- Natura 2000
- Fach- und Förderprogramme
- Landschaftsplanung / Beiträge zu anderen Planungen
- Schutzgebiete
- Biotopschutz
- Artenschutz
- Wolfsbüro
- Staatliche Vogelschutzwarte
- Internationaler Artenschutz / CITES / Tierbestandsmeldung / Invasive Arten
- Naturschutzstationen
- Der Niedersächsische Weg - Umsetzung im NLWKN
- NLWKN als untere Naturschutzbehörde
- Veröffentlichungen
- Informationsservice
- Kontakt
- Infos für UNB
- Infos für Ökologische Stationen
Flusskrebse in Niedersachsen
Informationsdienst Naturschutz Niedersachsen
Heft 6/98, 40 S., vergriffen, Download als PDF in der Infospalte
von Dietrich Blanke
Beiträge
- BLANKE, D.:
Flusskrebse (Astacidae) in Niedersachsen, S. 146-174 - POTT-DÖRFER, B. & D. ZACHARIAS:
Zur Bedeutung wild lebender herbivorer Großsäugetiere für mitteleuropäische Waldlandschaften, S. 175-177 - ALTMÜLLER, R.:
Ausbreitung der Wespenspinne Argiope bruennichi in Niedersachsen, S. 178-181 - Neue Veröffentlichungen:
1. Umweltverträglichkeit kleiner Wasserkraftwerke
2. NNA-Bericht Fließgewässer - Schutz und Entwicklung
3. Die Vögel Niedersachsens - Bartmeisen bis Würger
4. Berichte zum Vogelschutz Nr. 35: Vogelschutz im Wald, Fischfressende Vögel, Nichtheimische Vogelarten usw.
5. Aktuelle Zahlen und Entwicklungen zum Niedersächsischen Artenschutz im Internet
Flusskrebse (Astacidae) in Niedersachsen – Historische Entwicklung, derzeitige Situation und Empfehlungen zum Schutz
von Dietrich Blanke
Inhalt
1 Einleitung
2 In Niedersachsen vorkommende und zu erwartende Flusskrebsarten
2.1 Unterscheidung der Arten
3 Verbreitung der Flusskrebsarten in Niedersachsen
3.1 Edelkrebs (Astacus astacus)
3.1.1 Ehemalige Verbreitung
3.1.2 Gegenwärtige Situation
3.2 Galizischer Sumpfkrebs (Astacus leptodactylus)
3.3 Kamberkrebs (Orconectes limosus)
3.4 Signalkrebs (Pacifastacus leniusculus)
3.5 Weitere Flusskrebsarten
4 Zur Ökologie des Edelkrebses
5 Physikalisch-chemische Rahmenbedingungen von Edelkrebsgewässern
6 Rückgangsursachen beim Edelkrebs
6.1 Krebspest
6.2 Weitere Krankheiten und Parasiten
6.3 Veränderungen des Gewässerzustandes
6.4 Feinde
6.5 Konkurrenz durch andere Flusskrebsarten
7 Maßnahmen zum Erhalt und zur Förderung von Edelkrebsbeständen
8 Ansiedlung von Edelkrebsen
8.1 Auswahl geeigneter Gewässer
8.2 Herkunft der Krebse
8.3 Verfahren und begleitende Kontrolle
9 Gesetzliche Bestimmungen
10 Zusammenfassung
11 Literatur
12 Anhang
12.1 Ehemalige Edelkrebsvorkommen
12.2 Auszüge gesetzlicher Bestimmungen
10 Zusammenfassung
Flusskrebse kamen einst in weiten Teilen Niedersachsens vor. Etwa um die Jahrhundertwende wurden die Bestände der in Norddeutschland einzigen heimischen Art, Edelkrebs (Astacus astacus), durch die Krebspest weitgehend vernichtet. Verursacht wird diese Krankheit durch einen höchstwahrscheinlich aus Nordamerika eingeschleppten Fadenpilz. Als latente Überträger gelten Flusskrebsarten, die aus Nordamerika stammen. Eine Rückbesiedlung der Gewässer durch den heimischen Edelkrebs fand bis in die jüngste Gegenwart nur in sehr geringem Umfang statt. Wesentliche Ursachen sind die vielerorts ungenügende Gewässerbeschaffenheit, die weit verbreiteten amerikanischen Flusskrebsarten sowie zum Teil auch der lokal übermäßig erfolgte Besatz mit Aalen.
In Niedersachsen sind gegenwärtig Vorkommen von drei weiteren Flusskrebsarten bekannt. Von diesen weist der Kamberkrebs (Orconectes limosus) die inzwischen weiteste Verbreitung auf - vor allem in den Kanälen und großen Flüssen des Norddeutschen Tieflands. Mit dem Auftreten weiterer Arten, insbesondere des ursprünglich in Nordamerika beheimateten und häufig im Zoohandel geführten Roten Amerikanischen Sumpfkrebses (Procambarus clarkii) ist künftig zu rechnen. Beigefügte Bestimmungshilfen sollen eine bessere Unterscheidung der Arten ermöglichen.
Grundzüge zur Ökologie des Edelkrebses sowie die Ansprüche an die Gewässerbeschaffenheit werden dargestellt. Bei der Betrachtung der Rückgangsursachen dieser Art wird insbesondere auf die Krebspest, weitere Krankheiten und Parasiten, Veränderungen der Gewässerbeschaffenheit, Feinde sowie auf die Konkurrenz durch andere Flusskrebsarten eingegangen.
Maßnahmen zum Erhalt von Edelkrebsbeständen müssen in erster Linie darauf abzielen, Beeinträchtigungen von aktuellen Vorkommen zu beseitigen und künftig zu vermeiden. Dies gilt auch für die Gefahr der Krebspesteinschleppung in solche Bestände. Da Edelkrebse aufgrund ihrer ausgeprägten Ortstreue ein nur geringes natürliches Ausbreitungspotential aufweisen und da landesweit nur noch isolierte Reliktpopulationen existieren, erfolgen auch Vorschläge zur weiteren Verbreitung dieser Art. Ein wichtiges Kriterium für den Erfolg solcher Vorhaben ist eine sorgfältige Auswahl geeigneter Ansiedlungsgewässer. Dabei kommt insbesondere isoliert gelegenen Stillgewässern eine besondere Bedeutung zu. Dazu erfolgen Empfehlungen zur Herkunft der Tiere, zur Vorgehensweise und zur weiteren Kontrolle.
Neben dem Naturschutzrecht unterliegen Flusskrebse in wichtigen Punkten dem Fischereirecht. Aus Sicht eines effektiven Artenschutzes für den Edelkrebs gibt es erhebliche Unzulänglichkeiten, die Weiterverbreitung anderer Flusskrebsarten betreffend. So stellt sich z. B. der bisher nicht geregelte Verkauf nichtheimischer Flusskrebsarten über den Zoohandel als problematisch dar. Im Anhang erfolgt eine Auflistung ehemaliger Edelkrebsvorkommen in Niedersachsen sowie in Auszügen die Wiedergabe wichtiger gesetzlicher Bestimmungen.
Hier gibt es den Informationsdienst Naturschutz Niedersachsen als PDF:
Artikel-Informationen
Ansprechpartner/in:
Veröffentlichungen
Nds. Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz
Göttinger Chaussee 76 A
D-30453 Hannover
Tel: +49 (0)511 / 3034-3305