Naturschutzgebiet "Steinbruch Baddeckenstedt"

Der 1990 aufgelassene Steinbruch ist einer der wenigen noch erhaltenen Steinbrüche auf dem Gebiet des Landkreises Wolfenbüttel. Er liegt unmittelbar am Ortsrand Baddeckenstedts. Seine sichtbaren Gesteinsschichten sind in der Zeit der Oberen Kreide vor etwa 100 Millionen Jahren entstanden und sehr reich an Versteinerungen. Er ist also nicht nur aus Sicht des Natur- und Landschaftsschutzes sondern auch aus geowissenschaftlicher Sicht von hoher Bedeutung.

In weiten Bereichen sind im Steinbruch durch den Abbau Kalkschuttflure entstanden. Hier haben sich typische Pflanzen- und Tiergemeinschaften der Kalkmagerrasen- und Ruderalvegetation entwickelt. Die vorkommenden Arten sind häufig gefährdet. Zu finden sind z. B. Natternkopf, Blauer Lattich oder Gefranster Enzian, Stängelumfassendes Hellerkraut, Wiesen- und Ackergelbstern sowie Großer Ehrenpreis. Teilweise haben sich auf den Trockenrasen bereits Pioniergehölze angesiedelt. Der etwa 40 m hohe hufeneisenförmige Steilhang des Steinbruches ist fast vegetationslos.

Die kleinklimatischen Verhältnisse dieser sonnenexponierten Steilwand und der Schutthänge bieten u.a. einer reichen Insektenfauna vielfältige Besiedlungsmöglichkeiten (z. B. Streifenwanze, Jacobskrautbär). Aufgrund seines Insektenreichtums ist der Steinbruch Lebensraum für zahlreiche Vogel- wie auch Fledermausarten.

Zuständig ist der Landkreis Wolfenbüttel als untere Naturschutzbehörde.

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Verbindlich sind für alle Schutzgebiete die im Amts- bzw. Ministerialblatt veröffentlichten Verordnungen bzw. Karten.