nur die Flurstücke in öffentlichem Eigentum, sondern zwingend auch alle betroffenen privaten Flurstücke einbezogen werden. Die Eigentümer haben solche Maßnahmen im Rahmen der Sozialpflichtigkeit zu dulden. Da es lediglich um die Entfernung einzelner Kulturheidelbeeren auf weitgehend ungenutzten Moorgrundstücken geht, wird niemand unzumutbar beeinträchtigt.
Die Maßnahmen werden von der unteren Naturschutzbehörde der Region Hannover veranlasst und überwiegend durch Forstunternehmer und ehrenamtliche Helfer durchgeführt. Umfangreichere Bekämpfungen der Kulturheidelbeere werden vorwiegend in den Herbst- und Wintermonaten ab 2014 beauftragt. Einzelexemplare können aber auch zu anderen Zeiten entfernt werden, um das Samenpotential in besonders schutzwürdigen Bereichen zu reduzieren.
Bei Fragen wenden Sie sich bitte an Herrn Hollenbach (UNB Region Hannover) unter der Telefonnummer 0511-616 23958.
Pressespiegel zur Bekämpfung Kulturheidelbeere (Download 6,08 MB)
Artikel-Informationen
Ansprechpartner/in:
Susanne Brosch
Nds. Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz
Betriebsstelle Hannover-Hildesheim
- Projektleitung Life+ Moorgeest
Göttinger Chaussee 76 A
D-30453 Hannover
Tel: +49 (0)511 / 3034-3115