Naturschutzgebiet "Westliche Dümmerniederung im Landkreis Osnabrück"
Kennzeichen: NSG WE 326
Das Schutzgebiet umfasst einen Teil der Dümmerniederung, welche sich über die Landkreise Vechta, Diepholz und Osnabrück erstreckt. Der Dümmer ist ein eutropher, eiszeitlicher Flachwassersee, der von einer weitläufigen Niedermoorlandschaft umgeben ist. Seit den 1950er Jahren ist der See eingedeicht.
Die im Schutzgebiet liegenden ehemaligen Überflutungsbereiche wurden großflächig wiedervernässt. Dadurch konnte, zusammen mit den angrenzenden Moorflächen, einer der größten zusammenhängenden Feuchtgrünlandbereiche Nordwestdeutschlands entwickelt werden als Lebensraum von internationaler Bedeutung für Brutvogelarten. insbesondere Wiesenvögel. Gleichzeitig hat das Schutzgebiet in seiner Ausprägung als Feuchtgebiet eine internationale Bedeutung für viele rastende und überwinternde Gastvögel. Die angrenzenden Bereiche sind durch weitere Schutzgebiete gesichert: NSG HA 251 „Dümmer, Hohe Sieben und Ochsenmoor“, NSG WE 262 „Westliche Dümmerniederung“, LSG VEC 073 „Dümmer“.
Das Schutzgebiet wird größtenteils von extensiv genutztem Feuchtgrünland eingenommen, das auf den Niedermoorstandorten im östlichen Teil aus seggen-, binsen- oder hochstaudenreichen Flutrasen und nährstoffreichen Nasswiesen besteht. Die Grünländer im westlichen Teil bestehen überwiegend aus artenarmem Extensivgrünland auf Moorböden, Intensivgrünland auf Moorböden und feuchten Intensivgrünland. Die Grünlandnutzung wird individuell auf das Brutvorkommen der Wiesenvögel, u. a. Kiebitz, Großer Brachvogel, Uferschnepfe, Bekassine und Rotschenkel abgestimmt. Stellenweise kommen im Gebiet Hochstaudensümpfe auf nährstoffreichem Standort und nährstoffreiche Sümpfe sowie naturnahe nährstoffreiche Stillgewässer vor.
Der nördliche Schutzgebietsteil ist gekennzeichnet durch Sumpfgebüsche, Birken- Bruchwälder und unterschiedlich ausgeprägte Hecken und Baumreihen und ist für Vögel des Halboffenlandes und lichter Wälder, wie zum Beispiel Nachtigall, Pirol, Neuntöter und Blaukelchen von besonderem Wert.
Die Ufer der Gräben, der Stillgewässer und der Hunte sind geprägt von Schilf-, Rohrglanzgras-, Wasserschwaden- und Rohrkolben-Landröhricht und bieten u. a. Schilfrohrsänger, Rohrschwirl, Tüpfelsumpfhuhn und Löffelente Brutmöglichkeiten.
Die Stillgewässer und die zahlreichen Gräben sind zudem Lebensstätte für Amphibien und zahlreiche Libellenarten, wie zum Beispiel Mond-Azurjungfer (Coenagrion lunulatum) und Scharlachlibelle (Ceriagrion tenellum). In der Hunte konnten innerhalb des Gebietes gefährdete Fischarten nachgewiesen werden, wie Schlammpeitzger, Steinbeißer und Ukelei.Das zum 01.01.2023 neu ausgewiesene Naturschutzgebiet ersetzt für den Bereich des Landkreises Osnabrück das NSG WE 262 "Westliche Dümmerniederung".
Das NSG dienst dem Schutz des EU-Vogelschutzgebietes V39 "Dümmer".
Zuständig ist der Landkreis Osnabrück als untere Naturschutzbehörde.
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Verbindlich sind für alle Schutzgebiete die im Amts- bzw. Ministerialblatt veröffentlichten Verordnungen bzw. Karten.
Naturschutzgebiet "Westliche Dümmerniederung im Landkreis Osnabrück"
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Artikel-Informationen
Nds. Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz
Göttinger Chaussee 76 A
D-30453 Hannover