Naturschutzgebiet "Höhlengebiet im Kleinen Deister"

Kennzeichen: NSG HA 244

Das Gebiet wird von naturnahen Laubwaldgesellschaften und natürlich entstandenen Höhlen geprägt. Im Zentrum steht eine ungefähr zwei Kilometer lange, nordostexponierte Kalkklippenkante. An den steilen, steinschuttreichen und felsigen Hängen lösen Schlucht- und Hangmischwälder kleinflächig den sonst vorherrschenden Waldmeister-Buchenwald ab. Zur Hauptbaumart, der Rotbuche, tritt im Schlucht- und Hangmischwald teilweise Edellaubholz wie Bergahorn hinzu.

Im Unterwuchs beider Waldtypen wachsen Bärlauch, Hohler Lerchensporn oder Buschwindröschen. Im Schluchtwald treten Arten wie Christophskraut, Ausdauerndes Silberblatt, Zerbrechlicher Blasenfarn oder Hirschzunge hinzu.

Im Gebiet entspringen viele kleine Fließgewässer. Die Quellen sind Lebensraum der Gestreiften Quelljungfer (Cordulegaster bidentata) und weiterer hochspezialisierter Arten. In den feuchten Bachtälern leben Feuersalamander, Berg- und Fadenmolch. An mehreren Stellen gibt es seltene Kalkausfällungen, sogenannten Kalktuffquellen.

In den Steilwänden der Kalkfelsen findet der Uhu ein ungestörtes Brutrevier. Hier haben sich zahlreiche Höhlen gebildet, die von großer Bedeutung als Schwärm- und Winterquartiere für verschiedene Fledermausarten sind. Einige der Arten nutzen Spalten und Ritzen in Habitatbäumen oder Baumhöhlen des Schwarzspechts als Sommerquartiere. Auch die Wildkatze nutzt die Rückzugsräume des unzugänglichen Geländes.

Die Sonderbiotope wie Höhlen, Felsen und Schluchtwälder, Steilhänge und Kuppen sind bereits seit längerem von der Bewirtschaftung ausgenommen. Inzwischen wird über zwei Drittel des NSG nicht mehr bewirtschaftet und der natürlichen Waldentwicklung überlassen.

Das NSG dient dem Schutz des FFH-Gebietes 452 "Höhlengebiet im Kleinen Deister".

Zuständig ist die Region Hannover als untere Naturschutzbehörde.

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