- Aktuell
- Dezember 2021 bis November 2022
- Januar bis November 2021
- Juni bis Dezember 2020
- November 2019 bis Mai 2020
- Mai bis Oktober 2019
- Oktober 2018 bis April 2019
- Mai bis September 2018
- Januar bis April 2018
- November, Dezember 2017
- September, Oktober 2017
- Mai bis August 2017
- März, April 2017
- August, September 2016
- Juni, Juli 2016
- Mai 2016
- April 2016
- Januar bis März 2016
- Oktober bis Dezember 2015
- September 2015
- August 2015
- Juli 2015
- Mai, Juni 2015
Aktuelles aus der Naturschutzstation Ems
Januar bis April 2018
___________________________________
24.04.2018
Bauarbeiten im Petkumer Deichvorland abgeschlossen
Im Jahr 2017 hatte der NLWKN den Damm entlang der Außenmuhde am Petkumer Siel erneuert. Der hier verlaufende Weg stellt den einzigen Zugang für das Weidevieh dar und war durch abgängige Befestigungen und Kolke für Rinder unpassierbar geworden. Die extensive Beweidung der Naturschutzflächen ist jedoch eine wichtige Voraussetzung für den Erhalt der überaus reichen Wiesenvogelfauna im Vorland.
Während die Tiefbauarbeiten noch bis zum vergangenen Herbst erledigt werden konnten, ließen die anschließenden Witterungsverhältnisse eine Grünland-Einsaat nicht mehr zu. Um möglichst rasch eine trittfeste Narbe zu erhalten, sollte dieser Schritt nun noch im laufenden Frühjahr erfolgen. Dies vereinbarte die Projektleitung des NLWKN Oldenburg letzte Woche mit der verantwortlichen Bauingenieurin Ulrike Hessing von der Betriebsstelle Norden.
Nach Absprache mit der Emder Naturschutzbehörde war zuvor jedoch eine vogelkundliche Begehung im Trassenbereich durchzuführen. Dadurch sollte sichergestellt werden, dass die abschließenden Arbeiten keine Bruten entlang des Weges oder im nahen Umfeld beeinträchtigen würden. Dies wurde nun durch Mitarbeiter der Naturschutzstation umgesetzt, die anschließend auch „grünes Licht“ für die Einsaat geben konnten.__________________________________
19.04.2018
Frühblühende Sträucher – wichtige Nahrungsquellen für Insekten
Auffällig und üppig blühende Sträucher und Bäume, oft aus der Gattung der Kirschen (Prunus), locken in den ersten warmen Frühlingstagen aus der Winterruhe erwachte Insekten an. Zu ihnen zählen zahlreiche Wildbienenarten, die hier Nektar und Pollen finden – und nebenher die wichtige Bestäubungsleistung erbringen.
Meist im Binnenland, an höher gelegenen Bereichen, aber durchaus auch im Vorland der Ems prägen Schlehen (Prunus spinosa) als strahlend-weiße Gebüschmäntel die April-Landschaft. Das auch Schwarzdorn genannte Gehölz ist eines der wichtigsten Wildsträucher für viele Schmetterlinge, Käfer und Wildbienen, aber auch für zahlreiche Vogelarten.
__________________________________
05.04.2018
Das Wiesenvogel-Brutgeschehen bei Marienchor beginnt vielversprechend
Bei der Maßnahme des EU-LIFE+ Projektes „Wiedervernässung und Grünlandextensivierung für Wachtelkönig und Uferschnepfe in Niedersachsen“ in Marienchor haben sich mit der Beginn der diesjährigen Brutsaison bereits mehrere Wiesenvogel-Paare eingefunden. Bis zu 7 Paare des Kiebitz, 4 des Rotschenkels und 5 der Uferschnepfe zeigen derzeit Balz- bzw. Revierverhalten auf den vernässten Flächen. Davon überzeugte sich heute Heinrich Pegel, Stationsmitarbeiter und Projektleiter in Marienchor: „Gerade jetzt in der frühen Phase der Revierbildung wirkt ein hoher Wasserstand im Grünland besonders attraktiv auf unsere Zielarten, dies scheint in Marienchor tatsächlich gut gelungen!“ Natürlich ist es noch zu früh für eine Jahresbilanz. Unter den derzeit zu beobachtenden Wiesenvögeln mag noch der ein oder andere „Durchreisende“ sein, während weitere Paare erst später eintreffen. Gleichwohl stimmen die Beobachtungen zuversichtlich, dass die Gelder zur Aufwertung des Gebietes für die in ihrem Bestand bedrohten Wiesenvögel hier gut angelegt wurden.
__________________________
28.03.2018
Naturschutzstation übernimmt Aufgaben im Polder Holter Hammrich
Westlich von Potshausen, nördlich der Ortschaft Holte und nordöstlich von Backemoor erstreckt sich der Polder Holter Hammrich. Das Bauwerk dient der Hochwasserentlastung im Leda-Jümme-Gebiet – seine Flächen sind gleichzeitig einer der beeindruckendsten Naturschätze im südlichen Ostfriesland.
Pläne, das wertvolle Gebiet an der Leda für den Naturschutz zu sichern, ragen bis in die 80er Jahre des vergangenen Jahrhunderts – maßgeblich vorangetrieben von Martin Wendeburg, Mitarbeiter des NLWKN in Oldenburg. In Zusammenarbeit mit dem Leda-Jümme-Verband aus Leer gelang dann im Jahr 2008 der große Wurf: rund 220 ha Fläche wurden für den Naturschutz optimiert und gleichzeitig als Speicher für außergewöhnliche Hochwasserereignisse hergerichtet. Seither sind die Gewässerlandschaft am „Alten Tief“ und die Grünländer am „Leyßer Hammrich“ über die Region hinaus als besonders vielfältige Brut- und Rastvogelbiotope bekannt und besucht.
Martin Wendeburg, der sich in wenigen Wochen in den Ruhestand verabschiedet, übergab nun den „Staffel“ an die Naturschutzstation Ems. Künftig sind die Mitarbeiter der Station für die Pflege und Entwicklung dieses einzigartigen Raumes verantwortlich. Grund genug für eine Exkursion in der jetzigen Hochsaison des Vogelzuges und der beginnenden Brutzeit im Polder Holte.
__________________________
15.03.2018
Web-Cam auf Vogelinsel Bingumer Sand installiert
Im Rahmen ihres aktuellen Projektes „Zukunftsperspektive Tideems“ verfolgen die Umweltverbände WWF, BUND und NABU unter anderem das Ziel, die Vielfalt der Natur an der Ems im Jahresgang erlebbar zu machen. In Zusammenarbeit mit der Naturschutzstation wurden besonders geeignete Orte ausgewählt, an denen Web-Cams das Naturgeschehen aufzeichnen und der interessierten Öffentlichkeit zugänglich machen sollen. Die beauftragten Monteure des Ingenieurbüros Intermediate Engineering GmbH aus Hamburg schritten in der letzten Februarwoche nun zur Umsetzung. Logistisch und tatkräftig unterstützt wurden sie dabei durch die Kollegen des NLWKN Norden. Die Betriebshof Kanalpolder holte mit eigenem Boot über und stellte dankenswerterweise „manpower“ zur Verfügung. Nach einer beschwerlichen und durch widrige Umstände ausgesprochen mühsamen Montage ging jetzt die Web-Cam auf Bingumer Sand rechtzeitig vor Beginn des Brutgeschehens ans Netz.
Die extensiv beweidete Insel ist ein wichtiger Brutplatz für zahlreiche Vogelarten. Unter anderem finden sich Lachmöwen- und Säbelschnäbler-Kolonien sowie Vorkommen weiterer, zum Teil seltener Wasser- und Watvögel. Da die in der Regel unzugängliche und daher störungsarme Insel auch während der Zug- und Rastzeit von Vögeln aufgesucht wird, erwarten die Initiatoren im gesamten Jahresverlauf interessante und spannende Einblicke.__________________________
01.03.2018
Eisschollen auf der Ems
Das anhaltend bitterkalte Hoch „Hartmut“ hat auch die Tideems fest im Griff. Nach zweistelligen Minuswerten in der Nacht auf Donnerstag haben sich Eisschollen auf der Ems gebildet, ein recht seltener Anblick im gewöhnlich eher milden ostfriesischen Winter.
__________________________
20.02.2018
Feldforschung: Untersuchung zur Laufkäferfauna an der Tide-Ems
Es ist eine ziemlich mühsame Tätigkeit, mit der sich Otto Barna von der Betriebsstelle Brake-Oldenburg derzeit herumschlägt: Die in den Sommermonaten 2017 entlang der Ems gesammelten Laufkäfer wollen Tier für Tier bestimmt und ökologisch ausgewertet werden. Und das ist gar nicht so einfach: Angesichts eines Spektrums von immerhin 425 Arten in Niedersachsen, die zum Teil nicht nur winzig klein, sondern sich auch überaus ähnlich sind, ist die Bestimmungsarbeit sehr zeitaufwändig.
Aber sie lohnt sich. Denn einige besonders spezialisierte und an bestimmte Bedingungen angepasste Arten verraten viel über die Qualität ihrer Lebensräume. Und das ist ja das Ziel der Übung: Das Wissen über die aktuelle Besiedlung der Tide-Biotope ist eine wichtige Basis für zielgerichtete Renaturierungen, wie sie beispielsweise im Rahmen des Masterplans Ems 2050 derzeit auf den Weg gebracht werden.
__________________________
09.02.2018
Masterplan Ems 2050: Informationsaustausch mit Arbeitsgruppe Uferumbau
Gemäß Artikel 13 des Masterplan Ems 2050 ist „das Potenzial für den Rückbau von Uferbefestigungen“ zu untersuchen. Diese Teilaufgabe obliegt der Wasserstraßen- und Schifffahrtsverwaltung (WSV) des Bundes als Vertragspartner des Masterplan. Ende Januar lud die WSV nun zu einem Informationsaustausch nach Meppen. Dort stellten die Mitglieder der intern gebildeten Arbeitsgruppe aus Fachleuten der Bundesanstalt für Gewässerkunde (BfG) und der Bundesanstalt für Wasserbau (BAW) sowie der Wasserstraßen- und Schifffahrtsämter Emden und Meppen erste Überlegungen für mögliche Pilotstrecken an der Unterems vor. Ort und Gestaltungsmöglichkeiten solcher Uferrenaturierungen wurden anschließend ausgiebig mit Vertretern der Unteren Naturschutz- und Wasserbehörden der Landkreise Leer und Emsland sowie dem NLWKN (Naturschutzstation Ems) diskutiert.
_____________________________________
02.02.2018
LIFE+-Natur Projekt Wiesenvögel: Exkursion ins Midlumer Deichvorland
Ein dieser Tage recht seltenes Zeitfenster mit strahlendem Sonnenschein nutzen Mitarbeiter der Naturschutzstation am Morgen des zweiten Februars, um die weiten Vorlandflächen des Midlumer Deichvorlands in Augenschein zu nehmen. Zusammen mit Thomas Imsande, Sachgebietsleiter Naturschutz im Landkreis Leer, wurden Flächen begangen, die im Rahmen des landesweiten Life-Plus-Wiesenvogelprojektes für Wiesenbrüter optimiert werden sollen. Die landeseigenen Naturschutzflächen sollen durch ein Paket unterschiedlicher Baumaßnahmen vernässt werden.Flankierend ist weiter vorgesehen, Röhrichte nahe der Wiesenvogellebensräume etwas zurück zu drängen, da Zielarten wie Uferschnepfe oder Kiebitz weit überschaubare Grünlandflächen ohne vertikale Strukturen bevorzugen. Da Röhricht selbst wiederum auch einen Lebensraum für entsprechend angepasste Arten darstellt und auch hier der gesetzliche Biotopschutz gilt, soll als Ausgleich an anderer Stelle Röhrichtaufwuchs zugelassen werden. Hier konnte man sich vor Ort über dafür geeignete Stellen ein Bild machen.
____________________
17.01.2018
Naturschutzstation beteiligt sich an landesweiter Kormoranzählung
Die Staatliche Vogelschutzwarte im NLWKN brachte Ende 2017 eine Erhebung des aktuellen Kormoranbestandes auf den Weg, mit der Koordination der landesweiten Erfassung wurde das Büro Bios in Osterholz-Scharmbeck beauftragt. Nun beteiligten sich Heinrich Pegel und Peter Pauschert von der Naturschutzstation für „ihren Beritt" an der synchron in ganz Niedersachsen vom 12. bis zum 15. Januar durchgeführten „Schlafplatzzählung". Dabei machen sich die Vogelkundler den Umstand zu Nutze, dass Kormorane mit einsetzender Dämmerung in zum Teil großen Gruppen sichere und störungsfreie Schlafplätze aufsuchen, an denen sie dann ausgezählt werden können.
Zwischen Papenburg und Leer bereisten Pegel und Pauschert in den vergangenen Tagen insgesamt sechs potenzielle Schlafplätze. Dabei handelte es sich überwiegend um Stillgewässer mit älteren Gehölzbeständen an den Ufern. Doch lediglich ein Schlafplatz südlich von Leer wurde mit über sechzig Kormoranen, die sich neben ebenso vielen Silberreihern in den Ufergehölzen niedergelassen hatten, vorgefunden.
Der Kormoran als fischfressender Vogel befindet sich im Spannungsfeld zwischen Fischerei und Artenschutz. Die Bestände der Mitte letzten Jahrhunderts in Mitteleuropa nahezu ausgerotteten Art konnten sich nach europaweiten Schutzmaßnahmen bis heute wieder erholen. Das führt allerdings immer wieder zu Konflikten mit der Fischereiwirtschaft.
Die niedersächsische Kormoranverordnung ermöglicht unter bestimmten Voraussetzungen Vergrämungen und Abschüsse von Tieren, diese läuft allerdings zum Ende des Jahres 2019 aus. Hintergrund der jetzigen Zählungen ist die Meinungsbildung des Niedersächsischen Landtags über eine Verlängerung oder Änderung der Kormoranverordnung. Im Rahmen einer aktuellen Situationsbeschreibung sollen die Auswirkungen von Vergrämung und Abschuss auf Brut- und Rastbestände des Kormorans sowie auf gefährdete Fischarten und Nutzfischerträge untersucht werden.
Artikel-Informationen
Nds. Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz
Außenstelle "Naturschutzstation Ems"
Geschäftsbereich Naturschutz
Schöpfwerksstr. 10
26802 Moormerland
Tel: +49 (4954)/95492-10